Menschliche Probleme

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Seine Hoffnung, die vorher noch gen Himmel geschossen sind, werden nun aufgrund von Nishas ängstlichem Verhalten auf den Boden der Tatsachen zurückgeschleudert. Alucard hat nun doch endlich auf das ständige rumgejaule seines Höllenhundes gehört und ist untertags weitergegangen. Ein Glück für ihn, denn so konnten sie die beiden nicht nur antreffen, sondern auch noch mitten im Training beobachten. Er hatte das Gefühl dass sein Herz in einem normalen Rhythmus schlug als er gesehen hatte wie Nisha Hans eigentlich auf die Knie gezwungen hatte! Doch als sie ihn sah, war alles wie weggeblasen und die alte Nisha mit ihrer tödlichen Ausstrahlung und dem kalten Blick, der Macht die sie umgeben hat! Die war wieder weg, denn jetzt klammert sie sich gerade wieder an Hans der sie schützend an sich drückt. Um seinen Auftritt noch dramatischer zu machen, springt er von dem relativ hohen Felsen herunter und landet sanft wie eine Feder auf dem Schnee, hinterlässt nicht einmal einen Abdruck darauf. Baskerville landet neben ihm, hat den Kopf ein wenig erhoben und sieht vor allem den Werwolf skeptisch an. „Es war eine wunderschöne Vorstellung wie du deinen Schoßhund zum Sitzen gebracht hast, aber wir können das jetzt auf zwei Arten regeln." Der Urvampir steckt die Hände in die Manteltaschen und blickt die beiden relativ entspannt an. Nisha, die Einzige die ihm gefährlich werden könnte, ist nicht in der Lage ihn zu verletzen, geschweige denn zu bekämpfen. Hans ist ein Nichts was die Kampfkraft angeht. „Entweder ich bringe deinen Schoßhund um und zwinge dich zum mitkommen, oder-" „Wage es und du wirst sehen wo dich dein aufgeblasenes Verhalten hinbringt." Nisha starrt den schwarzhaarigen Kerl warnend an und windet sich ein wenig in Hans Armen, sodass er sie runterlässt. „Aufgeblasen? Das sind Fakten die ich hier klarstelle. Weißt du wie einfach es wäre dich und ihn umzubringen? Einfach so? Kurz so nebenbei? Tod to go?" Ohne von ihm wegzusehen holt die braunhaarige ihr Messer, zuckt nicht mit der Wimper als sie sich wieder den Unterarm aufritzt und das Blut zu fließen beginnt. Hans hat sie beschützt, er hat sie aus dem Gefängnis geholt und ihr nicht nur die Freiheit gebracht, sondern ihr die Fähigkeit gelehrt die sie eigentlich beherrschen sollte. Zumindest die Grundzüge. Neben dem Jagen, dem richtigen Anschleichen und dem generellen Überleben in der Wildnis. Amüsiert sieht Alucard dabei zu wie sie ihr Blut bändigt ohne auch nur eine Sekunde von ihm wegzusehen. Nisha hat das Gefühl so einer Situation schon einmal gegenübergestanden zu haben, IHM direkt schon gegenübergestanden zu haben. Hat er nicht erzählt dass er sie als Gegnerin respektiert hat? „Versuch es ihn anzufassen, er gehört zu mir. Er ist- meine Familie und meine Rettung." Wenn sie ihre eigentliche Familie angeblich umgebracht haben soll, dann wird sie alles daran setzen ihre Jetzige zu schützen. Der Urvampir hingegen schnaubt grinsend und schüttelt den Kopf. „Du bist noch lange nicht bereit gegen mich anzutreten, Nisha. Verschwende kein Blut! Vor allem nicht wenn du einem Vampir gegenüberstehst der schon eine lange Zeit keine Nahrung mehr hatte." Das interessiert die Frau herzlich wenig, was soll er schon wirklich tun können? „Es gibt genug Tiere an denen du schlabbern könntest, oder was genau unterscheidet menschliches Blut so sehr von tierischem?" Alucard runzelt die Stirn und Nisha wartet. „Hey! Das war eine ernstgemeinte Frage, man! Was ist der inhaltliche Unterschied!" Will die ihn jetzt verarschen? Das ist wirklich nicht die Nisha von damals, leider. Seufzend reibt er sich den Nasenrücken und sieht dann wieder zu ihr. „Weißt du was? Machen wir einen Deal. Ich erkläre dir den Unterschied und du kommst mit. Das wäre nämlich Option zwei gewesen, Magierin. Du kommst mit und keiner kommt wirklich zu Schaden. Wölfe sollten hier in der Kälte eh auskommen, also können wir deinen sabbernden Begleiter gern hierlassen." „Hans kommt mit." Diese Antwort kommt sofort und die braunhaarige greift nach der Hand des Werwolfs die sie auch schlussendlich nimmt. „Es ist mir egal ob du ihn vögelst oder nicht, die Lady braucht nur dich und den Anhang kann man ruhig hierlassen." Vögeln? Hat der noch alle Zähne im Maul? Gleich nicht mehr wenn er so weiterredet! „Er kommt mit und- Wieso kommst du auf vögeln?" Aus ihrem verwirrten Gesichtsausdruck wird ein leicht amüsierter und sie beugt sich nach vorn. „Was... sag bloß du bist eifersüchtig!" Also jetzt schlägts dreizehn! ER soll- Die muss echt einiges an Schaden erlitten haben. Mehr als nur den Verlust ihrer Erinnerungen, soviel steht fest. „Wenn du so weitermachst werde ich eifersüchtig sein, ja. Aber nur weil ich dich umbringe und ich auch tot sein will."

Lost EnemyWhere stories live. Discover now