Mason schlief bestimmt schon und die Frau war auch bereits verschwunden, daher schlich ich leise zum Ende des Gangs und öffnete die Glastür, die zum großen Balkon führte. Bevor ich in den Gang geflitzt bin, habe ich mich genauestens umgesehen, weil ich ungerne Mason wieder begegnen wollte.

Vielleicht würde mir ein wenig frische Luft gut tun.

Ich lehnte mich an das Geländer des Balkons an und blickte hoch zum Himmel. Bei dem Anblick der Sterne schlich sich ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen. Eine süße Erinnerung durchströmte meinen Kopf und ich musste schmunzeln.

„Die Sterne sind wunderschön, Dad!" kicherte mein 10-jähriges Ich und packte meinen Vater an der Hand.

Ich war ein relativ kleines Kind, daher reichte ich meinem Vater mit meinen zehn Jahren gerade mal bis zur Taille.

„Ja, Prinzessin. Sie erinnern mich immer an dich" sagte Dad und küsste meine Schläfe. Seine großen Arme strahlten eine angenehme Wärme aus und fühlten sich wie ein Zuhause an.

„Immer wenn ich dich vermisse, schaue ich mir die Sterne an. Dann habe ich das Gefühl, dass du dieser leuchtende Stern da oben bist und gar nicht so entfernt von mir bist" sagte Dad und zeigte auf einen besonders hellen Stern am Himmel.

„Bei uns in der Stadt kann man die Sterne leider nicht sehen. Es gibt zu viele Lichter in der Stadt" erklärte ich und umarmte ihn.

„Lass uns schnell wieder runter gehen, bevor deine Mutter Wind davon bekommt" sagte Dad nach einer Weile und half mir wieder vom Dach runterzuklettern.

Unser Haus war zwar nicht groß, aber es war sehr familiär und schön. Ich liebte es mit meinem Dad aufs Dach zu klettern. Von hier hatte man eine wunderschöne Sicht auf die Sterne.

„Habt ihr euch wieder vertragen?" fragte ich meinen Vater, als ich ihm in die Arme sprang.

Er fing mich in seine Arme auf und küsste meine Stirn.

„Das werden wir sicherlich bald wieder. Mach dir keinen Kopf darüber, meine schöne Prinzessin. Es ist bloß ein kleiner Streit" versicherte er mir und ich nickte.

Meine Eltern stritten sich sehr oft in letzter Zeit. Das machte mich sehr traurig und zudem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es wegen unserem kleinen Haus war.

Erst als etwas feuchtes über mein Gesicht lief, bemerkte ich, dass es Tränen waren.

Ich atmete hörbar aus und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich werde hier einen Ausweg finden und dann bin ich wieder frei.

Ich wäre bereit alles herzugeben, nur um meine Freiheit wieder zurück zu gewinnen. Da ich im sehr jungen Alter von meinen Eltern getrennt war und in einem anderen Land aufgewachsen bin, kannte ich so etwas wie Grenzen oder Einschränkungen nicht. Meine Tante mütterlicherseits war sehr locker gewesen und hatte mir dementsprechend viele Freiheiten gegeben. Jetzt kam ein Mann wie Mason Knight angelaufen und erteilte mir Verbote. Meine rebellische Ader schien in seiner dominanten Gegenwart eingeschlafen zu sein.

Es wird der Tag kommen, an dem ich ihm entkommen werde. Dann will ich mal sehen wie er sich vor meinem Vater retten will.

Wenn man von Teufel spricht.

Ich vernahm seine schweren Schritte hinter mir und mein Herz fing auf unerklärlicherweise an wie verrückt zu klopfen. Mein Griff ums Geländer verfestigte sich und ich spitzte wütend meine Lippen, als mir unsere letzte Begegnung in den Sinn kam. Als er dieser fremden Frau die Seele aus dem Leib gezogen hatte mit seinen Lippen.

Married to the Mason KnightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt