Time to Go

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Einen kurzen Moment sah ich die Frau vor mir nur stumm an. Ich musterte ihr langes, glattes schwarzes Haar. Ihre kleine Nase und die lächelnden Augen.
Die zarten Hände und die schlanken Beine. Das war meine Eomma, eine wunderschöne aufgeweckte Frau.
Sie bat mich rein und ich begrüßte meinen Appa. Er saß wie immer in einem Unterhemd, einer kurzen Hose und mit Badelatschen auf dem Sofa und las Zeitung.
,,Du hast abgenommen Jimin-ah", er grinste und stand auf um mir lobend auf die Schulter zu klopfen. Ich freute mich über das Kompliment, meine Mutter fasste das jedoch anders auf.
,,Aii Kind, du machst zu viel Sport. An dir ist doch nichts mehr dran! Ich mache dir Essen ja? Was möchtest du? Ramen? Gebratenen Reis? Eine Suppe? Ach ich mache einfach alles, ich werde auch Fleisch kaufen. Schließlich kommt mein Sohn nicht alle Tage vorbei!"
Noch bevor ich was sagen konnte stürmte sie aus dem Raum, packte ihre Sachen und ging zum Markt.
Sie war so lieb.. und ich war hier um nie wieder zu kommen..
Ich seufzte leicht und setzte mich zu meinem Appa.
,,Na was gibt's neues?", stupste ich ihn an.
Er jedoch begann sofort mit Smalltalk über Politik und regte sich über den neuen Bürgermeister auf.
,,Der ist wirklich unfähig. Der Fisch schmeckt seit dem auch ganz komisch! Total salzig, selbst die Fische mögen ihn nicht. Bald schwimmen sie in ein anderes Gewässer!", bei den Argumenten meines Vaters musste ich immer lachen.
Wenn ihm etwas nicht gefällt, ist immer jemand daran Schuld. Sicher wird er den armen Bürgermeister für mein Verschwinden verantwortlich machen.
Ich wollte sie nicht denken lassen, dass ich tot sei. Ich werde einen Abschiedsbrief hinterlassen in dem ich schreibe, dass ich fort gehen werde..

Je länger ich auf dem Sofa saß und je mehr ich mich umsah desto mehr zweifelte ich an meiner Entscheidung. Aber ich konnte das Yoongi doch nicht antun, jetzt wo ich eigentlich schon zu gesagt hatte..
Aber mit jedem Zweifel der in mir herrscht, werde ich den Weg in seine Welt nicht schaffen..
Ich muss Abschied nehmen..
Um meine Entscheidung zu unterstützen schlurfte ich in mein altes Zimmer, vorbei an dem Badezimmer, dass alles änderte.
Ich schielte leicht nur die offen stehende Tür und dachte an den Apfel, der langsam in dem Raum rollte und später Namjoon zum Verhängnis wurde.
Da stand er einfach so da.. dieser Dämon. In meinem Badezimmer und schaute selbstverliebt in den Spiegel.

Ich öffnete meine Zimmertür, noch immer waren die Jalousien runtergezogen und nur vereinzelte Sonnenstrahlen fielen in den Raum.
Mein Bett war bezogen und alles ordentlich und abgestaubt..als würde meine Eomma täglich darauf warten, dass ich zurück komme.
Es fühlte sich beinahe so an, als wäre ich bereits tot und würde die Welt sehen, wie sie danach ist.
Ich sehe meine glücklichen Eltern, die Tag täglich an mich denken.. aber sie kommen zurecht. Sie gehen nicht ein, sie haben einander. Ich habe meinen Yoongi und mit ihm gehe ich nicht ein.
Lächelnd warf ich mich auf mein Bett und starrte an die Decke.
Doch.. ich werde gehen. Ich möchte mit Yoongi gehen und seine Welt sehen.
Ich möchte sein wie er.. er hat so vieles geopfert um bei mir zu sein und nun bin ich dran.
Ich kann meine Eltern jederzeit sehen, Tae und Kookie sind auch immer da. Vielleicht treffe ich auch Hoseok wieder. Namjoon und Jin sind auch glücklich zusammen in ihrem Irgendwo in Irgendwas..
Dieses Wochenende werde ich genießen, jedes Essen langsam und genüsslich essen und ein letztes mal in meinem warmen Bett schlafen..

Bonjour ihr kleinen Krawattenbügler♡♡
Wie gehts euch so?
Ich hab so langsam mein Leben wohl wieder im Griff..holyyy..
Oder das ist die Ruhe vor dem Sturm, ich werd's merken xD🥲

Frage für heute:
Was nervt euch aktuell am meisten?

Me:
Well..Schule und die Politik I guess. Wobei das kalte Wetter auch ätzend ist. Ich will Sommer und draußen sitzen, in der Sonne, bei 20°C.. ist das zu viel verlangt?🥲😮‍💨

♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡

Half Demon • YoonminWhere stories live. Discover now