Kapitel 8

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"Warum scheiße? Mia was siehst du?"
"Zwei Striche. Es sind verdammt nochmal zwei Striche. Das kann nicht sein."
"Mia bitte beruhige dich. Es wird alles gut, das verspreche ich dir. Du bist nicht alleine."
"Danke dir Richy. Und danke für deine Worte. Wie sage ich das denn jetzt Phil? Und dann ist nächste Woche auch noch die Party."
"Dir fällt schon was ein, wie du es ihm am besten sagst. Er wird sich freuen. Glaube mir. Ich habe ihn letztens mit einem eurer Kunden reden gehört. Der Kunde hatte gefragt wann denn Nachwuchs kommt. Und Phil meinte, dass noch keiner in Sicht sei, er es aber kaum erwarten könne. Er wird glücklich sein. Und wegen der Feier. Benimm dich wie immer, wenn es noch niemand wissen soll. Aber wehe du trinkst Alkohol. Dann kommt Onkel Richy und verteidigt den kleinen Krümel"
Diese Vorstellung bringt mich leicht zum Grinsen.
"Ich bin froh, dass ich dich angerufen habe. Danke, dass ich das nicht alleine durchmachen musste"
"Kein Problem. Aber sag es Phil bitte vor der Feier. Einfach so schnell wie möglich ja?"
"Ist in Ordnung."
"Na dann, adios Mia"
"Machs gut Richy"

Scheiße.. Ich bin schwanger. Wie sage ich es Phil am besten? Ich möchte es ihm nicht einfach nur langweilig und stumpf sagen. Immerhin werden wir beide zum ersten Mal Eltern. Wir werden Eltern und in mir schlummert ein kleines Leben. Irgendwie kommt mir das so surreal vor.

Da kommt mir die Idee. Phil ist morgen mit unserem Auto bei der Werkstatt. Es ist mal wieder eine Routine Inspektion fällig. Wie gut, dass ich mit dem Mechaniker befreundet bin und zufälligerweise, bis eben noch mit ihm gesprochen habe.

Ich schreibe ihm, dass er Phil morgen bitte nichts sagen soll und ihn doch bitte etwas in der Werkstatt hinhalten soll. Ich brauche ein wenig Zeit um etwas kleines vorzubereiten.
Richy gibt mir das okay und so steht mein Plan.

Nur eine Stunde später kommt Phil wieder nach Hause. Den Test und die Packung habe ich in meiner Tasche verschwinden lassen. Da weiß ich, dass er da nicht ran geht. Die Packung schmeiße ich dann weg, wenn ich unterwegs bin.

"Hey meine Wunderschöne. Geht es dir schon etwas besser?" "Ja, etwas. Wie war es bei Jessy?" "Ziemlich anstrengend. Wer hätte gedacht, dass Dan so viel Zeug hat. Ich habe dich vermisst weißt du? Können wir uns vielleicht etwas zu essen bestellen und uns einen schönen, kuscheligen Abend machen? Nur wir beide?"
Wenn er wüsste...
"Sehr gerne"

Der Abend war wirklich unglaublich schön. Wir haben uns ganz klassisch Pizza bestellt und uns alte Filme angesehen. Es tat so unfassbar gut einfach in seinen Armen zu liegen. Und da kam mir der Gedanke, dass wir bald zu dritt sind. Eine kleine Familie. Und bei diesem Gedanken, schlafe ich mit einem Lächeln ein.

Am nächsten Morgen, oder eher gesagt Mittag, ist Phil nicht mehr neben mir. Mit einem Blick auf die Uhr stelle ich auch fest wieso. Der Termin mit dem Auto ist in fünf Minuten. Schnell springe ich auf und mache mich fertig. Immerhin muss ich etwas vorbereiten um Phil die großen Neuigkeiten zu überbringen. Der Abend gestern hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht und irgendwie freue ich mich ja doch auf den kleinen Krümel.

Zum Glück ist der Laden, in dem ich etwas holen wollte zu Fuß zu erreichen. Es ist ein Fachgeschäft für Kinder. Es gibt Spielzeug und auch viel Kleidung für Kinder. Und auch eben für Babys. Und ich habe einen ganz bestimmten Body im Kopf. Als Phil und ich mal ein Geschenk für Angelas Tochter gesucht haben, habe ich den Body gesehen und an diesen musste ich direkt denken.
Bei dem nächsten Blick auf meine Uhr stelle ich fest, dass ich schon seit 3 Stunden in diesem Laden bin. Ich habe die Zeit komplett vergessen. Aber ich war so in Gedanken versunken und fasziniert von den ganzen Sachen für Kinder, dass es mich nicht mal wundert. Schnell gehe ich zur Kasse und bezahle meinen unglaublich süßen Fund.
Mit dem Body und einem Paar Babyschuhen im Gepäck, gehe ich wieder nach Hause und nehme mir vor alles heute vorzubereiten, damit er es heute noch erfährt.

Doch als ich die Bar aufschließe, erwartet mich nicht die leere Bar. Nein. Meine Freunde sind hier und in der Mitte steht Phil. In einem Anzug zurecht gemacht. Ich kann meinen Blick einfach nicht von ihm nehmen. Er sollte definitiv häufiger einen Anzug tragen. In Kombination mit seinen langen Haaren, bei denen ihm vorne ein paar Strähnen über die Stirn fallen, und seinen Tattoos, sieht das Gesamtbild einfach nur atemberaubend aus.

Die gesamte Aurora ist wunderschön mit Luftballons dekoriert und auch einige Lichterketten wurden verteilt.

Und da passiert es. Phil kommt auf mich zu und nimmt meine Hände. "Hey meine Wunderschöne" "Hi", bringe ich stotternd über meine Lippen. Was bitte passiert hier gerade?

Mit meinen Händen in seinen passiert das unfassbare. Phil geht vor mir auf die Knie. Ich halte die Luft an, als er beginnt zu sprechen.
"Mia. Meine wunderschöne, bezaubernde, geliebte Mia. Als du dich damals für einen Job in mittlerweile unserer Bar beworben hast, hätte ich niemals erwartet ein paar Jahre später hier in dieser Lage zu sein. Und doch knie ich nun vor dir.
Wir wurden die besten Freunde und wir waren immer für einander da. Haben alles geteilt und schnell ist es um mich geschehen. Ich habe mich in dich verliebt. Wie hätte ich es auch nicht können. Wir haben so viel gemeinsam erlebt und überstanden. Ich mein, du hast mich aus dem Knast geholt.
Du bist mein heller Stern am Himmel, der mir immer Halt und Orientierung spendet. In dunklen Zeiten bist du mein Lichtpunkt. Mit dir an meiner Seite, kann ich das unmögliche schaffen. Du gibst mir die Kraft, die ich zum Leben brauche. Jeder stellt sich irgendwann die Frage nach dem Sinn des Lebens. Und du Mia, du bist mein Sinn des Lebens. Ohne dich an meiner Seite möchte und kann ich nicht mehr sein. Ich liebe dich und ich werde dich immer lieben. Ich möchte mit dir alt werden, mein Leben mit dir verbringen und eine Familie mit dir gründen. Und deshalb frage ich dich, meine liebste Mia. Willst du meine Ehefrau werden und mich heiraten?"

Duskwood - Ein neues LebenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora