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Frisch verliebt.
Das waren wir.
Andrew und ich.
Definitiv.
Es tat mir gut. Ich hatte es gebraucht.
Die ganze Sache mit ihm war noch sehr frisch und ich muss zugeben, dass es mit uns sehr schnell ging, doch das war mir egal.
Ich war glücklich.
Es gab nichts das zwischen uns stand.
Keine verhassten Brüder und Freunde.
Keine verschiedenen Lebensansichten.
Kein Blutsverräter-Wahn.
Es war einfach und wunderbar mit Andrew Zeit zu verbringen.
Eines Morgens kamen die Eulen wieder herein geflogen und für mich kam auch Lily's Antwort.
Ich merkte wie mich jemand anstarrte.
Andrew.
Die Auroren - die gerade keinen Dienst hatten - saßen an einem kleinen Tisch, nahe dem der Lehrer.
Er wackelte mit den Augenbrauen.
Ich musste grinsen und tat das gleiche.

Als Andrew anfing weiter zu essen öffnete ich Lily's Brief:

Liebe Eleanor,
Es stimmt, der Unterricht im siebten Jahr kann und wird die schlaflose Nächte bereiten. Aber das stehst du durch. Das weiß ich. Und das mit Andrew hört sich gut an. James wird wahrscheinlich demnächst auch in Hogwarts platziert, da er unseren Ausbilder buchstäblich angebettelt hat. Ich muss sagen, dass du mir sehr fehlst. Komm doch in den Ferien vorbei.
Es freut mich zu hören, dass du jetzt jemanden hast. Glaub mir, das macht mich mehr als glücklich. Aber ich kenne dich, Eleanor. Bitte nutze ihn nicht als Brücke oder Ersatzlösung. Denn das ist nicht deine Art. Und bitte, Versuch dir auch nicht selbst vorzuspielen, dass du Regulus vergessen hast. Auch wenn er ein Todesser ist würde es dir niemand übel nehmen wenn du immer noch etwas für ihn empfindest.
Denn - vor allem junge - Herzen wollen, was sie wollen.

Deine Lily

Als ich fertig gelesen hatte konnte ich einige Zeit nicht richtig atmen.
Die Glocke zum Unterricht riss mich aus meinen Gedanken.
Während des Unterrichts versuchte ich Lily's Brief aus meinem Kopf zu bekommen.

Ich versteckte den Brief den Lily mir geschickt hatte in einer Schublade in meinem Zimmer, da er mir irgendwann sehr wichtig sein wird, doch heute wird er mir noch Schlaf rauben. Da war ich mir fast sicher.

Die Wochen vergingen und Andrew und ich waren immer noch zusammen. Die Meldungen im Tagespropheten wurden tagtäglich angsteinflössender.
Deshalb war ich sehr erleichtert als die Ferien kamen und wie Lily geschrieben hatte, besuchte ich die Potters in den Ferien. Ihr Haus war wunderschön. Es strahlte Lily's Persönlichkeit aus.
Meine Eltern bemerkten, dass irgendetwas mit meiner Welt nicht stimmte und irgendwann weihte ich sie halbwegs ein.

Es war dann trotzdem schön wieder in der Schule zu sein. Bei Andrew, der mit seiner ganzen Gegenwart etwas beschützendes ausstrahlte.
Das war toll.
Ich hatte mich auch daran gewöhnt Regulus zu meiden. Nicht in seine Augen zu sehen und mir einzugestehen, dass ein immer noch trauernder Teil von mir ihn vermisste.
Er war mein Ex.
Es war Okay.
Bis er mich nach alte Runen einmal ansprach:
„Mon chéri, warte"
Ich blieb stehen und ließ ihn neben mir gehen.
„Was willst du?", fragte ich.
„Hör zu: Ich brauche dich."
„Regulus, es ist vorbei", erwiderte ich und ging.
„Warte! Das meine ich doch gar nicht!", rief er mir hinterher.
Also blieb ich nochmal stehen und ging wieder neben ihm.
„Es ist nicht wenig verlangt. Aber es ist...ein Verdacht.", nachdem er das gesagt hatte beugte er sich zu mir nach vorne, „Eine Hoffnung Voldemort zu besiegen"
„Wie? Was hat das mit mir zu tun?", fragte ich sehr verwundert.
„Wir können hier nicht frei reden, aber heute Abend auf dem Astronomieturm können wir das"
Dann ging er.
Es stand außer Frage, dass ich dort hingehen würde. Natürlich würde ich das. Es war eine Hoffnung. Und das war was wir alle brauchten. Eine Hoffnung. Und das ich daran beitragen konnte war wahrlich fantastisch.

„Andrew, heute Abend kann ich nicht", erklärte ich.
„Oh. Warum nicht?"
„Ich treffe mich mit Freunden. Versteh mich nicht falsch, aber es ist mein letztes Jahr und ich bin siebzehn"
„Ja klar. Also, mach es gut. Ich liebe dich"
„Was hast du gerade gesagt?", fragte ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
„Ich liebe dich"
„Wow. Ich dich auch"
Und lächeln tat ich den ganzen Weg zur großen Halle.

