Reue der eigenen Idee gegenüber

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Die dunkelgrünen Augen starren nach draußen auf die Umgebung unter ihnen. Nisha hat Angst, verdammt große Angst! Sie weiß nicht was passieren wird wenn sie gebissen werden sollte und sie weiß auch nicht wie vielen Ghulen sie wirklich gegenüberstehen werden. War der Plan vielleicht nicht doch ein wenig heftig? Zu viel? Nun gut, jetzt ist es ein wenig spät für einen Rückzieher und sie alle setzen ihre Hoffnung in Hans und sie! Ob er wohl denkt dass sie komplett bescheuert ist? Höchstwahrscheinlich schon, könnte sie aber komplett nachvollziehen und verstehen. Sie sitzen in einem kleinen Sportflugzeug, aus dem sie jederzeit springen könnten wenn sie das Fenster dafür erreicht haben. Das wird aber rechtzeitig von den Piloten durchgegeben, darum müssen sie sich keine sorgen machen. „Hans?" Der weißhaarige sieht zu ihr. „Ich kann es verstehen wenn du... aussteigen würdest. Jetzt wäre deine letzte Chance." Stumm erwidert er ihren Blick, zieht eine Augenbraue hoch und legt leicht den Kopf schief. Ist das ihr verdammter Ernst? Denkt sie wirklich dass er einfach so aussteigen würde? Also JETZT fühlt er sich ein klein wenig beleidigt! Wortlos legt er ihr eine Hand auf die Schulter und schüttelt den Kopf, selbst wenn Moria ihm befohlen hat zu bleiben, das ist nicht der ganze Grund warum er ihr folgen wird. Sie lehnt sich an ihn und presst die Lippen aufeinander, hoffentlich bringt sie ihn nicht in unnötige Gefahr mit ihrer Idee. Der Werwolf legt seinen Arm um sie, er spürt ihre Angst und Unsicherheit schon seit dem sie die Flugmaschine betreten haben. Warum aber macht sie sich eigentlich sorgen? Sie hat das Können, die Fähigkeit um sich da auch theoretisch allein durchzuschlagen! Er ist nur als kleines Hilfsmittel dabei und wird auch nicht groß etwas zu sagen haben. Ihr leichtes Zittern lässt ihn sie genauer betrachten. Gänsehaut? Also entweder sie hat wirklich so viel Angst, oder ihr ist kalt. Jedoch kann er es nicht so wirklich auseinanderhalten und so denkt er für einen Moment nach, bevor er eine Mantelseite öffnet und sie abwartend beobachtet. Ihr Blick geht sofort dorthin da er sich bewegt, es scheint immer noch ein wenig Unsicherheit ihm gegenüber in ihrem Kopf da zu sein. Dann aber sieht sie zu ihm hoch, die dunkelgrünen Augen fragend ob das wirklich in Ordnung wäre. Ein leichtes Nicken, bevor sie aufsteht und er auch die andere Mantelseite öffnet. Zögerlich setzt sie sich auf seinen Schoß und wird von ihm schon im Mantel eingelullt. Die Wärme hilft ihr ein wenig zu entspannen, wobei ihr auch wirklich kalt war. Kurze Hose und Top bei einer Durchschnittstemperatur von ungefähr 15 Grad ist nicht gerade angenehm. So hat sie seinen wärmenden Oberkörper vor sich, den Mantel um sich und er hält sie auch noch mit seinen Armen fest. Besser verpackt und sicherer als Satans Klöten. Brummend legt sie ihren Kopf an seine Brust und schließt die Augen, das kräftig und dennoch ruhig pumpende Herz ist zu hören, der gleichmäßige Rhythmus ist nach ein paar Sekunden überraschend beruhigend und sie legt ihre Arme um ihn. Sie spürt genau wann er einatmet und sich der Brustkorb langsam hebt und auch wenn er ausatmet und er ein wenig einsinkt. War er schon immer so beruhigend? Sie sollte es öfters ausnutzen wenn sie einmal nichts zu tun haben oder sonst etwas. Selbst Moria ist komplett ruhig und stört überhaupt nicht. Hans ist immer wieder verwundert, die wiegt überhaupt nichts! Ja, er spürt dass sie auf ihm sitzt, aber im Gegensatz zu anderen Dingen die er heben musste ist sie ein Fliegengewicht dagegen. Da das Zittern nach ein paar Minuten verschwunden ist geht er davon aus dass ihr wirklich kalt war, kein Wunder bei den Temperaturen draußen und ihrer Kleidung. Sie hätte sich zumindest eine lange Hose anziehen können, wofür überhaupt eine kurze? Will sie sich die Beine aufschlitzen? Hans selbst setzt sich noch einmal richtig hin und spürt wie sie den Kopf nach oben dreht. Leicht öffnet er den Mantel um zu sehen ob alles in Ordnung ist, doch Nisha lächelt ihn einfach nur glücklich und entspannt an. Er kann nichts dagegen tun dass seine eigenen Mundwinkel für einen Moment hochgehen, ist doch nicht schlecht wenn sie sich bei ihm so wohl fühlt. Doch sein Lächeln bröckelt als die Durchsage kommt dass man in wenigen Minuten an dem Fenster zum Springen angekommen ist. Fast sofort spürt er wie sie sich wieder anspannt, ihr Blick geht besorgt auf die Seite. Ein leises Schnauben des Werwolfs und er drückt sie ein wenig an sich, noch haben sie ein paar Minuten und sie sollte am besten wieder runterkommen. Dass Nisha noch so extrem unsicher bei dieser Mission ist, das kommt wahrscheinlich davon dass sie noch keine wirklich allein gemacht hat. Wird Zeit dafür und sie werden das schon schaffen.

