Not Today, Satan (Staffel 3) | 𝐒𝐞𝐫𝐢𝐞 || Der Fluch des Teufels

Szene 3 || Das Poltern in der Wand

Das passt perfekt, wollte dich auch gerade besuchen kommen. In 10 Minuten in der Bibliothek?, antwortet er und prompt kommt die Antwort:

Es ist ein Date! ;)

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▌│█║▌║▌║ ✨ Ｌｕｎａ　＆　Ｎｏａｈ 👑 ║▌║▌║█│▌

Die Bibliothek ist zu dieser frühen Morgenstunde zum Glück noch unbesucht. Ich kann nicht verhindern, dass sich ein kleines Schmunzeln auf meine Lippen schleicht, als ich den gemütlichen Raum betrete, an dem ich Noah damals das erste Mal getroffen – und auch geküsst habe. Es fühlt sich schon wie Ewigkeiten an, seit das passiert ist.

Ich umrunde vorsichtig eines der langen Bücherregale, die sich tiefer in den Raum erstrecken und fahre mit meinen Fingern vorsichtig über einen der vielen Buchrücken. Vorne, am Ende der Bibliothek, kann ich bereits meinen Freund vor dem großen Kamin knien sehen, seinen starken Rücken mir zugewendet und einen großen Scheit Holz in der Hand, den er vorsichtig in das prasselnde Feuer vor sich gibt, das daraufhin in der Feuerstelle in die Höhe lodert.

"Hey, wie ich sehe, bist du schon vor mir hier gewesen", sage ich und umrunde nun vollständig das Bücherregal, um langsam auf Noah zuzugehen, der sich nach meiner Stimme umdreht und dessen Lippen sich zu einem zufriedenen Lächeln verziehen, als er mich sieht. Das warme Licht des Feuers, das zu seiner Seite glüht, betont dabei sanft die Merkmale seines schönen Gesichts.

"Ich wollte schon einmal für etwas Stimmung sorgen", erwidert er mit leiser Stimme und steht dann von der Stelle vor dem Kamin auf, um hinüber zu mir zu kommen und mich in seine starken Arme zu schließen.

Ich genieße für einen Moment die Ruhe und die Wärme, die er ausstrahlt und seinen vertrauten Geruch, dann lösen wir uns voneinander und ich blicke mit einem leichten Lächeln in Noahs Gesicht auf, der sich ein Gähnen nur mit Mühe unterdrücken kann.

"Ziemlich früh, was?", meine ich und halte mir dann selbst eine Hand vor den Mund, um leise zu gähnen.

"Nichts, was eine Tasse Kaffee oder so wieder richten könnte", erwidert Noah mit einem verschmitzten Lächeln. "Oder vielleicht zehn."

Er bedeutet mir mit einer Handbewegung, neben ihm auf dem ausladenden Sofa vor dem Kamin Platz zu nehmen und legt sogleich einen Arm um meine Schulter, sodass er mich näher an seinen Körper heranziehen und ich meinen Kopf in seinen Schoß legen kann.

"Also, was gibt es, das du herausgefunden hast?", fragt er mich nach einer Weile des Schweigens, in der wie in das prasselnde Kaminfeuer vor uns gestarrt haben, während er mir liebevoll mit der Hand durch die Haare fährt.

Ich richte mich neben ihm so weit auf, dass ich in seine funkelnden, tief-braunen Augen aufblicken kann, während ich erzähle: "Du weißt doch, dass ich gestern bei Fatima gewesen bin, um sie mehr über den Tod und ein mögliches Leben danach zu fragen." Noah nickt leicht. "Nun ja, dort hat sie mir erzählt, dass es sehr wahrscheinlich sein kann, dass Marc eben von jener neuartigen Macht zurückgeholt werden konnte, weil sein Geist noch irgendwo dort draußen gewesen ist. Und was ist, wenn es bei Fleur genau das Gleiche ist? Beide haben ihre Seele verloren, bevor ihre Restenergien mit ihr zurück in den Himmel fahren konnten. Nur, dass Fleur jetzt im Gegenzug zu Marc keinen Körper mehr hat, um in unsere Welt, der Welt der Lebenden, zurückzukehren. Oh Lord, ich kann es einfach nicht fassen, dass wir damals tatsächlich so dumm gewesen sind, um ihre Leiche einäschern zu lassen!"

Ich vergrabe kopfschüttelnd mein Gesicht in meinen Händen und nehme dann einen tiefen, zittrigen Atemzug. "Ich meine, vielleicht hätten wir sie so noch retten können, Babe." Ich blicke mit Tränen in den Augen zu meinem Freund auf, dessen Gesicht einen sanften Ausdruck angenommen hat, während er mir beruhigend mit der Hand über den Rücken kreist und mit ruhiger Stimme spricht: "Das hättet ihr damals nicht wissen können, Lu. Deshalb bringt es jetzt auch nichts, sich unnötig Vorwürfe zu machen. Fleur hätte das sicher auch nicht gewollt. Und außerdem ist es der Macht immerhin gelungen, wenigstens einen deiner Freunde wohlbehütet ans Internat zurückzubringen. Das muss doch ein Zeichen sein, dass das Universum die Sinnlosigkeit ihrer Tode anerkennt, findest du nicht?"