Kapitel 2

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Als endlich die Pause anfing, nach gefühlten Stunden der qual im Unterricht, hatte ich das Gefühl Luft zu brauchen. Mein Weg führte mich aufs Dach. Ein strahlendes Lächeln setzte sich auf mein Gesicht als ich sah, wie schön es hier oben war.

Die Aussicht, atemberaubend.

Nachdem ich eine Weile einfach nur da gestanden und in die Weite gesehen hatte, drehte ich mich um und lief in der Sekunde in jemanden hinein. Völlig perplex und geschockt sah ich die Person an, wollte etwas sagen, doch als ich erkannte wer es war, verschlug es mir die Sprache.

"Hallo, Ming", begrüßte Lei mich höflich und bei meinem Namen flatterte mein Herz. Wie konnte jemand mich nur so verwirren binnen Sekunden?

Ich ging einen Schritt zurück und wollte ihm so nicht aufdringlich sein, jedoch trat er wieder an mich heran und lächelte. 

"H-Hallo", brachte ich stotternd hervor und blinzelte ein paar Mal und Lei schien sichtlich Spaß an meiner Verwirrung zu haben.

"Ich bin Huaze Lei, allerdings denke ich das weißt du schon", stellte er sich mir mit ruhiger Stimme vor und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

"Ich weiß, das habe ich vorhin mitbekommen", meine Stimme war kaum lauter als der Wind, welcher wehte sodass der Junge vor mir breit zu grinsen begann.

"Du bist wirklich niedlich Ming. Sag wie kommst du dazu mitten im Schuljahr zu uns zu kommen und dann den vier besten es beinahe streitig zu machen?", hakte er noch immer mit seinen Grübchen im Gesicht nach.

"Naja meine Eltern wollten das ich hier her gehe und auf den ersten Platz komme. Jetzt ist es nur der fünfte. Wahrscheinlich ist es wieder nicht gut genug", flüsterte ich und sah zu Boden. Sie würden mich erniedrigen, mich bestrafen weil es nicht der erste Platz ist. Ich hatte jetzt schon Angst.

"Sind deine Eltern so streng als das du schon Angst bekommst bevor du die Schule überhaupt verlassen hast?", nun war seine Stimme voller Besorgnis und ich konnte seine Arme um mich spürte. Ich nickte nur automatisch drücke er noch fester an sich. Es fühlte sich gut an, geborgen und vertraut obwohl wir uns gerade erst kennengelernt hatten. Er war so nett zu mir.

"Ich habe Angst nach Hause zu gehen und ihnen den Zettel zu Überreichen. Es wird wieder Geschrei geben, sie werden mich einsperren und lernen lassen die ganze Nacht", erzählte ich Lei und schüttete ihm mein Herz aus, wie einem besten Freund. Dieser ließ mich los und sah mir beruhigend in die Augen.

"Dann werde ich mit dir nach Hause kommen um mit dir zu lernen, denn wir sind im selben Kurs also werde ich dir auch helfen als zweit platzierter. Dann sollten sie vielleicht milde gestimmt werden", schlug er mir vor und Sekunden später bildeten sich Tränen in meinen Augen.

Er würde wirklich mit mir nach Hause kommen um mich zu schützen.

"Weine nicht mehr, ich bin für dich da. Es fühlt sich so an als würde es Schicksal sein, dass wir uns treffen Ming", seine Worte zerfließen wie Butter und wickelten mich ein in Watte, sodass ich mich wieder viel besser fühlte. Ich glaube wir würden uns auch in Zukunft gut verstehen.

"Lei! Los komm wir müssen was besprechen", riss mich und so auch Lei aus der Situation. Sein Gesicht wurde wieder neutral und doch sanft. Er drehte sich zu einem genervten und viel zu lauten Si um.

"Ja ich komme einen Moment bitte, Ah-Si", hielt Lei seinen Freund zurück und dieser blieb beinahe schon beleidigt stehen und wartete. Lei drehte sich wieder zu mir und sah mich sanft an.

Dann beugte er sich vor und nahm mein Gesicht in seine so weichen Hände und küsste meine Stirn.

"Wir sehen uns später, versprochen", verabschiedete der Junge mit den braunen Locken sich von mir und ging.

So blieb ich vollkommen verwirrt zurück und dies ließ auch nicht nach als ich später im Unterricht saß.

Lei hatte meine Stirn einfach so geküsst. Allein bei dem Gedanken wurde ich rot.

Melody of love || Huaze Lei ~ Meteor Garden||Where stories live. Discover now