„Wie laut muss ich ‚NEIN!' schreien damit ich da nicht runterspringen muss?", ruft Nisha über den Wind und die laute Maschinerie hinweg zu Hans, der sie ansieht, dann nach unten blickt und wieder zu ihr schaut. Innerlich gibt er ihr eine Antwort, hebt sie aber nur hoch und springt im nächsten Moment aus der Flugmaschine. Ein kurzes Kreischen lässt seine empfindlichen Ohren klingeln und er lässt sie unabsichtlich los, es war doch ihre Idee! Im freien Fall stürzen sie nach unten, der Wind zerrt an ihnen und ihrer Kleidung und die Erde kommt überraschend schnell näher. Hans dreht sich in der Luft und wandelt sich, den Verlust der Kleidung nimmt er komplett in Kauf für diese Aktion. Nisha greift in der Luft immer wieder nach ihm, kann ihn aber nicht erreichen und fängt dadurch unkontrolliert an zu Trudeln und auch von ihm abzudriften. Der Werwolf, auch in dieser Gestalt, streckt seinen fellbedeckten Arm ebenfalls nach ihr aus! Doch sie ist schon zu weit entfernt. Er kann ihre Panik in den Augen sehen, deutet sich nur auf den Arm und muss sich dann selbst auf die Landung vorbereiten. Er kommt nicht an sie heran, dem Fakt muss er in die Augen blicken. Vielleicht- Er legt die Arme an den Oberkörper und beschleunigt seinen eigenen Fall. Wenn er schneller unten ist als sie, dann kann er sie vielleicht noch auffangen! Dass er sich dabei Knochen brechen wird, das ist ihm schon klar gewesen seitdem diese Idee angenommen wurde und damit hat er sich schon lange abgefunden. Die Erde rast ihm entgegen, das Feld auf dem er landen wird vergrößert sich Sekunde für Sekunde, ein kurzer Blick nach oben, vielleicht hat er doch noch genug Zeit um sie aufzufangen. Er hört wie sie seinen Namen ruft, ihre Panik und Angst. Die Landung ist hart, fast alle Knochen in seinem Körper brechen und werden fast sofort wieder regeneriert. Er hat einen kleinen Krater geschlagen, und richtet sich sofort auf, sucht nach Nisha am Himmel. Sie muss doch irgendwo zu sehen sein! Wenn sie aufklatscht, dann ist sie vielleicht ein schöner Pfannkuchen! Aber die regeneriert sich nicht mehr und mit zusammenreißen hat es sich dann auch erledigt. Es macht einmal ‚flatsch' und das wars für sie. Es steigt eine eigene Panik in ihm auf als er sie nicht sehen kann, die roten Augen zucken suchend herum. Ist sie soweit abgetrudelt dass sie vielleicht schon auf dem Boden aufgeprallt ist? Aber hätte er sie dann nicht hören müssen? Seine Augen sichten etwas und sofort sprintet er dorthin nachdem sich alles regeneriert hat! Doch nach ein paar Metern wird er langsamer und bleibt stehen. Selbst ihm entkommt ein erleichtertes Seufzen in der Form, Nisha hat es geschafft. Trotz ihrer Panik hat sie es geschafft ihre Magie und ihr Blut zu nutzen um sich eine Plattform zu erschaffen und auf dieser nun sanft wie ein morgendlicher Windhauch zu ihm hinunter zu schweben. Der weiße Werwolf wartet geduldig und passt aber gleichzeitig auf dass sich keine Ghule als Überraschungskommando auf sie stürzen. Noch ist es aber für ein ghulverseuchtes Gebiet ziemlich ruhig. Noch. „Das waren die längsten und schlimmsten Sekunden meines bisherigen Lebens...", murmelt die braunhaarige als sie auf dem Boden ankommt und das Blut nur neben ihrem Kopf schweben lässt damit sie es gleich einsetzen könnte wenn es wäre. Ihre Beine zittern, ihr Herz rast und sie hat nicht das Bedürfnis das noch einmal zu wiederholen. Langsam hebt sie ihre Hand, auch die zittert als hätte sie Parkinson im Endstadium. „Wir machen das nicht noch einmal. Nein! Nein, ganz sicher nicht. Ich revidiere meine Aussage, ich finde meine Idee jetzt scheiße!" Und das Beste, oder das schlimmste, kommt ja erst noch. Hans hebt nur den Kopf, schnaubt kurz und schüttelt den Schädel. Schön und gut dass sie ihre Idee jetzt scheiße findet, kommt aber auch ein wenig spät die Erkenntnis. Aber hey, besser spät als nie! Dennoch haben sie jetzt andere Probleme und er sieht sich um. Sie sind wohl in dem Gebiet in dem es sein soll, der Ursprung der Seuche und auch in der Nähe der Leitvampire. Wenn die Ghule tagsüber unterwegs sind, sollten es die Vampire auch sein und genau deswegen sind sie nun hier. Er sieht Nisha für einen Moment hinterher, als diese sich urplötzlich in Bewegung setzt und scheinbar zielgerichtet in eine Richtung geht. Hat sie etwas gesehen? Gehört? Gespürt? Obwohl er selbst nichts davon mitbekommen hatte und auch nichts besonderes riecht, außer den leicht verwesenden Gestank der vor sich hin rottenden Ghule in der Gegend. Aufmerksam folgt er ihr, sie wird nicht umsonst diese Richtung eingeschlagen und dass auch noch so sicher und ohne zu zweifeln. Seine Augen versuchen den Grund auszumachen wieso ausgerechnet in diese Richtung, seine Ohren zucken ein wenig umher um mögliche Geräusche aufzunehmen, vielleicht hat er doch etwas überhört?

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