45. Friday Evening...

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Anastasias Worte hatten mich zum Nachdenken gebracht.

Wieder einmal.

Natürlich war mir bewusst, dass Markov meine Gefühle nicht erwidern würde.

Ich kann Frauen wie sie.

Immer auf der Suche nach gutem Sex.

Danach wurden die Partner ignoriert.

Nichts ernstes, einmalige Treffen.

Daran würde auch eine Fake-Beziehung nichts ändern.

Dann registrierte ich, was ich soeben gedacht hatte.

Konnte man wirklich von Gefühlen reden?

Ich hatte nie vorgehabt, mich in Markov zu verlieben.

Ich hasste sie schließlich noch immer.

Zumindest hatte ich Angst vor ihr.

Und man konnte doch nicht Angst vor jemandem haben, den man liebte, nicht war?

Ehe mich meine Überlegungen weiter verwirren konnten, schnappte ich mir einige Arbeiten meiner Studenten und versuchte, diese zu korrigieren.

Ich konnte nicht verhindern, dass meine Gedanken immer wieder zu meiner Vorgesetzten glitten.

Jedoch gelang es mir, diese immer wieder von mir zu schieben.

Da war nichts, da würde nie etwas sein.

Das hatte Markov sehr deutlich ausgestrahlt und auch die Worte meiner Kollegin waren sehr deutlich gewesen.

Dennoch kam sofort die Sorge um die ältere Frau zurück, als ich den korrigierten Stapel schließlich in meine Tasche packte.

Irgendetwas war passiert.

Und aus irgendeinem Grund machte es mich ungewöhnlich traurig, dass sie es mir nicht erzählte.

Am Ende des Abends war ich vollkommen frustriert, weil ich die Professorin nicht länger als 5 Minuten aus meinen Gedanken verbannen konnte.

Als ich schließlich registrierte, dass morgen Samstag war, sank meine Laune noch weiter.

Ich wusste nicht, was es geändert hätte, dennoch klopften meine Finger unruhig auf dem Tisch.

Ich erhob mich langsam und kramte den Brief heraus, den ich von der Professorin erhalten hatte.

Ihre Adresse hatte ich noch im Kopf, auch wenn ich das nie zugegeben hätte.

Erneut betrachtete ich ihre Worte.

Dann ließ ich das Papier wieder sinken.

Dachte ich wirklich darüber nach, zu ihr zu gehen?

Wieso sollte ich das tun?

Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass sie gern Gäste empfing.

Und die Einladung war schließlich für gestern gewesen.

Außerdem schien etwas passiert zu sein, also sollte ich sie lieber nicht belästigen.







CHEMISTRY II ✔︎                                          Wirst du mir verzeihen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt