>35<

191 0 0
                                    


Ich wurde wieder ins Zimmer eingesperrt und ging direkt duschen. Ich versuchte alles von mir abzuwaschen. Meine Gefühle, seine Hände, meine Gedanken, meinen Scham und die Demütigung.

Nachdem ich mich umgezogen hatte, setzte ich mich auf die Fensterbank und sah raus. Als ich das klacken des Türschloss hörte, spannte sich automatisch mein Körper an. Aber nicht Aleks kam herein, sondern Chris.

"Hey", sagte er leise und schloss die Tür. "Wie geht's dir?" Misstrauisch sah ich ihn an. "Was willst du hier?"

"Ich wollte nach dir sehen." Stirnrunzelnd sah ich ihn. "Warum solltest du das wissen wollen?"

"Hat er dir weh getan?" Erschrocken riss ich die Augen auf und schüttelte energisch den Kopf. "Stella, du kannst mir die Wahrheit sagen." Sofort musste ich an die Nachricht denken >ich wusste, dass du mich hintergehen würdest.< Wieder schüttelte ich den Kopf. "Hat er dich geschlagen?"

"Chris, Bitte geh. Er wird mich umbringen!" Er sah sich noch einmal um und kam dann ein Stück zu mir. "Was ist mit deiner Lippe passiert? Hat er dich geschlagen?", fragte er nun eindringlicher. Zaghaft nickte ich nun. "Einmal. Im Cafe." Chris Kiefer spannte sich an. "Was hat er in der Wohnung deines Bruders mit dir gemacht?" Panisch sah ich ihn an. "Du musst gehen. Bitte."

"Hat er dich vergewaltigt? Antworte Bitte. Ich muss das wissen." Ich nickte und Chris fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Sein Gesicht war wutverzerrt. "Ich werde dir helfen."

Victor

"Tu was!", schrie Sam mich an. "Du musst sie da rausholen!" Das wusste ich selbst. Sie hatte sich zwar für ihn entschieden, aber ich würde nicht zulassen, dass ihr etwas passiert, wenn es nicht schon zu spät war.

Ich schickte mehrere Männern zum Haus von Aleks. Sie sollten alles ausspähen, damit wir uns einen Plan überlegen konnten.

"Victor? Ein Mann von Aleks Salvini ist hier." verwirrt sah ich zu ihm rüber. Ich zog meine Waffe und ging in die Eingangshalle. "Ich bin unbewaffnet", sagte er und hob die Arme. Ich bedeutete Vito, dass er ihn abtasten sollte. "Er ist sauber."

"Was willst du hier?", fragte ich misstrauisch. "Darf ich die Hände herunter nehmen?" Ich nickte leicht und wartete auf eine Antwort. Immer mehr meiner Männer tauchten hinter mir auf. Jeder einzelne würde eine Kugel für mich auffangen, aber ich würde das gleiche auch für sie tun. "Es geht um Stella. Du musst sie da rausholen. Er dreht völlig durch."

"Hat er ihr weh getan?" Er nickte und ich konnte Schmerz in seinen Augen erkennen. "Und warum solltest du herkommen und mir das erzählen?"

Chris sah kurz auf den Boden und dann direkt in meine Augen. "wir schlagen und vergewaltigen keine Frauen." Mein Herz brach bei diesen Worten. "Er dreht durch. Und ich will nicht, dass sie leidet."

"Und warum befreist du sie nicht selbst?"

"Weil ich es alleine nicht schaffe und sie da so schnell wie möglich raus muss!"

Noch immer war ich skeptisch. "Warum ist es dir so wichtig?"

Chris schluckte schwer. "Weil meine Verlobte vergewaltigt und verprügelt wurde....Bis sie tot war. Sowas soll nie wieder passieren!" Seine Augen verrieten, dass er die Wahrheit sagte.

Wir setzten uns zusammen und überlegten uns einen Plan. "Ich werde ihn töten."

"Ich hoffe es", antwortete Chris. Langsam mochte ich den Kerl.

Chris fuhr zurück und sollte Aleks ablenken.

Vito kam aufgeregt ins Zimmer. "Samantha ist weg!" Ich stand so ruckartig auf, dass der Stuhl umfiel. "Sucht sie!", brüllte ich. Ich schnappte mir mein Handy und sah, dass sie mir geschrieben hatte. "Hole kurz noch mein Paket von der Post. Bis gleich." Manchmal brachte sie mich zur Weißglut.

Mein Handy klingelte und eine unbekannte Nummer erschien auf dem Display. "Hallo?"

"Hallo Victor, und vermisst du deine Schwester schon?", sagte Aleks und lachte ins Telefon. "Ich werde dich umbringen!", knurrte ich. "Aber vorher stirbt deine Schwester."

Ohne, dass ich noch etwas sagen konnte, legte er auf.

Zwischen den FrontenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt