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Lily und Ich sind im November miteinander nach Hogsmeade und haben nach gut zwei Stunden an- und wieder umziehen doch zwei Kleider gefunden.
Und nach viel zu schneller Zeit war der Ball dann da.
Die Ravenclaws hatten eine Woche vorher noch eine Art "Crashkurs" in Sachen Tanz bekommen.

Beim Frühstück am 24. 12 musste ich unwillkürlich immer wieder zu Regulus blicken, der mich sehr gut ignorierte.
Seit ich an diesem Morgen aufgewacht bin hatte ich ein Kribbeln im Bauch.
Die kleinen Erst und Zweitklässler wurden heute schon nach Hause gebracht.
Um fünfzehn Uhr traf ich mich dann mit Lily.
Zuerst machte ich ihr die Haare und schminkte sie und dann umgekehrt.
Lily sah aus wie ein Engel, in ihrem grünen Kleid das perfekt mit ihren roten Haaren harmonierte.
Ich hielt es bei Makeup und Haaren relativ simpel, da ich mich sonst auch nicht schminkte.
Gegen siebzehn Uhr waren wir endlich fertig.
Und auf gut Glück übten wir noch den Walzer auf Lilys Zimmer.
Denn wir hatten die Hoffnung, dass wir uns noch irgendwie verbessern konnten.
Es war wirklich sehr lustig, da Lily und Ich nie geübt hatten die männliche Rolle beim Tanz zu übernehmen.
Irgendwann traten wir uns so komisch auf die Füße, dass wir uns zurück auf ihr Bett schmissen und lachen mussten.
Pünktlich um halb sieben klopfte James an Lilys Zimmertür.
Er sah schon nicht schlecht aus, wenn er sich in einen Anzug schmiss. Das schien Lily auch zu sehen, denn sie sah ihn unglaublich glücklich an so dass ihre Augen wie Smaragde glitzerten.

Im Gemeinschaftsraum warteten Peter, Sirius und Remus jeweils mit Begleitung auf uns.
Peters Begleitung kannte ich, sie war auch in meinem Jahrgang und in Ravenclaw, sie hieß Pandora. Ihre Art und Weise war etwas eigenartig aber sie war eine geniale Schülerin.
Remus war - wie ich bereits wusste - mit Mary hier.
Er unterhielt sich aber mit Sirius und Mary stand mit verschränkten Armen neben ihm.
Sirius war mit einem Mädchen da, dass ich nicht kannte. Sie war wirklich hübsch und ihre schmale Taille war unmenschlich.
Sie schien ebenfalls unzufrieden damit zu sein, dass Remus und Sirius sich im Flüsterton miteinander unterhielten und ab und an zu kichern anfingen.
Da der Ball erst um neunzehn Uhr begann unterhielten wir uns noch etwas im Gemeinschftsraum in dem ein wärmendes Kaminfeuer knisterte.
Für Mary, die andere und mich war es schon etwas peinlich.
Sirius hatte seiner Begleitung seit er sich mit Remus unterhielt keines Blickes mehr gewürdigt.
Dann machten wir uns auf den Weg in die große Halle.

Die Tür war geschlossen und man konnte die Streichmusik durch die Tür hören.
Meine Aufregung erreichte ihren neuen Höhepunkt.
Als wir kurz vor der Tür standen öffnete sie sich von selbst.
Menschen. Viele Menschen.
Bunte Kleider.
Klirrende Gläser.
Das war das erste was ich bemerkte als ich einige Schritte in die große Halle machte.
Und da war er.
Regulus.
Er wartete etwas außerhalb der anderen.
Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als wir uns in die Augen sahen.
Ich versuchte mich relativ unauffällig zu ihm zu bewegen.
Als ich vor ihm stand betrachtete er mich von unten nach oben.
Seine Kinnlade sank etwas nach unten.
Jetzt musste ich lächeln.
"Mon chéri, du siehst wunderschön aus", sagte er immernoch etwas verblüfft.
"Danke, du siehst auch gut aus", antwortete ich.
Er sah wirklich mehr als gut aus.
Dann legte er seinen Arm um meine Taille und zog mich in einen Kuss.
Dieser war von keiner langen Dauer, da jemand durch seinen Zauberstab verstärkt anfing zu reden:
"Guten Abend. Schön, dass sie alle hergefunden haben. Schon ein Blick in die Runde genügt mir, um festzustellen wie wunderbar sie alle doch aussehen. Also dann viel Spaß beim Tanzen"
"Eleanor, darf ich um diesen Tanz bitten?", fragte mich Regulus.
"Natürlich", sagte ich.
Dann gingen wir Richtung Tanzfläche.
Er legte seine Hand um meine Taille und ich meine auf seine Schulter.
"Du bist aufgeregt, mon chéri", flüsterte er.
"Merkt man es so sehr?", fragte ich und fühlte mich ertappt.
"Oh ja", antwortete er grinsend.
Ich hörte einen entsetzten, lauten Atemzug.
Er kam aus Lilys Mund.
Regulus blickte auch in ihre Richtung.
Wieder einmal sagte sie nichts, doch ihr Blick sagte alles.
Er? Wieso er?
Ich zuckte kurz mit den Schultern und dann fing die Musik bereits an zu spielen.
Regulus und ich flogen förmlich über den Boden.
Ich war keine perfekte Tänzerin, doch das kaschierte er sofort aus. Wir waren eine Einheit.
Wir hielten Blickkontakt und hörten die Musik im Hintergrund.
Es war besonders.
Es war schön.
Es war einmalig.
Ich verschwendete keinen Gedanken an Lilys Standpauke die ich früher oder später noch zu hören bekommen würde.
Ich dachte nicht an Sirius für den ich ab jetzt immer ein Dorn im Auge sein werde.
Das war es nähmlich nicht wert.
Das hier war zu schön um mit den Gedanken irgendwo anders zu sein.

