4. DEMÜTIGUNG DIE IV.

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hallo meine queens. ich liege im bett und bin gerade fertig geworden mit meiner prüfungsphase an der uni. doch ehe ich „hurz, es ist vorbei, lasset das leben beginnen!" gen himmel jauchzen konnte, kam mir ein virus zuvor und kidnappte mich in das verließ der selbstisolation, denn ich wurde infiziert. deswegen schreibe ich nun hier ein neues kapitel, denn die boys vom thw kiel haben noch so einiges an drama zu bieten!

Totenstill war es im Bus. Rune traute sich nicht ein einziges Mal, von seinem Nintendo aufzuschauen. Zum einen weil er Angst hatte, irgendeinen Plottwist in seinem Spiel Abenteuer auf dem Reiterhof zu verpassen, andererseits befürchtete er ebenfalls, mit bösen und vergeltungssüchtigen Blicken seiner Mitspieler konfrontiert zu werden.

Steffen saß ein paar Meter weiter bei Magnus und für Rune war klar: sie zerrissen sich soeben ihre Mäuler über ihn. Wieder einmal konnte er nicht auf den Rückhalt seines BFF bauen, wieder einmal musste er dabei zuschauen, wie Steffen aktiv seine Rivalen in ihrer Missgunst ihm gegenüber bestärkte.

„Rune, ich finde, wir sollten reden..", hörte er von hinten die Stimme von Niclas, der sich augenscheinlich wieder von Rune's emotionalen Tiefschlag erholt hatte.

Rune schnitt ihm jedoch frivol das Wort ab und hob genervt seinen Zeigefinger „Pscht, gleich! Meine Stute Susanne ist gerade im Dressurwettbewerb auf dem ersten Platz und jetzt muss ich gleich eine perfekte Piaffe abliefern!"

Nicklas war perplex wieder von Rune abgerückt und studierte dessen angestrengte Mimik. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen und er biss sich konzentriert auf sie Lippen. Ehrgeizig war er schon immer, dass musste er Rune zugute halten.

Nach ein paar Minuten entspannte dich Runes Körper wieder und erleichtert klappte er sein Spielgerät zu.

„So, jetzt. Was gibts, Niclas?"

Eigentlich wollte er ihn auf seinen forsche Zurückweisung von eben noch ansprechen, aber innerlich wusste er, was ihm diese Auszeichnung für seine Stute Susanne bedeutete, deswegen schluckte er seine Konfrontation einfach hinunter. Er durfte nicht so rücksichtslos handeln, wie es Rune eben tat.

„Du darfst nicht immer so gemein zu uns allen sein..", begann Niclas seine Predigt, die er sie ganze Zeit über, während im Bus Schweigen herrschte, im Kopf geübt hatte. Doch wieder einmal brachen bei einem der Handballer der THW Kiel alle Dämme. Seine Unterlippe zitterte und Tränen schossen ihm in die Augen.

„...weißt du, ich bin halt der Meinung, dass ich schon lustig bin. Und das tut halt weh, wenn du mir sagst, dass ich nicht so lustig bin..." Seit er seine Fassung verloren hatte, konnte er Rune nicht mehr ansehen und hatte den Kopf gesenkt, doch seine letzten Silben konnte er Rune direkt ins Gesicht sagen. Das fühlte sich gut an. Endlich konnte er sich selbst beweisen, einmal tatsächlich durchzuhalten.

Rune wollte wieder zu einer langen Entschuldigung ausholen, doch wieder wurde er von seinem Trainer Filip Jicha zurückgehalten.

„Bitte hört auf, das unter euch auszumachen! Das ist eine Sache, die dir ganze Mannschaft betrifft! Wir sind gleich da, dann besprechen wird das."

Alle Spieler um Rune herum atmeten ein einmal tief aus und waren froh, dass dieser Anschiss vom Chef nun vorbei war. Filip konnte ab und zu laut werden und wenn er dann auch noch vor allen mit einem Spieler allein schimpfte, wurde es manchmal brenzlig. Allen voran war Harald Reinkind war einer der schwächsten in dieser Hinsicht. Wenn Filip ihn wegen eines Fehlwurfs oder schlechten Passes im Spiel rügte, tat er immer so, als müsste er gähnen und ihm deswegen Tränen in dir Augen stiegen, doch deren wahre Gründe hatte Rune und eigentlich auch der ganze Rest der Mannschaft bereits ausgemacht. Am schlimmsten waren sie Zeitstrafen für Harald. Da spritzte er sich dann immer etwas Wasser aus seiner Trinkflasche ins Gesicht, um es so zu vertuschen.

Alle wussten es, doch niemand konfrontierte ihn, da sich alle auf gewisse Weise mit ihm identifizieren konnten.

