𝕶𝖆𝖕𝖎𝖙𝖊𝖑 9

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𝐇 𝐀 𝐍 𝐍 𝐀 𝐇
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ℳit meinem Zeigefinger fuhr ich kleine Muster in den Boden. »Ich hab eine Prüfung nur knapp bestanden...«, sagte ich leer. Riddle sah auf und drehte seinen Kopf zu mir. »Du fragst mich nach Kippen, weil du eine Prüfung bestanden hast?«

Er hatte sichtlicher Weise einen anderen Grund erwartet, denn er war sehr aufgebracht und stand auf. »Du verstehst das nicht, ich darf sie nicht knapp bestehen!«

Meine Stimme war geladen und überschlug sich fast, aber es tat gut alles auszuschreien. »Es hat so lange gedauert, um auf diese Schule zu dürfen und meine Eltern würden jeden Fehltritt als Grund nehmen, mich wieder runterzunehmen.«

Riddle war erstmal ruhig. Dann kam er ein paar Schritte in meine Richtung und setzte sich dicht neben mich. »Erzähl's deinen Eltern einfach nicht.«


Wäre die Situation nicht so ernst, hätte ich lachen müssen. Er glaubte, dass ich darauf nicht auch schonmal gekommen bin. »Das klappt nicht, hab ich schonmal versucht. Deswegen ist es besser wenn sie die Noten gleich durch meine Briefe erfahren.«, erklärte ich.

Riddle drehte seinen Kopf zu mir und er war mit seinem Gesicht sehr nah an meinem. Mir wurde sofort heiß. »Das ist krank.« »Was?«, wollte ich wissen. »So viel Kontrolle über sein Kind haben zu wollen.« Ich erwischte mich dabei, wie ich leicht nickte. Meine Eltern waren wirklich krank.

Höchstwahrscheinlich lag das an meiner Schwester, die damals mit 18, die erste Chance ergriff und aus unserer Familie austrat. Ich wusste, dass mein Vater das Gleiche bei mir verhindern wollte.

»Wie ist das so bei deinem Vater?«

Wie erwartet wich Riddle der Frage aus. »Bei ihm ist es anders.«, sagte er knapp.

Wir redeten noch bestimmt eine gute Stunde, bevor Riddle aufstand und mir seine Hand entgegenstreckte.

Zaghaft nahm ich die Hand an und wurde hochgezogen. Und dann standen wir beide uns eine Weile still gegenüber. Meine Hand lag immer noch in seiner und ich konnte seinen Ring an einem Finger erkennen.

»Kommst du morgen wieder?«, Mattheo riss mich aus meinen Gedanken und holte mich in die Realität zurück. »Ja, du auch?«, fragte ich überfällig. Er nickte und verschwand in den Gängen, ohne sich nochmal umzudrehen.

Es vergingen ganze zwei Wochen in denen Riddle und ich uns, fast jeden zweiten Tag, nachts heimlich trafen. Von meinen Eltern hatte ich nichts mehr als eine Verwarnung bekommen und Madame Sprout versicherte mir, in Zukunft, alle Klausurtermine persöhnlich zu sagen.

Gerade saß ich mit meinen Freundinnen beim Abendessen, während Penny und Morgan über Paige lästerten. »Sie bräuchte echt einen Freund, so allein wie sie ohne die Ravenclaw Tusse wäre.«, schertzte Morgan. Bevor Penny was sagen konnte mischte sich Myla ein.

»Stellt euch vor, als ich letztens in Hogsmead war, da hab ich Samantha mit einem Jungen gesehen. Er hat ihr etwas Herzförmiges gegeben.« Sie sah stolz in die geschockten Augen der anderen. Auch ich sah kurz von meinem Buch auf, aber das auch nur um einen unauffälligen Blick zum Slytherintisch zu erhaschen.

Natürlich war er nirgends zu sehen.

Trotzdem war ich glücklich, wir hatten nämlich vorgestern abgemacht uns heute am frühen Abend zu treffen.

»Hannah, du kommst echt nicht zur Party mit?«
Penny zog mich aus meinen Träumereien. Ich schüttelte den Kopf, da ich immernoch kein Partymensch war. »Aber-«, fing sie an und wurde von Morgan unterbrochen. »Lass sie Penny.«

Schnell aß ich auf und wollte gerade die große Halle verlassen, als Madame Sprout auf mich zu kam. »Nochmal persöhnlicher Erinnerung Miss Lee: Morgen wird es einen Kapiteltest geben.«

Meine Fröhlichkeit zerplatze augenblicklich wie eine Seifenblase. »Danke...«, nickte ich ihr knapp zu. Dann würde ich heute wohl weniger Zeit haben.

Den restlichen Weg ins Zimmer ging ich eher bedrückter. Ich wusch mir, wie vor jedem Treffen, schnell die Haare und stand natürlich pünktlich auf dem Astronomieturm. »Wartet da jemand auf mich?«, tönte es hinter meinem Rücken und ich zuckte stark zusammen. »Mattheo! Musst du mich so erschrecken?«

Er nickte. »Es ist lustig zu sehen, wenn du Angst hast.« Seine Mimik veränderte sich kurz darauf und er wurde ernster. »Wie lange hast du heute?«
Ich seuftzte leise. Am liebsten hätte ich länger Zeit gehabt, gerade weil alle auf der Party waren.

»Paar Minuten. «, flüsterte ich. »Schade. Ich hatte gehofft wir könnten zu der Party heute gehen.«

Es klang nach einem sehr schönen Abend, trotzdem sprach viel zu viel dagegen. »Uns hätte eh keiner zusammen sehen dürfen...aber geh du ruhig.« Er räusperte sich. »Ich werde für heute auch besser im Zimmer bleiben.« Mit dieser Antworte war ich zugegeben sehr beruhigt und nickte dankbar.

»Sehen wir uns morgen?«, fragte ich. »Morgen geht es nicht.« Er sah mich entschuldigend an. »Warum?« Das hätte ich nicht fragen sollen, schon wieder war Mattheo dabei langsam zu verschwinden. »Darum. Passt Übermorgen?«

Ich nickte und da war er auch schon weg. Er musste die Empore auch immer vor mir verlassen.
Die laute Musik ballerte mir vom gegenüberliegendem Turm direkt ins Gesicht. Glücklich betrat ich das leere Hufflepuffzimmer, in welchem absolute Ruhe herrsche.

Ein paar Stunden vergingen und ich konnte alles Gelernte schon perfekt. Nachdem ich im Mädchenwaschraum meine Zähne geputzt hatte und auf der Toilette war, wurde ich neugierig wie die Party lief. Ich lief also zum Gryffindorgemeinschaftsraum, deren Tür natürlich geöffnet war. Schon bevor ich an dem Bild vorbei gehen konnte, roch ich Bier und hörte lautes Geschrei.

Mit Sicherheitsabstand sah ich von außen in den Raum, der etwas tiefer lag. Dort war es so überfüllt und die Lichter so grell flackernd, dass ich niemanden identifizieren konnte.

Als ich mich schon umdrehen wollte, erkannte ich ein vertrautes Gesicht in mitten der Menge. Es war Mattheo...

Vor ihm stand Astoria und streckte ihre Hand zum Tanzen nach ihm aus.

- 𝗺𝗮𝗱𝗲𝗹𝘆𝗻_𝘄𝗿𝗶𝘁𝗲𝘀 -

Salty Chocolate | Mattheo Riddle Fanfiction [laufend]Where stories live. Discover now