Doch leider kam der Partnerwechsel viel zu schnell.
Ich machte eine Drehung und als nächstes lag ich in Peters verschwitzten Händen.
Ich zwang mein Gesicht zu einem Lächeln.
Dann wurde ich wieder gedreht und hatte nun Sirius' Hand an meiner Taille.
"Er? Von all den Jungen? Er?"
"Ja, wieso kümmert es dich?"
"Wieso kümmert es mich? Du bist doch verrückt", flüsterte er.
"Nein, Sirius. Nein. Ich mag ihn und es geht dich nichts an", rechtfertigte ich mich.
Bevor er etwas erwidern konnte war wieder Partnerwechsel.
Und endlich lag ich wieder in Regulus bekannten Händen.

Als der Tanz vorbei war, mied ich es Lily unter die Augen zu treten.
"Sollen wir uns setzen?", fragte Regulus mich.
"Ja, gern", sagte ich.
Wir gingen an eine der Sitzgruppen.
Ich setzte mich neben ihn.
"Wäre es zu früh 'je t'aime' zu sagen?", murmelte er nachdem er meine Hand in seine gelegt hatte.
"Ich denke nicht. Was heißt es denn?"
Er beugte sich vor und flüsterte mir ins Ohr: "ich liebe dich"
Schmetterlinge stiegen mir nicht nur in den Bauch sondern durch den ganzen Körper.
"Nein. Regulus.", erwiderte ich, "je t'aime"
Ich hoffte, dass ich es wenigstens richtig ausgesprochen hatte.
So saßen wir noch ein wenig da und wechselten hier und da mal ein Wort.
Bis ich Professor Slughorn auf uns zuwatscheln sah.
Ich wollte meine Hand gerade aus Regulus' zurückziehen doch er hielt sie fest.
Um ehrlich zu sein war es mir überhaupt nicht peinlich, auch wenn es mir das vielleicht sein sollte.
"Ahh",  verkündete er, "ich hab es doch gewusst. Junge Liebe, ja ja. Sie waren großartig, Regulus, im letzten Quidditch. Ich darf ja nicht parteiisch sein, aber wenn sie Slytherin den Pokal holen, dann...", erzählte er heiter und seine Nasenflügel weiteten sich, als er darüber redete, was passieren würde, wenn Regulus den Pokal holt.
Letzterer nickte dankbar und lächelnd. "Ich lass sie zwei mal wieder allein, was?"
Darauf konnte ich natürlich nichts sagen. Ich konnte doch unmöglich einen Professor wegschicken.
"Ja, das wäre toll, Sir", erwiderte Regulus.
Doch Slughorn nickte nur freundlich und verschwand dann wieder.
"Wieso hast du einfach einen Lehrer weggeschickt?", fragte ich ihn.
"Oh, hättest du gewollt, dass er dabei zusieht?", fragte er.
Bevor ich ihn fragen konnte was er meinte nahm er leicht mein Kinn und zog es an seines.
"Nein, hätte ich nicht", sagte ich als wir uns wieder aus dem Kuss gelöst hatten.
Dann kam Lily zu uns.
"Hi, Eleanor kann ich dich kurz sprechen?"
"Natürlich", sagte ich und ging hiner Lily her und ließ Regulus zurück.
Als wir an der Treppe vor der großen Halle saßen fing sie an:
"Er? Wirklich? Du weißt, dass er und Sirius-"
"Ja, Lily, natürlich", unterbrach ich sie.
"Eleanor, ich will dass du glücklich bist", sagte sie nach einiger Zeit des Schweigens, "aber Sirius ist James' Ein und Alles. Und ich bin jetzt mit James zusammen"
"Du denkst unsere Freundschaft hat dann keinen Sinn mehr, nicht?", stellte ich leise fest.
"Nein! Um Gottes Willen! Es kann nur unangenehm werden. Ist er dir das wert?", fragte sie.
Ich blickte zu ihr auf, sie war aufgesprungen nachdem ich sie gefragt hatte.
"Ja, das ist er. Glaub mir, das ist er."
Sie seuftzte.
"Dann ist ja gut", sagte sie und dann gingen wir wieder in die große Halle.

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Hey, wie fandet ihr es?
Werdet bei eurer Vorstellung des Kleides einfach kreativ!

Liebe Grüße<3

R.A.B | till forever falls apart Where stories live. Discover now