Kapitel 1

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"Kenny, ich will nicht..", motzte Ami als er sie zum Kindergarten brachte. Sie wollte lieber mit ihm und seinen Freunden herum laufen. "Nerv mich jetzt nicht du Nervensäge.", kam es von ihm. Kenny nannte seine kleine Schwester immer so, was für sie in Ordnung war. Ami wusste, dass er es nie böse meinte.

"Aber ich möchte nicht dahin..", nörgelte sie weiter und blieb vor dem Gebäude stehen. Sanft wuschelte Ken ihr durch die blonden Haare. "Ich hole dich mit den Jungs ab okay?"

Freudig strahlte Ami ihren Bruder an und nickte. Sie mochte Mikey, Pah, Kazutora, Mitsuya und Baji. Auch wenn der letztere einen speziellen Charakter hatte, mochte sie ihn am meisten. "Versprochen?" "Versprochen du Nervensäge und jetzt ab mit dir."

Voller Vorfreude rannte Ami in das Gebäude. Den Tag würde sie sicherlich gut überstehen. Allerdings wusste sie noch nicht, dass es einer der schlimmsten Tage für sie sein würde.

"Ami Ryuguji.", sprach eine Frau welche in den Raum kam. Fragend blickte Ami hoch, da sie gerade mit ihrer Zeichnung fertig wurde. Was wollte sie denn jetzt von ihr? Kenny würde sie doch gleich abholen. "Könntest du uns bitte begleiten?", fragte die fremde Frau freundlich.

Da Ami viel Manieren hatte nickte sie und verlies das Zimmer. Warum sie Manieren hatte? Die Frauen in den Bordell hatten es ihr und Kenny bei gebracht.

"Du musst leider mit uns kommen.", sagte eine weitere Frau welche in Begleitung von zwei Polizisten war. "Habe ich etwas angestellt?", fragte die Blonde leicht ängstlich. Sie wusste nicht was sie gemacht hatte, dass die Polizei hier war.

"Nein hast du nicht. Wir sind von dem Jugendamt und wollen nicht, dass du weiter in einem Bordell leben musst.", klärte die Frau auf. "Aber mein Bruder.." "Ihn können wir nirgendwo unter bringen. Ami ich weis es fällt dir gerade sehr schwer aber ein Bordell ist kein Ort für ein Kind wie dich."

Ami hatte Angst. Sie wollte nicht Weg von ihrem Bruder. Aber sich wehren konnte sie ebenfalls nicht. Ohne überhaupt noch etwas sagen zu können, musste sie diese beidem Frauen begleiten. Sie fühlte sich unwohl und alleine. Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass sie ihrem Bruder lange nicht mehr sehen würde.

"Hey, das ist doch Ami.", sagte Baji als sie bei dem Kindergarten ankamen. Ken konnte nur zu sehen, wie seine kleine Schwester abgeführt wurde. Ohne zu zögern rannte er los. "Ami!"

Vor dem Auto wurde er von den zwei Polizisten aufgehalten welche ihn ohne grossen Emotionen ansahen. Wo brachten sie seine Schwester hin!? "Ami!", rief er und versuchte zu ihr zu gelangen. Das Einzige was er noch hörte war ein leises "Kenny" und die Autotür welche sich schloss.

"Wo bringt ihr sie hin!?", rief er. "Sie wird an einen besseren Ort gebracht.", antwortete eine Frau und lächelte sanft. "Deine Schwester wird in eine Pflegefamilie kommen."

Auch wenn es in den Ohren von Ken gut klang, wollte er sie nicht alleine lassen. Sie war doch seine kleine Schwester! Er musste sie doch beschützen. "Aber.." "Es ist besser so, glaube mir."

Die Freunde von Ken standen nun etwas hinter ihm und hatten alles mit angehört. Wie konnte man ihm einfach seine kleine Schwester mit nehmen? "Wo wird sie hin gebracht?", wollte der Blonde wissen. "Das können wir noch nicht sagen. Aber sie wird es besser haben als jetzt."

Es kam Ken wie in Zeitlupe vor als die Frauen und die Polizisten verschwanden und das Auto los fuhr. Auf der Rückbank konnte er Ami erkennen, welche hinaus blickte und traurig aussah. Langsam sank Ken auf seine Knie und blickte wie erstarrt auf das Auto welches immer kleiner wurde.

Er konnte Ami nicht beschützen und nun war sie weg, für immer.

Draken's Schwester Baji FFWhere stories live. Discover now