Kapitel 16 Marias Vergangenheit

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Alle betreten langsam den Trümmerhaufen, der bis vor paar Minuten noch Casita war. Das zu Hause der Madrigals. Julieta rennt direkt zu der stelle wo Mirabel sitzt.

*Gott sei dank. Es geht ihr gut.*

Alle laufen verstört duch das Haus und Dolores hilft Alma sich erstmal zu setzen. Plötzlich ist Mirabel verschwunden und Julieta ruft sie. Alle beginnen nach ihr zu suchen, außer Alma die sitzt immernoch zwischen den Trümmern. Camilo will auch grade los laufen.

"Camilo, warte.", hälst du ihn auf.

"Was ist, bist du doch verletzt? Du bist eben ziemlich hart aufgeschlagen."

"Nein, ich bin nicht verletzt, aber.."

"Na was, sags mir, mi amor."

"Ich erinner mich wieder."

"Wieder ein Ausschnitt deiner Vergangenheit?", fragt dich Camilo besorgt.

"Nein, Camilo, ich erinner mich an alles. Der Schlag hat meine gesamte Erinnerung zurück gebracht."

"Oh mein Gott. Aber das ist doch gut, oder nicht?"

"Es ist nicht unbedingt etwas, an das ich mich erinnern will, Camilo."

"Oh, verstehe. Magst dus mir erzählen?"

"Natürlich, ich will doch, das mein Freund weiß, wer ich bin."

Er lächelt leicht.

"Mein Name ist Maria Montoya."

"Montoya?", unterbricht dich Alma.

"Ja, Montoya. Ich wurde nach meiner Abuela benannt, Maria Montoya, sie starb vor 4 Jahren."

Der Schock stand Alma ins Gesicht geschrieben.

"Abuela? Was hast du?", fragt Camilo, besorgt setzt ihr euch zu ihr.

"Als ich noch ein junges Mädchen war, noch bevor ich deinen Abuelo Pedro kennenlernte, hatte ich eine beste Freundin Namens Maria Montoya. Wir waren unzertrennlich. Kurze Zeit bevor ich Pedro kennen lernte, ging sie fort, in eine andere Stadt, um zu heiraten. Seit dem hab ich sie nur einmal wieder gesehen. Ich hatte ihr eine Einladung zu unserer Hochzeit geschickt, und sie kam. Sie war schwanger und erzählte mir, wie glücklich sie sei. Danach haben wir uns immer wieder geschrieben, doch als Pedro und ich aus unserem zu Hause vertrieben wurden, brach der Kontakt ab."

"Weißt du noch in welche Stadt sie gezogen ist?", fragst du sie vorsichtig.

"Nein, aber ich weiß, wie ihr Mann und ihre Tochter hießen. Ihr Mann hieß Mateo und ihre Tochter Sofia."

Du brichst in Tränen aus. Alma sieht dich an und weiß es, sie beginnt ebenfalls zu weinen.

"Es ist die selbe Maria, nicht wahr?", fragt Camilo.

"Ja, Sofia war meine Mutter und Mateo mein Abuelo."

"Sofia war deine Mutter?", fragt Alma.

"Ja, unser Dorf wurde überfallen, von Räubern. Sie haben alles in Brand gesetzt und die meisten Menschen ermordet. Meine Familie war nicht groß, nur noch Mama, Papa und ich. Abuela Maria hatte nur Mama, bevor Abuelo Mateo starb. Und ich hatte auch keine Geschwister. Sie stürmten unser Haus und töteten meinen Vater. Mama und ich konnten durch die Hintertür fliehen, doch dort wurden wir von den panischen Dorfbewohnern, die umher rannten, getrennt. Ich suchte nach ihr und wurde umgerannt. Dabei wurde mein Fuß verletzt."

Du siehst Camilo an.

"Der brennende Baum aus meinem Traum und meiner Erinnerung von der Gabenzeremonie, das war echt. Er stürzte in meine Richtung und eine Junge Frau, eine Freundin meiner Mutter zog mich hoch, um mich zu retten."

"Oh mein Gott. Wieso habt ihr mir nichts davon erzählt?", fragt Alma.

