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𝐦𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫 𝐜𝐡𝐨𝐢

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𝐦𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫 𝐜𝐡𝐨𝐢.

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Jimin P.o.V. 

"Nächster Halt: Samseong-ro", klang die monotone Haltestellenansage durch die Straßenbahn, mit der ich gerade eben nach Gangnam fuhr; ein Viertel, das einige Kilometer von meinem Zuhause entfernt lag. Keine Minute später begann die Straßenbahn dann allmählich abzubremsen und hielt schließlich gänzlich an, weswegen ich mich von meinem Platz erhob und, zusammen mit einigen anderen Menschen, nach draußen trat. Forschend ließ ich meinen Blick umhergleiten, konnte aber niemanden ausfindig machen, der dem älteren Herrn, mit welchem ich seit gestern geschrieben hatte, ähnelte. Somit stellte ich mich also direkt an die Haltestelle, um nicht lost zu wirken, zückte mein Handy und tippte die Nachricht 'bin da' ein, die ich daraufhin abschickte. 

Ein Blick auf die Anzeige meines Handys verriet mir, dass es kurz nach acht war, Herr Choi müsste also bald hier sein. Nach weiteren drei Minuten warten, bog dann ein Mann mit dunkler, teuer aussehender Kleidung und gräulichem Haar um die Ecke - das musste er wohl sein. Als er dann auch vor mir stehenblieb und mir die Hand reichte, ein kurzes Nicken und die Worte "Choi, freut mich", mit etwas rauer Stimme von sich gebend, wurde meine Vermutung bestätigt. Das war der Mann mit dem ich geschrieben hatte und er war es auch, der mich im Restaurant damals angesprochen hatte. 

"Hallo Herr Choi, es freut mich sehr, dass es so spontan geklappt hat", erwiderte ich freundlich und schüttelte seine Hand. Der Ältere lächelte schief, seine Augen blieben dabei aber kalt. "Natürlich. Für so eine Schönheit wie dich, findet man schnell etwas", säuselte er und zwinkerte mir zu. Etwas überrumpelt von seiner Ehrlichkeit senkte ich meinen Kopf und gab unverständliches Gemurmel von mir, wofür ich mich sogleich schämte. Doch Herr Choi schien dies anders aufzufassen und anstatt, dass er meine Peinlichkeit ignorierte, sprang nur ein leises "süß" über seine Lippen.  

"Wo lang müssen wir?", fragte ich mit Voicecrack, komplett überfordert, und könnte mich glatt im Erdboden verbuddeln. "Oh ja... hier entlang bitte", sagte der Mann hastig und legte seine Hand an meinen unteren Rücken, leitete mich in eine Richtung, in die wir wohl gehen mussten und löste die unangenehme Berührung nach einigen Schritten zum Glück wieder. 

Es war kein langer Fußmarsch, den wir da bewältigten, völlig in Stille und undurchschaubarer Mimik seinerseits. Als Choi dann in der Tasche seines schwarzen Mantels kramte und ein Schlüsselbund hervorholte, wusste ich, dass wir wohl vor seiner Villa stehen mussten. Eine Villa, die nicht prächtiger und in gewissen Maßen ziemlich einschüchternd hätte sein könnte. Große Frontgläser, eine riesige Gartenanlage inklusive Pool und Jacuzzi, und eine Dachterrasse, von der man sicherlich ein tolles Panorama über Seoul hatte, sprangen mir sofort ins Auge, obwohl wir noch immer einige Meter vor dem Eingang standen. Nahezu überwältigt musste ich feststellen, dass mein zuvor für Luxus gehaltenes Haus sicherlich mickrig neben dieser protzigen Villa aussehen musste.    

𝐊𝐈𝐓𝐓𝐘 𝐆𝐀𝐍𝐆 | kookmin ✓Where stories live. Discover now