Kapitel 5 - Albtraum

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POV Dean

Langsam öffnete ich meine Augen und stellte fest, dass ich mich nicht wie gewohnt in meinem Bett befand, sondern auf der Couch. Irritiert sah ich zur Seite und erblickte niemand geringeren, als Cas. „Guten Morgen, Dean.", begrüßte dieser mich. „Morgen, Cas", entgegnete ich etwas verschlafen.

„Ahh, Dornröschen ist wach.", hörte ich die amüsierte Stimme meines Bruders aus dem hinteren Teil des Raumes. Ich drehte mich um und warf ihm einen strengen Blick zu, woraufhin Sam nur vergnügt grinste.

„Du bist gestern Abend eingeschlafen und ich wollte dich nicht wecken.", erklärte Castiel das offensichtliche. „Du hättest mich doch einfach aufwecken können.", erwiderte ich. „Aber du hast so friedlich geschlafen...", konterte der Engel.

Ich beschloss, es einfach darauf beruhen zu lassen. Für mich war dieses Thema abgehakt.

Für Sam scheinbar nicht, denn dieser setzte sich zu uns und meinte gut gelaunt: „Es sah auf jeden Fall, naja... nett aus, wie du an Cas's Schulter gelehnt geschlafen hast."

„Nett?", wiederholte ich. „Ja, nett." Ich schaute ihn skeptisch an. „Wie soll ich das denn sonst ausdrücken?!", fragte er und fuchtelte dabei wild mit den Armen rum.

Ich zuckte die Achseln und wollte mich gerade erheben, doch dann fiel mir etwas ein:

„Warte... Du hast kein Foto gemacht, oder?", fragte ich etwas verunsichert.

„Ähm... Nein.", antwortete Sam scheinheilig. „Sam.", sagte ich ruhig, aber dennoch eindringlich. „Wirklich nicht!", verteidigte sich dieser.

‚Okay, er hat definitiv eins gemacht.', stellte ich gedanklich fest. Im nächsten Moment stürzte ich mich auf ihn und sein Handy, doch er hielt es geschickt in die Luft, wo ich nicht dran kam. „Das ist unfair, du bist viel größer!", beschwerte ich mich. „Tja, es muss ja schließlich auch Vorteile haben.", wendete Sam ein.

Schließlich gab ich es auf und widmete mich meinem Frühstück, welches Sam schon bereitgestellt hatte. Es gab Brötchen mit Marmelade.

„Gibts mittlerweile Neuigkeiten vom Fall?", fragte ich. „Nicht wirklich, jedoch sind jetzt auch noch andere Jäger an der Sache dran. Vielleicht finden die ja mehr heraus.", informierte mein Bruder mich. Ich nickte und warf einen Blick auf die Uhr. „Zur wievielten Stunde haben wir heute?" „Erst zur vierten." „Gut."

Ich aß auf und ging anschließend ins Bad, um meine Zähne zu putzen. Anschließend warf ich noch einen Blick in den Spiegel und machte meine Haare zurecht. Als ich fertig war, warteten Cas und Sam bereits auf mich. Wir gingen zum Impala und fuhren zur Schule.

——

In Sport kam eine Durchsage:

„Liebe Schülerinnen und Schüler, dies ist nochmal eine Erinnerung: Wie ihr wisst, laufen ja aktuell die Abstimmungen für die jährlichen ‚School-Votings', wo man immer zu bestimmten Kategorien, wie zum Beispiel ‚Beste Kombi' oder ‚Beste Person zum Abschreiben', verschiedene Personen vorschlagen und wählen kann, sowohl einmal in der Kategorie Schüler und in der Kategorie Lehrer. Ihr könnt nur noch bis heute Nachmittag abstimmen, denn morgen gibt es die Ergebnisse.

Wer dazu mehr Infos haben möchte, der soll mal an der Pinnwand im Forum gucken, da stehen alle Kategorien und weitere Informationen."

‚Hm... Als ich noch zur Schule gegangen bin, gab es sowas nicht... Naja, es kann natürlich auch sein, dass ich es einfach nie mitbekommen habe, weil ich ja ständig die Schule gewechselt habe.', überlegte ich.