Am Abend war ich mehr als aufgeregt.
Es war bestimmt weil Regulus eine Hoffnung hatte und nicht weil ich Regulus wieder sehen werde.
Ich saß auf dem Astronomieturm und wackelte leicht mit den Beinen, da ich auf dem Rand saß.
Als Regulus kam hatte er Bücher dabei und Schriftrollen.
„Wow. Ich freue mich", dachte ich unbewusst laut.
„Ich mich auch", sagte er leise lächelnd.
Als wir gegenüber saßen, fing er an zu erzählen:
„In den Weihnachtsferien ist etwas grausames geschehen. Mein Hauself, Kreacher, sollte eine Aufgabe erledigen. Ich war dumm. Ich hab ihn dafür zu Verfügung gestellt. Er musste etwas trinken. Ein Becken leer trinken. Für Voldemort. Das Becken war mit einem grausamen Zaubertrank gefüllt. Nachdem es Kreacher leer getrunken hatte, legte Voldemort eine alte Kette dort hinein. Das hat Kreacher mir erzählt."
Ich nickte eifrig.
„Es hat mich also gewundert weshalb er so eine alte Kette für so wichtig hielt. Also habe ich nachgeforscht", erklärte er.
„Weißt du was ein Denkarium ist?", fragte er mich.
Ich nickte.
„Weißt du, dass Dumbledore eines besitzt?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Woher weißt du das denn?", fragte ich ihn dann.
„Mein Urgroßvater hat ein Porträt in seinem Büro. Und das Gegenstück dazu hängt in einem Gästezimmer bei mir"
„Und du nutzt ihn um Dumbledores dunkle Geheimnisse zu lüften?", fragte ich ihn und musste grinsen.
„So in etwa", antwortete und lächelte etwas.
„Und was hat dieses Denkarium mit Voldemort zu tun?", fragte ich weiter.
„Nun ja, sehr viel, wenn man es genau nimmt. Ich habe mir mal ein paar von Dumbledores Erinnerung angesehen-"
„Er hat es dir erlaubt?", unterbrach ich ihn.
„Nun, nein. Aber er wird es mittlerweile vielleicht bemerkt haben und bis jetzt hat er noch nichts gesagt"
Ich rollte mit den Augen.
„Und was war in den Erinnerungen?", fragte ich um endlich zum Wesentlichen zu gelangen.
„Ich will sie dir zeigen", sagte er.
„Regulus, ich werde sicher nicht in Dumbledores Büro einbrechen!"
„Gut", er lehnte sich zurück, „dann kannst du mir nicht helfen"
Ich stöhnte genervt auf, was ihn zum Lachen brachte und willigte schließlich ein.

Als wir vom Astronomieturm schlichen sah ich mindestens zehnmal nach jeder Ecke um, um sicherzugehen, dass uns auch ja niemand verfolgte.
Einmal war es mehr als knapp. Ich hatte nicht früh genug geschaut oder war nicht schnell genug gewesen, so dass Regulus mich an der Hand nehmen und hinter sich herziehen musste.
„Mon chéri, etwas schneller", flüsterte er mir zu.
Ich nickte.
Meine Hand ließ er nicht los und um ehrlich zu sein: es störte mich nicht.
Wahrscheinlich weil wir es beide noch so gewohnt waren. Oder weil es in dieser Situation einfach angemessen war.
Als Regulus die Tür zu Dumbledores Büro öffnete traf mich fast der Schlag:
Ein Porträt Hang genau über Dumbledore's Stuhl und starrte uns böse an.
„Guten Abend, Urgroßvater", sagte Regulus gelassen.
„Was willst du mit dem Schlammblut, Regulus?"
„Bitte nenn sie nicht so. Das ist Eleanor, eine Freundin", antwortete Regulus und machte sich ans Werk.
Er zeigte auf das Denkarium und suchte nach der Erinnerung, die er mir wohl zeigen wollte.
„Hier", murmelte er nach einiger Zeit und zeigte mir mit einem Kopfnicken an näher zu kommen.
Regulus ließ die Erinnerung in das Becken tropfen.
„Zusammen?", fragte er mich.
Ich antwortete: „Zusammen"
Dann tauchten wir miteinander ein.

Gut fünfzehn Minuten später waren wir wieder aufgetaucht und sahen uns an. Ich war geschockt.
Horkrux
„Das ist also deine Theorie? Das Voldemort einen geschaffen hat?", flüsterte ich.
Er nickte.
„Wow"
„Doch, was wird er wohl zu einem-"
Ich wurde von einer sich langsam öffnenden Tür unterbrochen.
Noch schnell wechselte ich einen Blick mit Regulus der genauso überrascht war wie ich.
Aber wir erblickten keinen Auror oder Professor Dumbledore, sondern Slughorn, der von uns genauso geschockt schien wie wir von ihm.

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Hi, findet ihr das Kapitel in Ordnung?

Liebe Grüße<3

R.A.B | till forever falls apart Where stories live. Discover now