Ich Brauche Einen Gefallen 🍋

11. Sasuke kocht über

Natürlich lässt sich Itachi nicht so leicht täuschen, aber sein Cousin strahlt gerade wie die Sonne und wartet auf eine Reaktion, weswegen er seine Sorge erstmal wegwirft und aufrichtig sagt:
"Ich freu mich für dich, Shisui."

"Danke...
Ähm... und vielleicht solltest du schon heute hier übernachten,
also nur wegen der Glaubwürdig was überhaupt nichts mit meinem Besuch beim Hokage zu tun."

"Vielleicht sollten wir heute alle hier übernachten."

Shisui blinzelt einmal.
Diese mürrische Stimme kam definitiv nicht von Itachi.
Er blickt über dessen Schulter,
registriert das ganze Gemüse,
das Obst dass Fleisch und schaut direkt in vier Augen,
die ihn vom Küchentisch aus anglotzen.

Das eine Paar, mürrisch.
Das andere grinst wie ein Pferd.

"Hi, was läuft?", grüßt Naruto fröhlich winkend, während Sasuke seinem Charakter treu bleibt und ausdruckslos murrt:
"Du kannst meinen Bruder jetzt los lassen.
Es kann von allein stehen."

Anscheinend rafft Shisui erst jetzt,
dass er Itachi immer noch festhält, springt rotgesichtig einen Schritt zurück,
als hätte er sich verbrannt und schnappt:
"Was macht ihr hier?!
Reicht es nicht,
dass ihr mein Haus in eine orangene Hölle verwandelt habt?!
Ich träume sogar in Orange, verdammt!"

"Hast du schon vergessen?
Das Essen?
Morgen...?
Mit meinen Eltern?
Wir sind da um zu kochen!", zählt Sasuke langsam auf, als wäre Shisui fünf Jahre alt.

Naruto lässt an seinen beiden Finger, unheilvoll eine Rosa-Rüschen-Kochschürze baumeln und sagt vergnügt:
"Meine Mum wollte sie dir unbedingt ausleihen, als sie davon gehört hat."

"Muss ich wirklich?", schluckt Shisui.

"Deswegen war ich einkaufen.
Tut mir leid", entschuldigt sich Itachi mit einem dünnen unschuldigen Lächeln und sein Freund schnappt finster nach dem tuntigen Teil.
"Das werde ich euch alles irgendwann mal heimzahlen!", motzt Shisui.

Naruto kichert mit der Hand vor dem Mund.
"Also Shisui-kun...
Rosa ist absolut deine Farbe.
Sehr männlich.", spottet er.
"Vielleicht solltest du es bei ANBU einführen?"

Shisui guckt düster und düster, während Naruto sein Lachen nicht mehr zurück halten kann.

"Also...", beginnt Sasuke und baut sich mit seinen mickrigen eins-siebzig vor seinem Cousin auf und sagt:
(reicht ihm bis zur Nasenspitze)
"...Ich habe extra ein Rezept rausgesucht,
dass nicht so aufwändig ist.
Etwas einfaches.
Etwas nicht zu exotisches...
Etwas wie..."

Sasuke holt Luft:
"Bouillabaisse Suppe mit Sobanudeln und minni Eier Soufflés,
flambiertes Lammcareé mit Polenta-sticks in Schoko-Olivensoße,
auf Minz-Wildreis mit einem abgerundeten Kerbel-pesto und dazu
Quark-Hagebutten Brulée mit Drachenfruchttopping, garniert mit einem Kresse Blatt"

Alle schielen ihn Verständnislos an.

"Was für ein Lammdrachen-Hagepesto-Soufflé?", fragt Shisui verstümmelt, der sich vom Namen her schon überfordert fühlt.
"Was ist überhaupt ein Soufflé?"

Itachi versucht es vorsichtig zu formulieren.
"Otouto.
Das hört sich wirklich sehr schmackhaft an, aber denkst du nicht,
Mutter und Vater würden eher etwas einfacheres bevorzugen?"

