Kapitel 9- Spinners End

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„My Lord, ich... gehe jetzt!"
„Gut!"
Mehr nicht? Kein netter Gruß? Er drehte sich nicht einmal um... doch ich ließ mir nichts anmerken und drehte mich zur Tür, verließ das Manor und disapparierte.
„Bella! Du bist wieder gesund!"
„Ja! Cissy, können wir reden?"
„Ja klar... komm erstmal rein!"
Narcissa führte mich auf mein Zimmer und ließ sich auf das Bett sinken, ich setzte mich neben sie und schaute aus dem Fenster.
„Also?" fragte Cissy.
„Ach, es ist bloß... das mit Draco... scheint dir nicht sehr gefallen zu haben! Ich möchte nur, dass du nichts unüberlegtes tust!"
„Nein! Ich meine... er ist doch noch so jung... sechzehn!"
„Ich war mit 15 schon Todesserin!"
„Ja, aber du wolltest das! Er..."
„Ich glaube, er freut sich schon ein bisschen! So eine Chance!"
„Bella!"
„Was denn? Du bist viel zu sorgenvoll!"
„Nein! Du bist zu sorglos!"
„Ich muss jetzt Draco vom Bahnhof abholen!"
„Okay... ich würde ja mitkommen aber..."
„Geht schon!"
„Bis dann!"
Ich seufzte. Was machte ich falsch? Der Lord war plötzlich kalt und abweisend, Narcissa sauer oder enttäuscht und die anderen Todesser hassten mich. Der letzte Punkt allerdings interessierte mich eh nicht. Wer hatte mich jemals wirklich interessiert? Der Lord... vielleicht. Nur vielleicht. Plötzlich spürte ich eine Leere. Eine kalte, gähnende Leere. Und ich Idiotin hatte gedacht er würde etwas für mich empfinden. Ich dachte, es würde ihm leidtun, dass ich für ihn 14 Jahre meines verdammten Lebens in Askaban verschwendet hatte. Wen interessierte das schon? Ich war ja nur ein Niemand, irgendeine von tausenden Gefolgsleuten des Lords. Ich war nur die nervigste von allen. Wahrscheinlich war ich für ihn einfach eine lästige Klette. Liebte ich ihn überhaupt? Oder war es nur Verzweiflung?
Er liebte mich nicht und das würde er nie tun, aber ich konnte lieben? Tat ich es?
„Verdammt!" sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
„Wieso bin ich so bescheuert mir einzubilden, er..."
Und dann wollte ich Schmerzen. Die beste Ablenkung von all dem war der Schmerz. Das Messer zog einen langen aber unblutigen Ritz in ihrem Unterarm. Ich war eigentlich keine Linkshänderin aber an das Mal würde ich niemals ein Messer aus einem anderen Zweck als der Erhaltung des Mals, ansetzen.
Und dann erinnerte ich mich an das Herzrasen. Das Klopfen in meiner Brust, wenn der Lord kam. Und ich wusste, dass ich ihn liebte und dies immer tun würde. Immer!

„Bella! Wir sind zurück! Kommst du kurz nach unten?"
Ich folgte dem Ruf meiner Schwester in die Küche.
„Hallo Draco!" sagte ich an meinen Neffen gewandt.
„Hallo Tante!"
„Draco, geh bitte kurz auf dein Zimmer! Ich muss kurz mit meiner Schwester reden!"
„Ja, bin schon weg!"
„Was willst du besprechen?" fragte ich und zog die Augenbrauen hoch.
„Ich werde um Hilfe fragen."
„Bitte was? Weshalb und wen?"
„Snape soll Draco helfen!"
„Bist du komplett bescheuert?"
„Nein! Draco ist einfach zu jung!"
Und damit rannte Narcissa aus dem Haus und disapparierte nach Spinners End. Ich folgte ihr.
„Warte Cissy! Das kannst du nicht tun!"
Plötzlich bewegte sich etwas im Busch und augenblicklich feuerte ich einen Todesfluch ab.
„Nur ein Fuchs!"
Doch Narcissa rannte weiter, egal wie oft ich versuchte sie aufzuhalten. Snapes Tür war schwer und altmodisch. Und schon wenige Sekunden nach dem Klopfen wurde sie geöffnet.
Und auch wenn ich mit allen Mitteln gegen die Entscheidung meiner Schwester arbeitete, legte diese einen Schwur mit Snape ab.
Und die folgenden Wochen vergingen. Ich brachte Draco einiges bei und zu meiner Freude lernte er schnell. Immer besser wurden die Duelle und die Folter an den Versuchsobjekten. Und ich und Draco hatten nun ein Verhältnis zueinander, wie wir es zuletzt in Dracos Baby-alter hatten.
Schließlich war der Tag gekommen, an dem Draco nach Hogwarts musste.
Narcissa war trauriger denn je und heulte fast durchgehend. Draco war ein wenig genervt, während ich zuversichtlich war. Mein Neffe würde das schon schaffen!

Okayyyy... das war das vorletzte Kapitel... ABER ich hab noch 2 Extra-Kapis drangehangen, damit das Ende vielleicht nicht allzu offen ist :)

I think I've lost my mind, it's on your side... (Bellamort)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt