Szene 5-6 || Letzter Abschied

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🎑【Szene 5: Letzter Abschied】🎑

"Tadaa, da wären wir", sage ich und nehme meine Hände von Lunas Augen ab. Fassungslos sieht sich meine Freundin in dem Raum um, den ich mit meiner Magie für sie umgestaltet habe.

"Noah... Was ist das?", will sie staunend von mir wissen und tritt zögerlich einen Schritt ins Innere, ganz überwältigt von meiner Überraschung.

Der längliche Raum im dritten Stock hat zuvor leer gestanden. Ich bin oft daran vorbeigegangen und habe mich gewundert, wie er wohl aussehen könnte, wenn man ihn mit ein bisschen Illusionsmagie auf Vordermann bringen würde. Also habe ich, zusammen mit ein paar Kumpel, unter mehreren Tagen harter Arbeit eine zauberhafte Nachtwelt erschaffen. Über uns an der Decke funkelt der endlos erscheinende, tiefblaue Sternenhimmel. Darunter schweben zahlreiche, in allen Farben des Regenbogens erstrahlende Lampions in der Gestalt von Meeresquallen, die Luna mit staunenden Augen zaghaft anstupst. Sie sind wie magische Leuchtkugeln, die sich bei Berührung mit einem kosmischen Geräusch verformen und dehnen. Der Raum erweckt allgemein den Anschein, als würde man mit ihnen inmitten durch das Universum schweben. Der Boden liegt ruhig und verlassen unter uns da, wie die seicht glitzernde Wasseroberfläche eines Sees.

"Gefällt es dir?", frage ich mit sanfter Stimme und trete von hinten an Luna heran, um warm über ihre Hand zu streichen.

"Ja – aber wie...?", erwidert Luna sprachlos und ihr Augen funkeln auf, während sie sich staunend in der kosmischen Illusion umblickt. Alles leuchtet und glitzert. Meine Freundin so glücklich zu sehen – das macht all die vergangenen Mühen für mich wert.

"Ich weiß, du hast schon bei dir Zuhause einen persönlichen Raum, aber ich dachte, warum nicht auch noch hier, auf dem Internat?", hauche ich, während ich von hinten meine Arme um ihre Taille lege und sie fest an meine Brust heranziehe. Luna schmiegt ihren Kopf an meinen Körper und ich spüre, wie dabei eine kribbelnde Wärme durch mich hindurchfährt. "Wir haben in letzter Zeit so viel um die Ohren gehabt, um mal auf ein richtiges Date zu gehen, ich meine, weiter weg von hier, also habe ich diesen Rückzugsort für uns geschaffen. Sieh' es als eine Art verfrühtes Geburtstagsgeschenk an."

"Es ist perfekt, Schatz", murmelt Luna glücklich an meine Brust, dann dreht sie sich mit einem amüsierten Lächeln im Gesicht zu mir um und meint: "Aber warum meinen alle in letzter Zeit, mir ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk machen zu müssen? Theas und mein 17. ist schon in ein paar Tagen. Ist da etwas, das ich verpasst habe, oder...?"

Meine Miene wird für einen kurzen Augenblick traurig, als ich daran denke, was ich zu tun habe. Es hat mich einfach nicht mehr in Ruhe gelassen und ich habe das Gefühl, dass ich das nicht nur mir schuldig bin – sondern vor allem auch meiner Schwester. Bevor Luna noch etwas von meinen düsteren Gedanken mitbekommen kann, schüttle ich schnell den Kopf und setze ein heiteres Lächeln auf. Luna hat sich in der letzten Zeit ohnehin schon genug Sorgen um mich gemacht. Ich habe ihr zwar die Wahrheit erzählt, was den Besuch der Engel an dem Abend anbelangt und sie war genauso schockiert wie ich, aber nicht das Fernweh nach meinem himmlischen Heimatort, das mich seitdem in jeder einzelnen Nacht geplagt hat.

"Darf ein Junge seiner bezaubernden Freundin nicht auch verfrühte Geburtstagsgeschenke machen?", frage ich amüsiert und beuge mich zu Lunas leuchtendem Gesicht hinab, sodass sich unsere Lippen für einen kurzen Augenblick berühren. "Dein wahres Geschenk bekommst du aber erst an deinem richtigen Geburtstag", ermahne ich sie mit spielerisch erhobenem Zeigefinger und Luna muss lachen.

"Alles klar, du Spinner. Und was jetzt?", will sie mit funkelnden Augen von mir wissen und sieht mich erwartungsvoll an, woraufhin ich grinsen muss.

Not Today, Satan (Staffel 3) | 𝐒𝐞𝐫𝐢𝐞 || Der Fluch des TeufelsWhere stories live. Discover now