"Du hattest so viel um die Ohren, erst die Zeremonie, dann der Antrag, dann die Vision. Ich wollte nicht noch mehr Sorgen machen."

"Ich verstehe. Erzähl bitte weiter.", bat dich Alma.

"Ich sah meine Mutter die nach mir suchte und mich rief. Ich wollte zu ihr doch war zu langsam. Ich rief sie, doch sie hörte mich nicht. Einer dieser Reiter bleib vor ihr stehen. Ich wollte zu ihr, doch ein anderer Räuber hielt mich fest. Ich sah zu, wie der Mann meine Mutter ermordete."

"Was ist dann mit dir passiert, mi amor?"

"Die Räuber nahmen mich mit, als Gefangene. Ich musste für sie kochen und putzen. Mehrere Tage war ich gefangen. Doch dann gelang es mir zu fliehen und ich rannte um mein Leben. Die Verletzungen von dem Überfall und die Verletzungen, die sie mir zugefügt hatten, waren schlimm, aber meine Angst, dass sie mich einholen würden, war schlimmer. Und vor lauter Erschöpfung, wurde ich dann Ohnmächtig, als ich hier ankam. Und da muss ich dann auf den Stein gefallen sein."

Camilo nimmt dich einfach nur in den Arm. Und Alma umarmt dich mit. Beide lassen dich los und Alma nimmt deine Hände in ihre.

"Hör zu, dir sind schlimme Dinge passiert. Wir wurden damals auch von Räubern aus unserem Dorf vertrieben und Abuelo Pedro von ihnen ermordet. Deswegen ist unser Encanto entstanden um uns zu schützen. Deswegen hast du her gefunden, damit das Encanto auch dich schützen kann. Unser Encanto ist fort, aber wir finden einen Weg uns weiterhin zu schützen. Wir finden jetzt Mirabel und dann finden wir eine Lösung. Und du gehörst ab jetzt, solange du möchtest, zur Familie Madrigal."

Alma gibt dir einen Kuss auf die Stirn und du lächelst.

Ihr steht auf und begebt euch auf die suche nach Mirabel. Der nächste morgen bricht an und bis jetzt noch keine Spur von Mirabel. Alle versammeln sich wieder in den Trümmern von Casita und sind ratlos.

Plötzlich kommt ein Pferd angeritten und du bekommst Angst, dass es einer der Reiter ist. Doch dann siehst du, dass Mirabel auf dem Pferd sitzt und hinter ihr Alma und Bruno.

*Oh gut, Bruno hat es geschafft.*

"Mirabel?", ruft Julieta.

Mirabel springt vom Pferd und fällt ihrer Mutter in die Arme.

Dann kommt auch Agustín, komplett zertochen von Bienen. Scheinbar ist er allergisch gegen Bienen, denn er sieht ziemlich aufgeuollen aus.

"Das wird schon wieder.", sagt er.

"Ähm,aber nicht, wenn wir kein Haus haben." sagt Camilo und du stößt ihn in die Seite. "Was? Wir haben kein Haus. Darf ich nicht sagen, dass wir kein Haus haben? Was ist das da? Kein Haus."

"Mi amor, unpassender Moment."

Er zuckt nur mit den Schultern und du grinst, sowie auch Mirabel.

Mirabel läuft zwischen den Trümmern durch.

"Wir müssen es wieder aufbauen. Ich weiß, ein so großes Haus wieder aufbauen? Aber wir sind die Madrigal's. Wir schaffen das. Auch ohne Gaben."

Langsam gehen alle hinter Mirabel her und überlengen wo sie anfangen können. Camilo zieht dich an sich ran.

"Ich hoffe du liebst mich auch ohne meine Gabe."

"Camilo, mi corazón, ich habe dich nie wegen deiner Gabe geliebt. Sondern weil du, du bist. Also liebe ich dich, egal ob mit oder ohne Gabe. Du bist immernoch der selbe."

Camilo lächelt und küsst dich, lange und innig.

Dann geht ihr zu den anderen, um zu helfen.

Camilo & MariaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt