9. Kapitel

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POV: Alicia

Nachdem ich mit dem Tanzen fertig gewesen war, bin ich in mein Zimmer gegangen. Dort hatte ich mir einen Rucksack genommen und ein paar Sachen zusammen gepackt. Die Entscheidung, die ich getroffen hatte, mochte für Außenstehende merkwürdig sein, aber ich hatte sie gut durchdacht.

Diese Schule hier war langweilig, jeden Tag aufs Neue, und ich konnte gut auf sie verzichten. Meine neue Familie mochte ich nicht und das bestand auf Gegenseitigkeit.
Ich hatte nichts zu verlieren, rein gar nichts. Was war mein Leben wert? Richtig! Nichts. Das wusste ich schon lange, doch ich hatte es immer wieder aufgeschoben. Und so würde ich das nun nutzen. Ich könnte Emma helfen abzuschließen und außerdem meine Neugierde stillen. Und danach , danach konnte ich meinen Plan umsetzen. Auch dieser war keines Falls neu. Ihn gab es schon seit Jahren und bald, bald würde ich ihn endlich wahr werden lassen.

Wieder zurück zum Eigentlichen: In den Rucksack hatte ich ein paar Pullis gepackt, denn es war schließlich kalt. Außerdem noch meine Kopfhörer, meine Musikbox und meine Schuhe fürs Ballett. Dann hatte ich noch eine Flasche Wasser eingepackt und schließlich hatte ich mich auf mein Bett niedergelassen.
Denn das Rätsel, ohne dessen Lösung Emma nicht zu ihrem Ziel kommen konnte, das musste ich noch lösen. Davor würde ich ihr meine Entscheidung nicht mitteilen.

•••

Die Zeit in der ich rätselte, war wie wie im Flug vergangen. Es hatte sogar etwas Spaß gemacht, da ich seit langem mal wieder mit etwas Spannenderem als ein paar Formeln oder irgendwelcher Grammatik beschäftigt gewesen war.

Einen Ort an dem Tiefe auf Höhe traf: Da waren mir letztendlich viele Möglichkeiten eingefallen, doch nur eine gab es hier in der Nähe: Einen Vulkan.
Der, den ich meinte war ziemlich alt, schon ewig nicht mehr ausgebrochen und schien wie ein Berg. Doch sobald man oben auf ihm war, erkannte man wie tief er in die Erde ging. Das musste es sein. Denn auf den hohen „Berg" traf ein tiefer Krater. Und das war schließlich verlangt...

Das einzig Komische daran war: Ich war einmal dort gewesen und ich hatte keine Hütte oder ähnliches gefunden...
Ich hatte noch eine Weile gegrübelt, aber schließlich schob ich es darauf, dass ich damals ziemlich im Zeitdruck gewesen war, weil ich eigentlich nicht hätte da sein dürfen und dies deshalb nicht bemerkt hatte.

Als ich mir den Stift dann endlich genommen hatte und begonnen hatte zu schreiben, war es bereits viertel vor sechs, am Abend versteht sich.
Genau drei Sätze hatte ich sorgsam gewählt und zwar:
𝓘𝓬𝓱 𝓴𝓸𝓶𝓶𝓮 𝓶𝓲𝓽.
𝓦𝓲𝓻 𝓽𝓻𝓮𝓯𝓯𝓮𝓷 𝓾𝓷𝓼 𝓶𝓸𝓻𝓰𝓮𝓷 𝓾𝓶 5 𝓤𝓱𝓻 𝓲𝓷 𝓭𝓮𝓻 𝓕𝓻𝓾̈𝓱 𝓪𝓶 𝓢𝓬𝓱𝓾𝓵𝓽𝓸𝓻, 𝓾𝓶 𝓾𝓷𝓼 𝓪𝓾𝓯 𝓭𝓮𝓷 𝓦𝓮𝓰 𝔃𝓾𝓶 𝓮𝓲𝓷𝔃𝓲𝓰𝓮𝓶 𝓞𝓻𝓽, 𝓪𝓾𝓯 𝔀𝓮𝓵𝓬𝓱𝓮𝓷 𝓭𝓪𝓼 𝓡𝓪̈𝓽𝓼𝓮𝓵 𝔃𝓾𝓽𝓻𝓲𝓯𝓯𝓽, 𝔃𝓾 𝓶𝓪𝓬𝓱𝓮𝓷.
𝓓𝓲𝓮𝓼𝓮𝓻 𝓲𝓼𝓽, 𝔀𝓲𝓮 𝓭𝓾 𝓿𝓲𝓮𝓵𝓵𝓮𝓲𝓬𝓱𝓽 𝔀𝓮𝓲ß𝓽, 𝓭𝓮𝓻 𝓥𝓾𝓵𝓴𝓪𝓷, 𝔀𝓮𝓵𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓮𝓽𝔀𝓪 𝓮𝓲𝓷𝓮𝓷 𝓱𝓪𝓵𝓫𝓮𝓷 𝓣𝓪𝓰 𝓿𝓸𝓷 𝓾𝓷𝓼 𝓮𝓷𝓽𝓯𝓮𝓻𝓷𝓽 𝓵𝓲𝓮𝓰𝓽.

Ich hatte extra einen exakten Zeitpunkt und ebenfalls einen Treffpunkt geschrieben, damit ich nicht auf noch eine Frage antworten musste. Schließlich war ich zu ihr gelaufen, hatte ihr den Brief gegeben und war wieder gegangen. Sie sah deutlich besser aus als heute Morgen und so machte ich mir auch keine Sorgen um sie. Obwohl hatte ich mir je wirklich Sorgen um sie gemacht?
Egal.

Nun ja, jetzt lag ich schon eine ganze Weile in meinem Bett und starrte in die Luft. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, versuchen Schlaf zu finden, doch die Welt der Träume wollte mich einfach nicht abholen. So kam es, dass ich bis etwa halb zwei wach in meinem Bett lag. Und dann, dann hohle mich endlich der Schlaf ein. Zwar verlor ich mich nur eine knappe Stunde in ihm, aber das war schließlich besser als gar nicht.

Die restliche Zeit bis zu unserem Aufbruch verbrachte ich, wie so oft, in meinen Gedanken.

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⏰ Last updated: Jul 02, 2022 ⏰

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 𝗧𝘄𝗼 𝗚𝗶𝗿𝗹𝘀 - In search of the True Where stories live. Discover now