3 - Angst

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Nachdem ich mich stundenlang hin und her gewälzt habe, schaue ich auf die Uhr, welche mir 1:21 anzeigt. Seufzend richte ich mich auf und blicke in Richtung von Daphne's Bett. Sie schläft längst und murmelt mal wieder unverständliches Zeug im Schlaf, was mich schmunzeln lässt.

Ich schlüfpe in meine Schuhe, um dann auf Zehenspitzen aus dem Zimmer zu schleichen.

Mir ist ein wenig kalt, ich hätte mir etwas überziehen sollen.

Eine Weile wandere ich gedankenverloren durchs Schloss, welches um die Uhrzeit gespenstisch still ist, bis ich an den Treppen ankomme, die zum Astronomieturm führen.

Da ich nicht weiß, wo ich sonst hingehen soll, steige ich die unzähligen Stufen nach oben.

Ich versuche gerade meine Atmung wieder zu normalisieren, als ich am Geländer die Umrisse einer Person erkennen kann.

Ich will mich wieder umdrehen, um unbemerkt nach unten schleichen, als eine mir bekannte Stimme durch die Dunkelheit schallt. „Wer ist da?"

Wie angewurzelt bleibe ich stehen. Es ist Malfoy. Der hat mir grade noch gefehlt.

Die Umrisse kommen auf mich zu, bis ich sein blondes Haar im Mondschein erkennen kann.

„Lupin?"

„Ich ehm ... ich sollte wieder gehen.", stottere ich und will mich umdrehen, als mich eine eiskalte Hand am Oberarm packt. Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken.

„Was machst du hier um die Uhrzeit?", fragt er und klingt dabei ein bisschen netter als sonst.

„Das gleiche könnte ich dich fragen.", gebe ich zickiger, als ich eigentlich wollte, zurück. Trotz der Dunkelheit kann ich erkennen, wie er verwundert eine Augenbraue hochzieht.

„Ich konnte nicht schlafen.", sagt er überraschend ehrlich.

„Ja ... okay ... ich auch nicht. Aber ich sollte jetzt wirklich ins Bett.", murmle ich mit zittriger Stimme und will mich aus seinem Griff befreien, was er aber nicht zulässt.

„Hast du etwa Angst vor mir?" Ein amüsiertes Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht.

„Nein. Lass mich einfach gehen.", sage ich und versuche dabei so selbstsicher wie nur möglich zu klingen, was mir nicht wirklich gelingt.

Sein Gesicht kommt meinem gefährlich nahe und ich wage es kaum zu atmen.

„Du solltest aber Angst vor mir haben.", flüstert er bedrohlich und hebt dabei mein Kinn an, sodass ich gezwungen bin ihm in die Augen zu schauen.

Bei dieser Berührung fängt mein Bauch an zu kribbeln. Was zur Hölle passiert hier gerade?

Einen Augenblick stehen wir da, unsere Gesichter sind nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und ich kann nicht anders als mich in diesen metallischen Augen zu verlieren.

Bis er plötzlich meinen Arm loslässt und sich abwendet.

Ich brauche einen Moment, um mich zu sammeln und stottere dann. „Ich muss jetzt gehen."

Ohne mich noch einmal umzudrehen, stürme ich mit zittrigen Beinen die Treppen nach unten, wobei ich mehrmals fast stolpere und renne den gesamten Weg zurück in mein Zimmer.

Vollkommen aus der Puste lasse ich meine Zimmertür ein bisschen zu laut hinter mir ins Schloss fallen, wodurch Daphne hochschreckt.

„Y/N, was ist los?", murmelt sie verschlafen.

„Nichts. Alles gut. Schlaf weiter.", sage ich und lege mich aufgewühlt ins Bett.

Kurz darauf falle ich in einen unruhigen Schlaf.

The boy, who made the right choice (Draco FF 18+)Where stories live. Discover now