Plötzlich riss der anhaltende Bus Rune aus seinen Gedanken. Sie waren angekommen. Schnell holten alle ihr Gepäck und in einer halben Stunde mussten sie alle im Aufenthaltsraum aufschlagen.

Rune war einer der ersten im Raum. Er wollte einen guten ersten Eindruck machen, damit Filip seine ganze Wut auf ihn vielleicht ein wenig zügeln würde.
Steffen setzte sich neben ihn. „Hat Susanne die Kür geschafft?"
„Easy! Hab jetzt den ersten blauen Orden mit ihr. Ich freu mich so für sie, das hat sie echt gut gemacht", Rune strahlte und auch Steffen schien sichtlich erleichtert. Seit Tagen lag diese zusätzliche Anspannung auf Runes Schultern und auch Steffen war deswegen aufgeregter als sonst.
„Hammer! Ich wusste, dass sie das schafft! Bin stolz auf euch." Steffen klopfte ihm anerkennend auf sie Schulter, ehe Filip das Gespräch unterbrach und alle Aufmerksamkeit der Spieler auf sich zog. 

„So, schön, dass ihr da seid! Wir wissen ja alle, warum wir gerade hier sind und ich finde, jeder darf hier alles äußern, was ihm am Herzen liegt. Nicolas, dich hat es heute hart getroffen, magst du vielleicht anfangen?", versuchte Filip den Ball ins Rollen zu bringen.

„Ja, also, es ist halt so: Rune ist irgendwie zur Zeit echt gemein und ich finde, dass er das nicht tun sollte. Wir sind ein Team und wir sollten uns unterstützen!"-weiter kam er nicht.

„Aber du warst doch auch gemein zu mir! Eigentlich waren alle gemein zu mir! Alle haben mich im Training ausgelacht und gesagt, dass ich in Irene verliebt bin!", Rune beendete seinen Monolog und seine geröteten Augen blickten in die von Niclas.

„Okay, lasst mich kurz einhaken. Wieso waren alle gemein zu dir, Rune?", intervenierte Filip.

„Weil ich nicht zugehört hab und das halt öfter. Niko hat mal mit mir geredet und ich hab nicht zugehört und dann nochmal und dann war er sauer auf mich und dann war Steffen halt auch gemein und hat Irene ins Spiel gebracht", redete sich Rune den Kummer von der Seele.

„Gut. Dann bin ich glaub ich nicht der einzige, der Rune nicht als Hauptschuldigen sieht, oder?" Filip blickte um sich und seine Spieler schauten verloren zu Boden und schüttelten kaum merklich den Kopf.

„So, weiter. Was ist dann passiert?"

Niclas ergriff wieder das Wort: „Dann hat Steffen dieses Lied über Irene gesungen und Rune war beleidigt und ist aber dann wieder gekommen und hat dasselbe Lied über Steffen und Irene gesungen. Und dann mussten sie ja Irene und André massieren und sind dann zum Bus gekommen und den Rest kennst du ja..." Wieder euch Niclas dem Blick seines Trainers aus.

„Steffen, warum sagst du eigentlich nichts? Du warst ja offensichtlich auch einer der Gemeinen?"

Steffen hatte die ganze Zeit über versucht, dich im Hintergrund zu halten, um aus der Schussbahn zu kommen, doch leider war Filip viel zu aufmerksam dafür.

„Also, ich hab mich mit Rune schon ausgesprochen und ich hab auch schon 'Tschuldigung gesagt und deswegen dachte ich, dass ich jetzt nix mehr sagen muss..", erklärte er sich und kam damit tatsächlich durch.

„Aber Rune wenn du auch zu mir 'Tschuldigung sagst, dann bin ich auch nicht mehr stinkig auf dich", bot ihm Niclas an und wollte somit eine Friedensfeuer in der Freundschaft zu Rune entfachen.

„Tschuldigung, Niclas. War echt blöd von mir heute", Rune stand auf und nahm schluchzend Niclas, ebenfalls schluchzend, in den Arm.

„Na gut. Dann würde ich sagen, stellen wir uns in den Kreis wie wir es beim Spiel auch immer machen und schreien unseren Motivationsschrei einmal zusammen. Wie eben auch bei jedem Spiel.

„Piep, piep, piep, wir ham uns alle:", schrie der Kapitän Niklas, was ein lautes „LIEB!" vom Rest der Mannschaft zur Folge hatte, die sich kurz darauf kichernd und hüpfend in den Armen lagen.

Ende gut, alles gut. Der Frieden ist wieder hergestellt und Rune hat mit Susanne doch tatsächlich den Dressurwettbewerb gewonnen! YES!

HANDBALL ONE SHOTS (failfiction)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin