Kristallhöhle

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Die Vorstellung war wirklich kaum notwendig, immerhin hatte man sie ja schon vorher gesehen und beobachtet. Unheimlich, wenn man das so im Nachhinein sieht. Doch das kann man schnell auf die Seite schieben wenn man bedenkt was sie zu sagen hatten. Nach der kurzen Unterbrechung ihres Meisters um zu fragen ob bei ihr alles in Ordnung wäre, ging es schon wieder weiter. Mehrere Einwohner dieses Dorfes sind verschwunden als sie sich aufgemacht haben um in einer bestimmten Region nach Nahrung zu suchen. Beim ersten waren sie besorgt und beim zweiten kam der Verdacht auf dass es sich um einen Vampirjäger handelte, denn beides waren eigentlich erfahrene Vampire! Friedlich, aber ungefähr 200 Jahre alt, sie wären also nicht so dumm und würden sich in das Sonnenlicht stellen. Bei Vampir Nummer drei, der in dieser Gegend verschwunden ist, haben sie beschlossen allen zu sagen dass dieses Gebiet nicht mehr genutzt wird. „Es tut mir wirklich leid für diejenigen die ihr verloren habt, aber könnten Sie mir sagen wo dieses Gebiet ist?" Das klingt nämlich sehr auffällig, wenn drei eigentlich kluge und weise Vampire einfach so verschwinden. Fleurie sieht sie mit großen Augen an, auch wenn sie englisch spricht, der französische Akzent ist vorhanden. „Mon Dieu! Sie wollen da aber nicht hin, oder?" Die blondhaarige Frau seufzt, zuckt mit den Schultern. „Wollen eher nicht, aber ich muss. Es muss abgeklärt werden was da los ist und vielleicht können wir dann das Geheimnis lüften wieso Ihre Bekannten dort verschwunden sind und mit viel Glück können wir den Grund lüften und es wieder sicher machen!" Sie hat noch nie so wirklich von einem Vampirdorf wie diesem gehört, aber man hat sie, wenn auch skeptisch, eigentlich ziemlich herzlich aufgenommen und ihr Blut zur Begrüßung gebracht als geklärt war wo sie herkam. „Aber ich kann Sie nicht einfach gehen lassen, Miss! Ich könnte es mir nie vergeben wenn Ihnen etwas passiert! Nein, es muss eine andere Lösung geben." Die ältere Dame, womöglich vor ihrer Wandlung in den 50gern und ein Wunder dass sie das überlebt hatte, schüttelt den Kopf. „Auch wenn Sie- Wie sagt man? Wenn Sie stark sind und wenn Sie viel können, ich möchte das nicht zu verantworten haben!" Es ist ja wirklich süß dass man sich um sie sorgen macht, aber Seras bleibt wirklich nichts anderes übrig. „Madame Fleurie, ich bedanke mich wirklich für ihre Sorge und es ehrt mich, aber kein Mitglied von Hellsing lässt sich einfach so auslöschen und auch wenn ich keine 200 Jahre alt bin..." Die junge Draculina legt sich eine Hand auf den Hinterkopf und lächelt unschuldig. „Ich bin für den Kampf ausgebildet worden und für mich ist es kein Problem gegen eine Horde Werwölfe oder Ghule anzutreten und sie auszulöschen! Außerdem macht Tageslicht mir auch relativ wenig aus." So ganz überzeugt hat sie sie wohl noch nicht, dennoch lässt sie die Hand sinken und nickt. „Ich bin ein Mitglied der Hellsingorganisation und die Schülerin von dem Urvampir, Lady Integra würde mich nicht allein schicken wenn ich nicht einschätzen könnte ab wann es zu viel für mich wird und sie hat das Vertrauen in mich dass ich das alles schaffe. Wollen Sie das Urteilsvermögen der Lady anzweifeln?" Sie hasst es auf diese Art der Kommunikation zurückgreifen zu müssen, aber Seras weiß dass sie anders nicht aus dieser Debatte kommt und das erreichen wird was sie will. Fleurie presst die Lippen aufeinander und sieht auf die Seite, sie scheint in ihrem Kopf alle Möglichkeiten durchzugehen, kommt aber auf keine Lösung die helfen würde. Seufzend nickt sie leicht und gibt anderen Anweisungen auf Französisch. „In Ordnung, mon enfant." Seras lächelt wieder und ist froh dass man wohl endlich nicht mehr darüber diskutieren muss. Nicht viel später wird ihnen etwas an den Tisch gebracht an dem sie sitzen und Fleurie faltet die Karte auseinander. Darauf ist so oder so schon ein Gebiet markiert. ‚La Mort', steht über dem eingekreisten Gebiet und Seras betrachtet den Ort. „Das hier ist das Dorf in dem wir sind." Die ältere Dame deutet auf einen Punkt, eine gute Meile von dem anderen Gebiet entfernt. Dann fährt sie über die Karte und bleibt bei dem eingekreisten stehen. „Das hier ist la zone de la Morte, das Gebiet des Todes. Keiner hat sich mehr dorthin gewagt und ich bin noch relativ gut mit der Lady befreundet. Als ich mitbekommen habe dass man Leute gesehen hat die diese Münze offen trugen und in das Gebiet gegangen sind- ich musste es ihr mitteilen. Aber bitte..." Fleurie sieht sie besorgt an, eine Schande dass sie nichts machen kann. „Passen Sie auf sich auf, ja?" Ach herrje, diese Frau ist wirklich ein Goldschatz. „Ich verspreche es, Madame Fleurie und ich gebe nicht leichtsinnig irgendwelche Versprechen ab." Das hat sie von Alu.

Lost EnemyWhere stories live. Discover now