Kapitel 3

196 16 2
                                    

"Ehrlich? Das ist doch fantastisch!" "Ihr seid die Ersten, die das erfahren. Immerhin seid ihr zwei die Menschen, die mir am nächsten stehen" während Jessy das sagt läuft sie um den Tisch rum und nimmt uns zeitgleich in den Arm.
Sie ist definitiv meine beste Freundin. Ich bin so froh, dass sie und Dan diesen Schritt gehen wollen. Dan verbringt die meiste Zeit ohnehin bei Jessy. Da war es abzusehen, dass sie früher oder später zusammen ziehen.

"Das schreit doch nach Party oder nicht?" kommt von Phil. "Meine Rede" erwidert Dan bloß. "Erst wenn wir zusammen gezogen sind ihr zwei Partytiere" lacht Jessy. Und so besprechen wir, wie wir beim Umzug helfen können und wann alles von statten gehen soll. Da Dan in seinem neuen Job ziemlich eingebunden ist, wird es noch einige Wochen dauern bis alles fertig ist.

Wir verbringen noch die Zeit, bis wir wieder los müssen um zu arbeiten, mit Gesprächen über alles mögliche. Zum Beispiel darüber, wie es bei Jessy auf der Arbeit läuft. Rogers Garage läuft wieder besser seit die ganze MoG-Sache vorbei ist, denn für die Leute ist es eine Sensation ihr Auto von einem Mechaniker reparieren zu lassen, der in dem gesamten Drama miteingebunden war. Dass er eine gute und gewissenhafte Arbeit vollbringt, ist leider nur Nebensache für die Meisten.

Um die Bar rechtzeitig zu öffnen machen wir uns gegen 18.30 Uhr auf den Weg. Hand in Hand schlendern wir durch die Straßen Duskwoods. Es kann so friedlich sein hier. Ich kann immernoch nicht fassen, was damals alles passiert ist. Es ist immernoch ungreifbar.

Plötzlich wird mir ganz unwohl. Schon wieder habe ich dieses beklemmende Gefühl beobachtet zu werden. Warum häuft sich das in letzter Zeit. Phil scheint auch zu merken, dass irgendetwas nicht stimmt. Sein Griff um meine Hand wird fester und sein Schritt schneller. Er blickt sich um und sagt nur ein Wort. "Schneller"

Ich beschließe mich nicht umzudrehen, keine Nachfragen zu stellen und ihm zu vertrauen. Schnell laufen wir in Richtung Aurora. Dort angekommen schließt Phil schnell die Tür auf und wir gehen hinein. Bis wir öffnen haben wir noch etwas Zeit, also schließt Phil die Tür von innen ab.

Ich gehe hinter den Tresen, nehme mir eine Flasche Wasser und schaue verwirrt zu Phil. "Was war denn eben los?" "Ich glaube wir wurden verfolgt mein Stern." "Wie meinst du das? Ich mein, ich hatte auch das Gefühl beobachtet zu werden, aber das habe ich in letzter Zeit öfter. Ich dachte ich bin bloß paranoid." "Ja, das Gefühl hatte ich auch öfter, aber heute war es anders. Seit wir bei Jessy losgelaufen sind, war da jemand in komplett schwarz gekleidet, mit Sonnenbrille und Kapuze im Gesicht hinter uns. Und als ich dir gesagt habe, dass du schneller laufen sollst, hat sich sein Abstand zu uns stark verringert."
"Was meinst du wer das war?" "Ich habe keine Ahnung. Aber ich glaube ich kenne den Typen nicht. Eins steht fest, es war ein Mann."
"Und was machen wir jetzt? Einfach weiter wie sonst auch?"
"Ich schätze erstmal ja. Wir müssen bloß besser auf unsere Umgebung achten. Ich weiß auch nicht ob es schlau wäre die Anderen einzuweihen, bis wir uns sicher sind." "Oh man.. Ich hoffe wir bilden uns das beide ein" seufze ich. Phil nickt bloß und kommt zu mir hinter die Theke und gibt mir einen Kuss.
"Wir schaffen das Mia"
Ich hoffe so sehr, dass Phil Recht hat.

Pünktlich öffnen wir die Bar und ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich die Umgebung mit meinen Augen scanne. Doch mir fällt nichts ungewöhnliches auf. Auch nach draußen geht mein Blick häufig. Und auch da ist nichts zu erkennen, was nennenswert ist.

Generell ist heute Abend nichts weiter nennenswertes passiert. Nicht mal eine Pöbelei unter Betrunkenen wie wir sie des Öfteren hier erleben.

Nach dem auch der letzte Gast gegangen ist und wir abgeschlossen haben, gehen wir hoch in unsere Wohnung um komplett erledigt ins Bett zu fallen. An schlafen ist dennoch nicht zu denken, denn immer wenn ich meine Augen schließe, habe ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Phil scheint es ähnlich zu gehen, denn auch er liegt wach.
Wir schalten den Fernseher, den wir im Schlafzimmer stehen haben ein und lassen uns von irgendeiner alten Serie unterhalten, während ich in Phils Armen liege.
Nach ein paar Stunden sind wir beide in einen unruhigen Schlaf gefallen.

Duskwood - Ein neues LebenWhere stories live. Discover now