14. Emergency

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I can feel it coming in the air tonight, oh lord
Well I've been waiting for this moment for all my life, oh lord
I can feel it in the air tonight, oh lord, oh lord
Well I've been waiting for this moment for all my life, oh lo
rd


Phil Collins - In The Air Tonight


< N I A L L >



„Was hier los ist?", schrie Colin entrüstet. „Du studierst auf dieser Scheiß Uni! Um dein beschissenes Ego zu füttern, während deine Nan hier die letzten Cents zusammenkratzt, damit ihr was zum Fressen habt!"

„Colin, das ist nicht wahr!", mischte sich Großmutter ein. „Wir haben genug zu essen, denn Niall wird tagsüber in der Uni verköstigt."

Meinen Onkel interessierte das jedoch nicht. Noch immer hielt er das Buch in seinen Händen, wobei seine Augen sich zu Schlitzen verengten.

„Weißt du, was ich mit diesem sinnlosen Mist mache? Ich werde es zerreißen!"

In diesem Moment sah ich rot.

Blindlings stürzte ich nach vorne, direkt auf ihn zu und versuchte ihm das Buch zu entreißen. Wir rangelten miteinander und ich hörte ihn schnaufen: „Geh gefälligst arbeiten, du faule Ratte."

Dann tat er etwas, was genau seiner fiesen Mentalität entsprach. Er ließ das Buch los und während ich versuchte es aufzufangen, holte er mit voller Kraft aus und schlug mir auf das rechte Auge.

Das war der Moment, in dem ich völlig die Kontrolle verlor. Adrenalin floss durch meinen Körper, ich spürte keinen Schmerz, nur Bitterkeit und Wut und beides vereinte sich zu einer Lawine ungeahnten Ausmaßes.

Mit aller Kraft schlug ich zu.

Noch nie hatte Colin einen Hieb von mir einstecken müssen. Er dachte ich sei zu schwach, mich gegen ihn zu wehren, aber heute belehrte ich ihn eines Besseren.

Blut spritzte aus seiner Nase, die binnen Sekunden anschwoll und anstatt von ihm abzulassen, ging ich nochmals gegen ihn an. Wütend drückte ich ihn gegen die Wand, packte ihn am Hals und schrie: „Du schlägst mich nie wieder! Nie wieder! Sonst stehst du nicht mehr auf! Das verspreche ich dir!"

Mir war egal was mit ihm passierte, ich ließ von ihm ab und stürzte aus dem Haus, ohne mich noch einmal umzudrehen. Mein Weg führte direkt zu Louis und als mein bester Freund die Tür öffnete, erschreckte er total: „Meine Güte, Niall, wie siehst du denn aus? Was zur Hölle ist passiert?"

„Colin", murmelte ich und zwängte mich an ihm vorbei.

Langsam spürte ich den Schmerz an meinem Auge und auch drumherum. Blut klebte an meinen Fingern und Louis schaute mich ernst an: „Das muss genäht werden, Niall. Du hast eine Platzwunde über dem Auge. Ich bringe dich ins Krankenhaus."

Um ins Lincoln Medical Center zu gelangen, mussten wir eine Viertelstunde laufen. Mit jedem Schritt schmerzte mein Auge heftiger und auch der Kopf tat weh. Aber ich ging tapfer vorwärts und nahm eine von Louis' Kippen an.

„Was hat der Arsch heute schon wieder an dir auszusetzen gehabt?", wollte mein Kumpel wissen.

„Ganz einfach, er hat die Wahrheit rausgekriegt. Also, dass ich studiere."

„Scheiße. Anstatt froh darüber zu sein, macht er so einen Aufstand. Colin ist echt ein dämlicher Idiot."

Kurz blieb ich stehen und wischte das Blut von der Schläfe. Meine Hände waren ohnehin damit besudelt, da kam es darauf auch nicht mehr an.

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