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Ich konnte Victor auf eine Weise verstehen, aber auf der anderen Seite hatte ich auch so oft versucht den Kontakt abzubrechen und beide hatten es nicht zugelassen. Es schmerzte mich, aber vielleicht war das auch besser so. Er würde sicher nichts mehr mit mir zu tun haben wollen und das machte mir meine Entscheidung leichter. Ich wollte Aleks. Auch wenn ich wusste, dass es die falsche Entscheidung war und ich mich von all dem fernhalten sollte.

Ich machte mich auf den Weg zu Aleks, um mit ihm darüber zu sprechen. Aufgeregt saß ich im Bus und sah aus dem Fenster. Wie würde er wohl reagieren, nach unserem letzten Streit?

Chris öffnete die Tür und sah mich verwirrt an. "Was machst du denn hier?"

"Ist Aleks da?"

"Ja, er ist in seinem Schlafzimmer."

Ich nickte und quetschte mich an ihm vorbei. "Du solltest da nicht hingehen", sagte er, aber ich ließ mich nicht davon abbringen. Ich musste mit ihm sprechen.

Als ich klopfte reagierte niemand, also öffnete ich die Tür ohne Erlaubnis. Mir stockte der Atem, als ich Aleks sah. Er lag im Bett und eine Frau saß auf ihm. Beide waren nackt.

Geschockt sah er mich an und ich verließ fluchtartig das Zimmer. Schnell blinzelte ich meine Tränen weg. Ich hatte doch selbst schuld.

"Tut mir leid, aber ich hab's dir gesagt", sagte Chris. Am liebsten hätte ich ihm dafür eine runtergehauen.

"Stella!", rief Aleks und kam auf mich zu. Die Frau, mit der er vor einigen Minuten noch geschlafen hat, ging hinter ihm und sah mich eingeschnappt an. "Wegen der schickst du mich weg? Ernsthaft?"

"Hau ab!", zischte Aleks ohne den Blick von mir zunehmen. Wütend stampfte sie davon.

"Was willst du hier?", fragte er genervt und brachte mich dazu, noch mehr an meiner Entscheidung zu zweifeln. "Ich wollte mit dir reden, aber du hast anscheinend keine Zeit."

Aleks Augenbrauen zogen sich zusammen und ich wusste, dass er wütend wurde.

"Rede." Ich sah unsicher zu Chris. Ich wollte es nicht vor ihm klären. Als Aleks meinen Blick bemerkte, packte er mich am Oberarm und zog mich förmlich in sein Zimmer. Sofort fiel mein Blick auf das zerwühlte Bett. "Wage es ja nicht, deswegen etwas zu sagen", knurrte er. "Rede!"

Ich schluckte schwer und wusste nicht mehr was ich sagen wollte. Gestresst fuhr er sich durch die Haare und ich sah seine verletzte Hand. "Verdammt Stella! Was willst du hier?", brüllte er und machte mir damit Angst. "Mit dir reden. Über uns ", antwortete ich ihm leise. Er lachte auf und sagte: "Über uns willst du also reden? Was soll das bringen?" Langsam ging ich zu ihm und griff nach seiner Hand, aber er zog sie weg. "Weil ich bei dir sein will", flüsterte ich und sah ihm dabei in die Augen. Kurz entgleisten ihm die Gesichtszüge, aber kurz darauf, sah er wieder wütend aus. "Gott Stella! Was machst du mit mir? Du sagst mir, du willst bei mir sein? Und wann willst du dann wieder gehen? Zu Victor oder wen du da noch so hast!" Ich öffnete meinem Mund, um etwas zu sagen, aber er ließ mich nicht zu Wort kommen. "Ich kann das nicht mehr. Ich habe die ganze Zeit, um dich gekämpft. Dabei zugeguckt, wie du dich mit anderen Männern triffst. Ich bin daran fast zerrissen, Stella! Weißt du, wie scheiße das weh tut? Du hast mich so oft gedemütigt!", brüllte er.

"Ich wusste, dass ich mich an dir verbrennen würde."

"Glaubst du für mich ich das leicht?", schrie ich zurück. "Ich bin doch völlig irre. Wie kann ich mich denn ich dich verlieben, wenn so viel passiert ist? Ich weiß nicht, wie ich damit klar kommen soll."

"Aha, und dann rennst du zu anderen Männern? Zu Victor?"

Beschämt sah ich zu Boden. "Mit ihm war es einfach nur leichter. Aber es warst immer du. Ich wollte immer nur dich." Er kam auf mich zu und drückte grob seine Lippen auf meine. "Wenn du mich nochmal verletzt, kann ich für nichts mehr garantieren", knurrte er mir ins Ohr. "Ich sag dir, dass ich in dich verliebt bin und du bedrohst mich?" Aleks grinste mich an und zog mich an sich. "Können wir das Bett beziehen?", fragte ich. Aleks hob mich hoch und wirbelte uns einmal herum. "Alles was du willst, Prinzessin."

Zwischen den FrontenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt