38. Vergiss Mein Nicht

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Es ist früh am Morgen, als Itachi aufwacht und die Sonne durch die weißen Vorhänge funkelt.
Er streckt sich, streckt müde die Hand aus, Shisuis Seite ist leer,
die Laken sind kalt und Itachi ist mit einem Mal hellwach, als ihm klar wird:

Shisui ist weg!

Sofort rollt er sich aus dem Bett,
seine Beine verheddern sich in der Decke, er stürzt fast zu Boden,
fängt sich aber noch so viel,
dass er gleichzeitig in seine Sachen stolpern kann und in die Küche hastet, um Shisui zu erwischen, wie der sicherlich noch mit der Kaffeemaschine kämpft.

Aber nichts.

Alles ist unberührt, die Theke blank,
der Tisch leer, nur die Sonne scheint durch die Fenster und bringt etwas Lebendigkeit in den Raum.

Oder vielleicht trödelt Shisui noch im Bad herum, wie sonst auch,
fröhlich summend mit der Zahnbürste im Mund, während der Schaum dessen Kinn hinabläuft und Itachi ihn immer liebevoll ermahnt, sein Gesicht über das Waschbecken zu halten.

Aber auch hier ist alles unberührt.

Und langsam...
in der bedrückenden Stille des Hauses,
sinkt Itachi im Flur an der Wand hinab und erinnert sich...

Er erinnert sich an eine Mission und wie Shisui voller Verzweiflung und Bitterkeit küsste.
Ein Kuss, der auf Itachis Lippen brannte und nach Abschied schmeckte,
und als er seine Augen öffnete,
starrte er in dessen ungezähmtes Mangekyou ohne das er wegsehen konnte.
Shisui zwang ihn damit in den Schlaf,
fing ihn auf und legte seinen Körper sanft in ihr gemeinsames Bett...

Was bedeutet:
Shisui ist schon lange weg,
zusammen mit Anko.

Resigniert rappelt er sich auf,
geht zurück in die verwaiste Küche,
öffnet mechanisch den Schrank und findet neben Shisuis zurückgelassenen Stirnband, eine neue Dose mit seinem Lieblingstee auf der ein Zettel klebt.

Pass gut auf Sasuke auf
und folge mir nicht.
Ich Liebe dich und bin bald zurück.
Versprochen S.U

Itachi überfliegt die wenigen Zeilen, mit gemischten Gefühlen, die keinen Hinweis darauf geben wohin Shisui gegangen ist.

Am Ende macht er sich den Tee,
setzt sich an den Tisch,
allein und still,
mit den Händen um die Tasse und starrt verloren an die orangene Wand.

Ich liebe dich auch...
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Zwei Wochen sind vergangen ohne eine Nachricht von Shisui und in Itachis Leben hat sich eine Art langweilige Routine eingeschlichen, die ihn stumpf macht.

Morgens sitzt er am Tisch,
trinkt Tee, allein und lautlos,
macht danach Pflichtbewusst den Papierkram für die ANBU,
sieht nach Sasuke,
geht Abends zurück,
zwingt sich zum Essen in einem Haus, dass so verwaist wirkt ohne die Anwesenheit seines Besitzers,
wie ein aufgegebenes Mausoleum.

Daran können auch die orangenen Wände, die grünen Kissen und ihre verliebten, billigen Bilder aus dem Fotoautomaten nichts ändern.

Selbst das grüne Froschtee-service bringt ihn nicht mehr zum Lachen,
als er daran zurück denkt, wie Shisui es frech Itachis humorlosen Vater zum Tee servierte.

Nichts schmeckt,
alles wirkt grau und leblos,
Shisuis Lachen fehlt in jedem Winkel des Hauses und manchmal,
wenn er totenstill im Bett liegt und im Mondlicht an der Decke die Risse zählt,
bildet sich Itachi ein,
dass er die Haustür hört,
um dann enttäuscht festzustellen das es nur der Wind war der das Holz klappern lässt.

Ich Brauche Einen Gefallen 🍋Onde histórias criam vida. Descubra agora