Kapitel 4

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Der Raum war hell und beinahe komplett in weiß gehalten. In ihm fanden sich verschiedenste Musikinstrumente doch am wohl wichtigsten war der Flügel für mich. Ich öffnete die Fenster und ließ etwas Luft als auch Licht in den Raum. Durch die riesigen Fenster wirkte der Rau, dank der Sonneneinstrahlung, beinahe magisch.

"So schön..", hörte ich Lei im Hintergrund flüstern und gesellte mich dann zu ihm. Beinahe jeden Tag war ich mach der Schule hier. Heute würde wohl leider nicht viel Zeit bleiben, da Mutter nachher noch die Hausaufgaben prüfen würde.

"Ja das stimmt. Dieser Ort ist wirklich wunderschön", stimmte ich ihm zu und vernahm dann ein leises lachen von ihm. Intuitiv drehte ich meinen Kopf zu ihm und wurde mir wenige Sekunden später rot. Sein Gesicht war so nahe. Er strich mir eine Strähne meines Haares hinter mein Ohr und sah mir in die Augen.

"Nicht das Zimmer, Du", hauchte er sanft gegen meine Lippen und ich gefror zu Eis. Das machte er doch schon wieder mit Absicht. Ich sah beschämt weg und kurz darauf entfernte er sich, stand auf und setzte sich an den Flügel um eine langsame Melodie zu spielen.

Er machte mich wirklich noch verrückt.

Ich betrachtete ihn wie seine Finger sanft über die weißen und schwarzen Tasten des Flügels glitten, beinahe flogen. Wie in einen Bann gezogen konnte ich für den Moment seines Spiels alles vergessen was war. Alles schlechte was eben passiert war, was gleich noch bevorstand. Ich schloss die Augen und als würde die Melodie nie enden genoss ich sein Spiel.

Es kam dann doch zu einem Ende und noch ein paar Sekunden genoss ich es um dann meine Augen wieder zu öffnen. Vor mir stand Lei und lächelte leicht. So wie immer.

"Na komm jetzt bist du dran", forderte er mich auf und reichte mir die Hand um mich zum Flügel zu führen und nahm auf dem Hocker neben mir Platz.

Ich legte meine Hände auf die Tasten und es war beinahe so, als hätte er einen Zauber hinterlassen. Ein wohliges Gefühl breitete sich in mir aus und ich begann zu spielen, schloss die Augen und genoss es einfach nur frei zu sein. Plötzlich nahm ich Töne war, welche ich nicht erzeugte und sah Lei's rechte Hand spielen, als ich die Augen öffnete. Kurz sah ich zu ihm und musste lächeln. Das war zu schön um wahr zu sein.

Es fühlte sich fast an wie ein Traum.

Erneut verstrich die Zeit und wir spielten ein Lied nach dem anderen im Duett oder alleine. Immer wieder wehte der Wind in den Raum und ließ meine Haare fliegen. Der Geruch von frischer Luft umgab uns und nach dem Ende des letzten Stücks schloss ich kurz die Augen und atmete tief ein und aus.

"Wir sollten uns in das Studierzimmer begeben", sagte Lei als könnte er meine Gedanken lesen. Stumm nickte ich und stand auf. Wir nahmen unsere Sachen und verließen das Musikzimmer.

Ein endloser Gang zahlreiche Türen und Fenster zierten dieses Stockwerk, welches das erste von zwei war. Hier befanden sich die Lehrreichen Zimmer, unten die zur Versammlung und oben, im zweiten Stock die Schlafzimmer sowie große Badezimmer. Für mein Geschmack war dieses Herrenhaus etwas zu groß, doch meine Eltern besaßen es mit stolz. Schließlich hatten sie hart dafür gearbeitet. Alles war hier in sehr hellen Farbtönen gehalten, sonst würde es wohl auch kaum einladend wirken. Ich weiß noch wie wir damals in dieses alte Haus kamen und es besichtigt hatten. Es war dunkel und kalt, hässlich. Mit viel Investition hatte mein Vater alles umbauen lassen, damit es einladend wirkte.

Wir kamen am Studierzimmer an und ein Raum voller Bücher erwartete uns als auch ein paar Tische mit Stühlen. Dieser Raum war nicht ganz so hell gestaltet wie die meisten anderen Räume, doch es hatte den sinn Gemütlichkeit auszustrahlen um sich besser konzentrieren zu können und entspannt zu sein. 

"Leg deine Sachen einfach hier ab ich hole einen weiteren Stuhl", meinte ich zu Lei und wies auf deinen der Tische die nahe am Fenster standen. Es könnte hier fast eine kleine Bibliothek sein könnte man meinen.

"Gut, danke, Wollen wir dann mit Mathe beginnen?", fragte er nach und holte seine Hefte aus der Tasche. Ich gesellte mich mit einem Stuhl zu ihm und holte dann ebenso meine Sachen raus.

"Ja, können wir machen. Es ist ja letztendlich egal was beginnt es muss alles gemacht werden", versuchte ich in gewisser Weise mir Mut zu zusprechen, was nicht wirklich gelang und Lei lachte. Daraufhin schmollte ich.

"Du bist fies", murrte ich und als ich in seine Richtung sah lächelte er wieder so freudestahlenden wie oft seit wir hier waren.

Dieses Lächeln gab mir Mut.

"Na komm lass uns schnell beginnen wir haben noch 2,5 Stunden bis das Essen fertig ist", brachte Mister Locke mich wieder in die Realität zurück und ich nickte.

Bis kurz vor 18:00 Uhr hatten wir Zeit, dann würde es Essen geben. Bis dahin mussten wir alle Hausaufgaben fertiggestellt haben egal wie.

Bei dem Gedanken wurde mir schlecht.

Doch Lei's Lächeln ließ mich hoffen.

Melody of love || Huaze Lei ~ Meteor Garden||Onde as histórias ganham vida. Descobre agora