„Pater Anderson!" Nisha hebt winkend den rechten Arm, zuckt kurz zusammen, wechselt den Arm und hat die vierte Caprisonnenpackung in der rechten Hand, während sie mit der linken winkt. Ohne auf die anderen zu warten läuft sie zu ihm, während Alexander eher entgeistert stehen bleibt und sie auf sich zukommen sieht. Er hatte gehofft sie nicht anzutreffen bevor die Verhandlungen losgehen. Er wird noch misstrauischer als Hans ihr stumm folgt und ihr es nichts auszumachen scheint. „Gott zum Gruße, Nisha. Aber... ich dachte du hättest ein paar Probleme mit... IHM." Die braunhaarige bleibt vor ihm stehen und sieht zu Hans nach hinten, bevor sie ihn wieder ansieht. „Uhm... lange Geschichte. Kurzfassung? Er ist wieder auf meiner Seite." Der Werwolf zieht eine Augenbraue hoch, das ist wirklich eine Kurzfassung. Bevor der Pater aber noch etwas sagen kann, sieht sie sich mit großen Augen um. „Wow... ich bin im Vatikan!" Ihr Grinsen und auch das Glitzern in ihren Augen wirken eher kindlich und sie sieht auch verdammt fasziniert aus. „Was ist dass da drüben?" Die grünen Augen folgen ihrem Blick und er seufzt. „Die Akademie." „Und das?" Wieder sieht er dorthin wo sie hinschaut. „Das Gästehaus." „Uhh... und-" „Beruhig dich, Magierin. Niemand mag zu neugierige Leute." Alucard unterbricht sie, doch Nisha trinkt einen Schluck der Caprisonne. „Seit wann bist du ein niemand?" Mit dieser Aussage dreht sie sich um und kehrt zur Lady zurück, Hans folgt ihr. Blinzelnd sieht er ihr hinterher, hört dann ein leises Prusten und sieht zum Pater, der sich das laute Lachen wirklich verkneifen muss. „Kein Wort, Pater. Einfach kein Wort." Anderson muss ein paar Mal tief durchatmen, bevor er nickt. „Ich mag die neue Nisha irgendwie. Sie hat das gewisse... extra." Darauf gibt Alucard schon keine Antwort mehr, sondern wartet nur bis der Rest endlich da ist. Nisha geht neben Seras her, die ist neben der Lady und Hans ist leicht hinter ihnen. Aus der Ferne sehen sie noch jemanden auf sich zukommen und die Draculina verzieht das Gesicht. Nisha runzelt die Stirn und sieht den älteren Kerl an, bevor sie ihre Kollegin mustert. „Was ist los? Wer ist das?" Die schnaubt und schüttelt den Kopf. „Erzbischof Enrico Maxwell. Ein- ich will das Wort nicht einmal aussprechen!" Doch Lady Integra kann, will und wird. „Ein Faschist, größenwahnsinniges Arschloch, leider ein manipulatives Genie und minimal abgedreht in der hohlen Birne." Nisha und Seras blicken zu ihr, sehen sich dann an und bleiben dann stumm. Alexander starrt die Lady mit einem leicht offenen Mund an, presst dann die Kiefer aufeinander. Wenn es nicht darum ginge Frieden zu bewahren, dann würde er diese alte Schabracke unter die Erde bringen. „Immerhin hat er genug Verstand um den Vorgesetzten einer anderen Organisation nicht im Beisein von anderen zu beleidigen." Integra nickt zustimmend. „Ihr habt recht, er macht das gleich in meinem Beisein. Aber wenn Ihr es wünscht, dann wäre es sicherlich möglich diese Worte zu wiederholen wenn er in Hörweite ist." Ans Kreuz nageln wäre bei ihr auch eine Option, dann kann sie sich einmal so fühlen wie es Jesu Christi getan hat und vielleicht hat sie dann ein wenig mehr Respekt. Maxwell erreicht die Gruppe und mustert jeden, verharrt aber bei Hans aufgrund seiner schieren Größe, dann sieht er zu Nisha. Zum Schluss gehen die violetten Augen zur Lady und er schnalzt mit der Zunge. „Nazi-Verräter? Seid Ihr so sehr gesunken und braucht Ihr so sehr mehr Leute?" Hans legt der braunhaarigen eine Hand auf die Schulter und sie sieht zu ihm hoch. Leicht schüttelt der Werwolf den Kopf, einfach nur aushalten. Die aufkeimende Wut und auch Frustration weil sie nicht Moria ist, es ist deutlich in ihren Augen sichtbar. Auch die Hände, die sich immer wieder zu Fäusten ballen, sind ein deutliches Warnsignal für alle beteiligten und selbst Alexander ist ein wenig beunruhigt. „Im Gegenteil." Die Lady übernimmt das Reden und starrt Maxwell direkt an. „Ich habe meine Ansprüche nach oben geschraubt. Ich meine wer kann von sich behaupten die einzig bekannte Blutmagierin der Welt in der eigenen Organisation zu wissen und den einzig bekannten, reinrassigen Werwolf? Den Urvampir und seine Schülerin, eine Blutmagierin und ein reinrassiger Werwolf. Was habt ihr? Einen Regenerator. Seht die Verhältnisse, werter Erzbischof. Die königlich-protestantische Organisation Hellsing nimmt nur die besten der besten in die eigenen Reihen auf. Pater Anderson hätte beinahe gegen meinen Diener verloren. Nehmen wir noch Seras, Nisha und Hans in die Gleichung mit auf, so tut Iskariot gut daran einen Frieden mit uns zu schließen und genau deswegen sind wir hier." Der Erzbischof mustert noch einmal die Zugänge und gibt an ihm zu folgen.