Theatralisch reißt Sasuke die Hände in die Luft und ruft:
"Niisan!
Es muss perfekt sein!
Und... einfach... Ist nicht perfekt!
Wenn Papa das Gefühl bekommt, dass Shisui unwürdig ist,
nur weil der nicht mal die einfachsten Gerichte kochen kann,
bekomm ich nicht mein Ehefähigkeitszeugnis unterschrieben!"

Shisui nutzt die Gelegenheit und flüstert Naruto zu:
"Noch kannst du flüchten."

Naruto kichert.
"Sas kann auch süß sein.
Weißt du... Abends... Wenn wir allein sind und..."

"Ah! Ich will das gar nicht wissen!", fällt ihm Shisui ins Wort und hält sich die Ohren zu.
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Nachdem aufgeteilt wurde,
wer, was macht, nimmt sich Sasuke großzügig und edel vor, wie er ist,
Shisui in Kochen zu unterrichten.
Oder besser gesagt...
Ihn in den Wahnsinn zu treiben.

Shisui soll Süßkartoffeln schneiden und fährt konzentriert mit einem scharfen Messer durch die Knolle.

"Dünner.", sagt Sasuke monoton.

Shisui schneidet es nochmals.

"Noch dünner!"

Shisui tut es nochmals.
Jetzt knurrig.

"Noch Dünner! Das muss ganz dünn sein, Shisui! Dünn!"

"Das ist dünn!
So dünn, dass man schon durchschauen kann du verdammter Giftzwerg!", schreit Shisui und hebt zum Beweis die durchscheinende Scheibe hoch.

"Geht doch", sagt Sasuke zufrieden und Shisui stöhnt genervt.

Danach geht es um Zwiebel würfeln.

"Kleiner."

Shisui schneidet es kleiner.

"Noch kleiner! Kleiner!
Weist du nicht was klein ist!"

"Bei Kami!
Wenn ich es noch kleiner Schneide, Schneid ich meine Finger mit!"

Sasuke knallt zwei weitere Zwiebel auf den Tisch.
"Versuch es nochmals!
Und jetzt klein!"

Shisui weint.
"Ich will nicht kochen!
Können wir nicht einfach irgendwo was kaufen und so tun, als hätte ich es gekocht?"

"Nein! Und jetzt schneid die Zwiebel klein!"

"Ich schneide dich gleich klein!
Wenn ich normalerweise ein Messer führe, gibt es keine, dünnen, gewürfelten Scheiben!
Dann gibt es Hackfleisch!", flippt Shisui aus und gestikuliert wild mit dem Messer rum.

Sasuke schüttelt den Kopf.
"Was kannst du eigenlich!?"

"Ich bin ein Shinobi!
Und kein verdammter Koch!
Und Anko verlangt von mir auch kein Lammdrachen-pesto!
Ihr reicht es wenn ich von irgendwo was mitbringe was noch halbwegs essbar ist!
Und genau das ist auch der Grund warum ich mit ihr zusammen bin!
Weil sie nichts von mir erwartet!", schnappt Shisui.

Sasuke und auch die anderen sagen nichts mehr, bis Shisui seufzt und die Schultern hängen lässt.
"Tut mir leid", sagt er leise.
"Ich versuche es nochmals"

Naruto beugt sich zu Itachi rüber und flüstert:
"Ich glaube, er ist mit Sensei Anko nicht sehr glücklich"

Das weiß Itachi schon lange.
Aber er wollte sich nie einmischen.
Was sollte er ihm auch raten?
Itachi hat keine Ahnung von Beziehungen, aber er erkennt sehr wohl, wenn jemand unglücklich ist.

Aber Mitleid, ist etwas was Shisui nie haben wollen würde,
also lächelt er ihm ermutigend zu,
als Shisui kurz her blickt.
Der lächelt sofort glücklich zurück und Itachi schließt die Augen,
speichert es in seinem Inneren ab und kommt zu dem Entschluss:

Vielleicht ist es doch nicht so schwer für zwei Monate, so zu tun als wären sie Liebende.