¹¹: monsterwelt

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Als ich an diesem Tag von der Schule nach Hause kam, wurde ich unerwartet überrascht

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Als ich an diesem Tag von der Schule nach Hause kam, wurde ich unerwartet überrascht.

Und zwar von meiner eigenen Mutter.

Sie saß nämlich am Küchentisch und kaute besorgt an einem Fingernagel. "Mama?"

Ich weiß, wie sehr meine Mutter mich liebt, auch wenn ich sie fast nie sehe, da sie immer Nachtschichten in einem Kinderkrankenhaus arbeiten muss, und dann den Tag über Schlaf nachholt.

Und mein Vater... Naja, ich weiß so gut wie gar nichts über ihn, denn ich habe ihn, ehrlich gesagt, noch nie zu Gesicht bekommen.

Meine Mutter sah auf, als ich die Küche betrat. Heute schienen ihre Augenringe und Falten in der Stirn noch tiefer als sonst.

"D/N, wir müssen reden."

Mit gerunzelter Stirn setzte ich mich ihr gegenüber. Irgendetwas war los. "Was ist denn?"

Meine Mutter fummelte nervös an ihrem Ärmel herum. So hatte ich sie wirklich noch nie erlebt.

"Es... geht um deinen Vater."

Ich sah sie fassungslos an. "Wieso... Was ist..."

"Vor einigen Tagen als wir im Gerichtshof waren... da ist mir dieser Mann, bei deinen Freunden aufgefallen."

"Du meinst bei Emma, Norman und Ray? Ja... Sie meinten, er wäre in irgendeiner Art und Weise für ihr Wohlbefinden verantwortlich. Das heißt er schaut manchmal bei ihnen im Heim vorbei und sieht nach, wie es ihnen so geht."

Meine Mutter nickte. "Seine Name war... Mike Ratri."

Das wusste ich. Er war das stellvertretende Familienoberhaupt der Ratris.

Die Stimme meiner Mutter zitterte. "Ich habe ihn nach dem Verfahren direkt angesprochen. D/N." Sie sah mir fest in die Augen. "Er ist der Onkel deines Vaters."

Ich blinzelte. Dann sah ich meine Mutter an und schüttelte den Kopf. "Noch mal langsam bitte. Mein Vater? Mike Ratris Neffe? Mike Ratri soll mein Uronkel sein?"

"Lass es mich bitte erklären." Ich nickte heftig. "Weißt du, D/N, es gibt da... so eine Welt. Eine Welt in der Monster leben und Menschen in Farmen züchten, um sie dann zu fressen."

"Warte mal." Ich erzählte meiner Mutter, dass ich dies schon bereits alles von Ray wusste. "Aber woher weißt du das alles denn bitte? Wer ist überhaupt mein Vater?"

"Du... Du wusstest schon davon?" Sie holte ein paar mal tief Luft. "Dein Vater ist James Ratri."

Irgendetwas klingelte bei mir. Den Namen hatte ich definitiv schon mal gehört.

"Vielleicht hat Ray dir von ihm unter dem Namen William Minerva erzählt."

Mir klappte die Kinnlade runter. "Was?"

"Den nächsten Teil der Geschichte kennst du sicherlich noch nicht, D/N. Also James Ratri, derjenige, der so vielen Kindern - unter anderem auch Ray und seinen Geschwistern - bei der Flucht geholfen hatte... von diesem Mann wurde ich damals schwanger. Er vertraute mir all das zu der Monsterwelt an und hütete mich davor, seine Familie kennenzulernen. Sein kleiner Bruder Peter Ratri hat so viel schlimmes getan, und vermutlich hätte er dich, hätte er von dir gewusst, auch in so eine Farm gesteckt. Aber ich versteckte mich hier in der Menschenwelt, weit fort von alledem. Zu diesem Zeitpunkt wandelte James oft zwischen den beiden Welten hin und her, um seinen Plan durchzusetzen, die Kinder zu befreien. Doch eines Tages... kam er nicht mehr zurück." Tränen hatten sich in den Augen meiner Mutter gesammelt. "Und nun erfahre ich fünfzehn Jahre später, dass sein eigener Bruder ihn umgebracht hat. Aber was am aller schönsten ist, ist, dass sein Plan funktioniert hat. Die Kinder sind frei."

Ich starrte sie einfach nur geschockt an und wusste nicht, was ich sagen sollte. Deshalb stand ich auf und umarmte sie einfach nur.

Außerdem fühlte ich mich ein wenig schuldig. Ich hatte gar nichts gemerkt, als meine Mutter von dem Tod meines Vaters erfuhr. Sie musste sicher geweint haben.

"Allerdings...", sagte ich, "war sein Tod auf jeden Fall nicht umsonst."

.

Als ich am darauf folgendem Tag die Schule betrat, fand ich nur Norman vor. Also beschloss ich, mich zu ihm zu setzen.

Mir fiel auf, wie gut ich mich mit Emma und (besonders) Ray verstand, aber mich noch nie so richtig mit Norman unterhalten hatte.

Vielleicht verbrachte er wenig Zeit mit Leuten wie mir, weil sein IQ um einiges höher war. War nur so eine Vermutung.

Doch er lächelte sanft, als ich ihn ansprach.

Ohne weiter drüber nachzudenken, erzählte ich ihm auch schon von dem, was gestern vorgefallen war. Zwischendurch kamen auch Ray, Emma und Momoko an, weshalb ich ein paar mal von vorne beginnen musste.

Als ich endete, sah ich in vier geschockte Gesichter.

Ray nahm mich bei der Hand, was mir ein kleines Kribbeln durch den Körper jagte.

"Ist jetzt nicht war", sagte Momoko entgeistert.

"William Minerva ist... dein Vater?", fragte Emma.

"Du bist halb Europäerin?", rief Momoko.

Ich stand auf und verbeugte mich vor ihnen. "Ich entschuldige mich hiermit im Namen meines Onkels bei euch. Peter Ratri wollte euch nichts gutes und euch töten, dafür entschuldige ich mich."

Als ich mich aufrichtete, klatschte Momoko mir eine. "Lass den Scheiß, dein Onkel war eben ein Arschloch."

"Eben, du kannst da überhaupt nichts für", sagte Ray.

Die anderen stimmten ihr zu und ich musste lächeln.

𝐍𝐄𝐕𝐄𝐑𝐌𝐈𝐍𝐃 ➱ ʀᴀʏ x ғᴇᴍ. ʀᴇᴀᴅᴇʀDonde viven las historias. Descúbrelo ahora