Der restliche Schultag verlief ohne Zwischenfälle. Später fuhren wir dann zum Motel zurück und recherchierten für den Fall, wobei wir leider nicht wirklich erfolgreich waren. Zusätzlich setzten wir uns mit den anderen Jägern in Verbindung, welche auch an dem Fall arbeiteten, jedoch hatten diese auch noch nichts neues rausgefunden.

Am Abend gingen wir recht früh schlafen. Wir waren müde, denn der Tag war recht anstrengend gewesen. Gerade das Recherchieren war ziemlich ermüdend und dazu noch frustrierend, weil man einfach nicht weiter kam.

Also machten wir uns fertig zum schlafen gehen und gingen ins Bett. Ich schlief recht schnell ein.


POV Castiel

Als Sam und Dean schliefen, machte ich mich noch etwas nützlich und betrieb erneut Recherche für den Fall. Ich setzte mich an den kleinen Tisch des Motelzimmers und las eine Seite nach der anderen, doch auch jetzt fand ich nichts nützliches.

Nach einiger Zeit hörte ich Geräusche aus dem hinteren Teil des Raumes. Ich drehte mich um und stellte fest, dass Dean ziemlich schnell atmete und einige Schweißperlen auf der Stirn hatte. Außerdem wälzte er sich unruhig hin und her.

Er musste einen Albtraum haben. Mal wieder. Das ist in den letzten Wochen öfter vorgekommen, jedoch sprach ich ihn bisher noch nie darauf an, weil ich wusste, dass er es abstreiten würde. Sollte ich ihn dieses Mal darauf ansprechen?

„Nein... Cas... Cas! Nein!", schrie er. Was er wohl träumte? Nichts gutes jedenfalls, das war sicher. Ich setzte mich, wie jede Nacht, auf den Stuhl neben sein Bett und beobachte ihn. Anschließend legte ich ihm zwei Finger auf die verschwitzte Stirn. Er wurde ruhiger und er entspannte sich allmählich.

Die restliche Nacht saß ich neben seinem Bett und wachte über ihn.

——

Als Sam am nächsten Morgen ins Badezimmer ging, um zu duschen, nutzte ich die Gelegenheit und sprach Dean auf seine Albträume an.

„Wie hast du geschlafen, Dean?", fing ich an. Dean zögerte kurz und sagte dann: „Gut, wie immer.". „Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst, oder?", fragte ich. Der größere schaute mich kurz etwas irritiert an, bevor er zögerlich antwortete: „Ja.". Für Dean war dieses Gespräch scheinbar vorbei, denn er widmete sich wieder seinen Unterlagen, jedoch war diese Konversation noch nicht beendet.

Also probierte ich es nochmal: „Wovon träumst du Nachts?"

Dean hielt inne und schaute auf, jedoch nicht zu mir, sondern den Blick starr aus dem Fenster. Er antwortete nicht.

„Glaubst du, ich kriege deine Träume nicht mit? Die, die dich mehrmals in der Woche quälen...?", fragte ich erwartungsvoll. Dean schluckte, antwortete jedoch noch immer nicht. „Willst du drüber reden?", fragte ich vorsichtig. Der Winchester schüttelte den Kopf. Ich beließ es dabei.

Im nächsten Augenblick kam Sam aus dem Bad. „Wie wärs wenn wir... Hey, ist irgendwas vorgefallen, oder warum herrscht zwischen euch so eine bedrückende Stimmung...?", fragte dieser und deutete mich der Hand auf Dean und mich. Wir saßen nur schweigend da. Ich guckte zu Dean, doch dieser schaute überall hin, nur nicht zu mir.

Sam verdrehte die Augen und meinte dann: „Dean, das ist kindisch. Bist du nicht langsam ein bisschen zu alt dafür?" Als auch er keine Antwort erhielt, seufzte er und redete weiter: „Wie auch immer... Wir müssen gleich los, sonst kommen wir noch zu spät. Heute gibt es ja die Ergebnisse dieser ‚School-Votings'."

Also machten wir uns fertig und begaben uns auf den Weg zur Schule.

Shipping Highschool | DestielWhere stories live. Discover now