Kapitel 7

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Es ist noch genau eine Woche bis zur Feier von Jessy und Dan hin. Das Wetter soll gut werden, also ist der Plan draußen im Garten zu feiern. So eine Wohnung im Erdgeschoss mit Garten,  hat schon seine Vorteile.
Getränke werden selbstverständlich von uns gesponsert. Es scheint alles perfekt. Nur gibt es ein Problem. Meine Magengeschwüre hören nicht auf. Langsam mache ich mir echt Sorgen. Vielleicht sollte ich mal zu einem Arzt gehen? Ach ich weiß auch nicht.

Und wieder hocke ich vor der Kloschüssel und mein Magen entleert sich. Ich fasse einen Entschluss. Bevor ich zu nem Arzt gehe, frage ich mal in der Apotheke nach, ob die dort eine Empfehlung haben, was ich dagegen nehmen kann. Denn ich habe eine enorme Angst vor Ärzten. Ich tue alles um nicht zu einem gehen zu müssen. Phil beschwert sich ständig darüber, aber mich bekommen keine zehn Pferde in so eine doofe Arztpraxis.

Sobald ich kann, gehe ich zur nächsten Apotheke, die zum Glück nur zehn Minuten entfernt liegt. Phil ist gerade bei Jessy und hilft mit dem Kisten schleppen und auspacken. Das kommt mir gerade mehr als gelegen.

In der Apotheke angekommen, frage ich die etwas ältere Dame, ob sie mir etwas gegen mein ständiges Erbrechen empfehlen kann. Zum Glück ist außer ihr und mir niemand dort.
Sie schaut mich verwirrt an und scheint zu überlegen. Dann kommt die Frage aller Fragen: "Kann es sein, dass du schwanger bist Kindchen?" Ich? Schwanger? Niemals. Unmöglich. "Nein, das kann nicht sein. Mein Freund und ich verhüten. Ich nehme die Pille" "Und wann hattest du das letzte Mal deine Periode? Du bist nicht zufällig überfällig?" Scheiße. Aber das kann ja auch am Stress liegen. Jetzt mal ehrlich, als ob ich schwanger bin.
"Doch. Bin ich. Aber ich hatte in der letzten Zeit ziemlich viel Stress" "Und du meinst nicht, dass es sein kann, dass du in diesem Stress die Einnahme mal vergessen hast? Wenn du sie einen Tag vergessen hast, ist die Verhütung nicht mehr zwingend gewährleistet. Und außerdem besteht ohnehin keine hundert prozentige Sicherheit. Bitte mach einen Schwangerschaftstest. Tu es dir zu liebe, und wenn er negativ ist, dann komm wieder zu mir. Ich denke es hat einen Grund, dass du nicht zu erst bei einem Arzt warst oder?"
"Ich habe Angst vor Ärzten. Ich vertraue ihnen nicht. Und Sie meinen wirklich ich soll einen Test machen? Der wird sowieso negativ sein."
"Ja, es wäre das Beste. Dann kann man nämlich die Behandlung anpassen. Und bevor du etwas einwirfst, was einem möglichen Baby schadet, gehe bitte auf Nummer sicher."
Oh man. Eigentlich will ich das gar nicht. Aber was ist wenn sie recht hat. Was mache ich dann?
"In Ordnung."

Und so gehe ich mit einem Schwangerschaftstest in meiner Handtasche nach Hause. In meinem Kopf spielen sich die verschiedensten Szenarien ab. Was ist wenn ich schwanger bin. Wie sage ich es Phil? Wie reagiert er? Macht er dann Schluss mit mir? Will er überhaupt ein Kind mit mir groß ziehen? Was für Eltern werden wir überhaupt? Was wird Jessy dazu sagen? Immerhin wird sie Tante. Nein quatsch, was denke ich denn da. Ich bin doch nicht schwanger.

Komplett in Gedanken versunken, bemerke ich erst, als ich vor der Aurora stehe, dass ich schon wieder zu Hause bin. Ich schließe auf und hinter mir auch direkt wieder ab. Immerhin öffnen wir erst übermorgen wieder. Ich schlendere die Treppen nach oben zur Wohnung hoch. Diese ist auch abgeschlossen. Also ist Phil noch nicht wieder da. Soll ich jetzt wirklich diesen Test machen? Traue ich mir das alleine überhaupt zu? Ich mein, ich muss das jetzt durchziehen. Phil ist bei Jessy und andere Freundinnen habe ich nicht. Und will ich wirklich mit Richy darüber reden? Er hat sich zwar zu einem besten Freund gemausert. Aber soll ich ihn da mit rein ziehen? Ich schaffe das nicht alleine.

Langsam gehe ich ins Bad. Ich lese mir die Packungsbeilage durch. Nach fünf Minuten, soll das Ergebnis abgelesen werden. Das werden die längsten fünf Minuten meines Lebens.
Ich mache diesen Test und während ich warte, haben meine Finger von alleine Richys Nummer gewählt.

"Hey Ho, was gibt's?"
"Ich brauche etwas seelische Unterstützung"
"Und da rufst du mich an? Wo sind denn unsere liebsten Hawkins Geschwister? Also nicht, dass ich dir keine Unterstützung geben will, versteh mich nicht falsch. Ich helfe dir wo ich nur kann."
"Phil hilft bei den letzten Kisten von Dan. Und Jessy ist da natürlich auch bei. Und ich weiß nicht ob ich Phil das jetzt schon sagen kann"
"Was denn sagen Mia?"
"Ich mache gerade einen Schwangerschaftstest und ich habe verdammt Angst"
"Woah warte. Du bist schwanger? Wie cool ist das denn? Onkel Richy wird helfen wo er kann"
"Richy ich bin nicht schwanger. Hoffe ich zumindest. Wie soll ich das denn alles schaffen bitte."
"Du bist Mia. Du schaffst alles. Außerdem hast du Phil an deiner Seite, der dich über alles liebt. Du hast Jessy, die dich immer unterstützt. Du hast die anderen Chaoten, wobei okay Hannah und Lilly sind seltsam. Aber du hast dazu noch mich. Wir sind für dich da und wir helfen dir. Du bist auf keinen Fall alleine."
"Richy? Die fünf Minuten sind um. Der Timer hat geklingelt."
"Worauf wartest du dann noch? Schau schon nach"

Ich nehme den Test und schaue ihn mir an.
"Scheiße"

Duskwood - Ein neues LebenWhere stories live. Discover now