Was für eine beschissen angespannte Stimmung. Der Raum, in dem sich nun alle versammelt haben, ist voller stummer Verurteilung und Verachtung und niemand scheint in der Lage zu sein etwas zu sagen. Alucard und Seras sind, wie die Lady persönlich, komplett ruhig und auch Hans sieht zumindest nach außen hin aus als könnte ihn kein Wässerchen trüben. Nisha hingegen mustert die Männer und Frauen in dieser Vertragsverhandlung, sie kennt genau den Pater und den Erzbischof. Die anderen alten Männer die aussehen als könnte ein falsches Husten sie unter die Erde bringen, sie kennt niemanden davon. Niemand kommt ihr auch nur annähernd bekannt vor und jetzt wäre sie wirklich dankbar wenn Moria ihr ein paar Erinnerungen dazu geben würde! Die hat sich aber scheinbar komplett verzogen, sie spürt nicht einmal ansatzweise die Kopfschmerzen oder das Ziehen hinter den Augen bei dem sie dann weiß dass sie auch überhaupt anwesend wäre. Scheinbar mag sie den Vatikan oder die Leute hier nicht. Oder beides, kann auch sein. Auf was warten sie eigentlich? Oder... auf wen? Alucard, Seras, Hans und sie stehen neben oder hinter der Lady, der Pater ist bei Maxwell und zwei Frauen sind noch bei ihm. Um ihre vorherige Frage zu beantworten starrt sie zur Tür als diese aufgeht und eine Person reinkommt bei der sie fast schon automatisch weiß dass es der Papst sein muss. Auch deswegen weil jeder aufsteht außer die Lady, die einfach nur abwartet. „Es tut mir leid dass die Herrschaften warten mussten, die Weihe hat länger gedauert als eigentlich geplant." Der ältere Herr setzt sich hin, bevor auch der Rest sich hinsetzt und man das Rücken von Stühlen hört. „Nun gut, werte Lady Integra. Schön dass Ihr es geschafft habt zu diesen neuen Verhandlungen zu kommen und wie ich sehe habt Ihr wohl jeden dieses Mal mitgebracht." Die blaugrauen Augen bleiben vor allem bei Hans und Nisha kleben und er mustert sie skeptisch. „Dass Ihr die Blutmagierin auf Eure Seite zieht, machtvolles Statement, muss ich zugeben." Integra nickt leicht. „Auf freiwilliger Basis. Ihr wisst sicherlich was passiert ist und dass die alte Nisha, die noch irgendwo da drin ist und rauskommen kann, Moria genannt wird. Belassen wir es dabei, außer Ihr habt spezielle Fragen, aber die wird Euch Nisha sicherlich persönlich beantworten, Papst Antonius." Dieser neigt leicht seinen Kopf. „Ich werde durchaus darauf zurückkommen, wenn man es mir schon anbietet. Aber nun zum eigentlichen Teil und zum Grund wieso Ihr den Weg überhaupt auf Euch genommen habt." Er gibt ein Zeichen und einer der Personen die an der Tür stehen öffnet diese noch einmal. „Ohne Anwalt sollte man keinen Vertrag machen, nicht wahr? Mister Lundino, so wie die letzten Male." Integra nickt dem alten Mann im Anzug zu, der sich so hinsetzt um von beiden gleich weit entfernt zu sein. Sie haben sich gemeinsam auf diesen Anwalt geeinigt und er wird auch so lange bei den Vertragsverhandlungen dabei sein, wie er nun einmal lebt. In einem etwas gebrochenem Englisch fängt dieser nun an zu reden. „Wie letztes Mal, werden wir mit- mit..." Er sucht nach dem Wort, doch es fällt ihm wieder ein. „Mit dem alten Vertrag anfangen!" Somit hebt er seine schwarze, lederne Tasche hoch, legt sie auf den Tisch und öffnet sie, bevor er einen Stapel an Papier rausholt und ihn auf den Tisch packt. Sich fragend wofür man so viel Papier bräuchte, zieht Nisha eine Augenbraue hoch und legt den Kopf schief. So viel Papier um einen wackligen Frieden zu halten, scheint aber offensichtlich wichtig genug zu sein damit man sich zusammensetzt und einen Anwalt dazu holt um das wirklich offiziell laufen zu lassen. Mit Verträgen oder so etwas kennt sie sich noch weniger aus als mit den Leuten von Iskariot, aber deswegen ist sie an sich nur eine Nebenfigur hier und hat die Klappe zu halten. Was sie auch tut und nicht einmal versucht zuzuhören. Das Geschwafel von wegen Klausel hier, Absatz da, Paragraph xyz, das interessiert sie erstens nicht und zweitens kann sie damit nichts anfangen. Hans merkt wie sie gedanklich abdriftet und ins Leere starrt, er kann es ihr nicht übel nehmen. Auch er selbst ist jetzt nicht wirklich mit dem Kopf bei den Verhandlungen, da es ihn persönlich eigentlich nur etwas angeht weil sie in die Verträge aufgenommen werden. Alles andere ist nur bürokratisches Zeug um welches sich Moria damals eigentlich gekümmert hatte. Nisha merkt nicht einmal wie sie nach hinten gezogen wird und die andere Persönlichkeit übernimmt, die aber um einiges aufmerksamer bei der Sache dabei ist und sich alles anhört. Moria hat sich um den gesamten Papierkram bei Millenium gekümmert und im Gegensatz zu den anderen zwei will sie schon wissen was vertraglich geregelt wurde und was nicht.

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