CHEMISTRY II ✔︎ Wirst du mir verzeihen?

38. Realisation

Als die Vorlesung endlich beendet war, trat ich erleichtert aus dem Saal.

Für heute war ich fertig.

Ich musste nicht länger hier bleiben.

Ich wandte mich zum Gehen, als ich von einer Stimme zurückgehalten wurde.

"Professor Cortillard?"

Ich drehte mich um und blickte dem Studenten entgegen.

"Ich soll Ihnen das von Professor Markov geben."

Beinahe unsicher hielt er mich den Briefumschlag entgegen.

Am liebsten hätte ich ihn ignoriert und wäre gegangen.

Doch schließlich nahm ich ihn seufzend entgegen.

"Dankeschön."

Ich packte ihn in meine Tasche und verließ endlich das Gebäude.

Beinahe hätte ich nach oben zu Markovs Büro geschaut, doch ich konnte mich gerade noch zurückhalten.

Eilig lief ich nach Hause.

Ich wollte Abstand halten.

Und sofort am ersten Tag hatte ich es verkackt.

Ich ließ meine Tasche fallen und zog meine Schuhe aus.

Danach ging ich ins Wohnzimmer und ließ mich auf mein Sofa fallen.

Der Tag heute war... Ich konnte kein Wort finden.

Ich dachte zurück, als ich Markov auf der Toilette beobachtet hatte.

Wieso hatte ich nicht einfach wegschauen können?

Dann wäre ich nicht zu ihr gegangen und hätte mich ihr praktisch an den Hals geworfen.

Oh Gott!

Stöhnend vergrub ich mein Gesicht in den Händen.

Wieso um alles in der Welt hatte ich nicht einfach weggesehen?

Wieso musste ich meine Vorgesetzte dabei beobachten, wie sie sich auszog?

Wir waren kein Paar.

Ich kam mir vor wie ein Stalker.

Und dennoch konnte ich nicht leugnen, dass mein Blick förmlich an ihr geklebt hatte.

Ich hatte ihn nicht von ihr lösen können.

Ich wollte mir nicht eingestehen, dass ich es nicht schaffen würde, ihr fern zu bleiben.

Solange ich sie jeden Tag sehen würde, wäre es unmöglich.

Ich ließ den Kopf nach hinten auf die Lehne sinken.

Dann kam mir der Brief wieder in den Sinn.

Seufzend stand ich auf und näherte mich langsam meiner Tasche, als würde sich eine giftige Schlange darin befinden.

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Tja, jetzt müsst ihr aber wirklich warten😜😇