Es wurde nach einiger Zeit doch bestimmt anstrengend so zu schauen, nicht?

„Was?" hauchte ich und räusperte mich schnell.

Man hörte mich kaum, weil ich lange nicht mehr gesprochen hatte.

„Was?" setzte ich ein zweites Mal an, weil er mich beim ersten Mal bestimmt nicht verstanden hatte. Ich hatte einen trockenen Hals.

Als er seine große Hand ausstreckte und mit seinem Daumen über meine Lippen strich, um sie von meinen Zähnen zu befreien, riss ich meine Augen weit auf. Vor lauter Aufregung beschleunigte sich mein Puls und mein Herz klopfte wie wild. Seine restlichen Finger ruhten auf meiner Wange und lösten eine Wärme auf meinem Gesicht aus, obwohl sie kalt waren.

„Das."

Plötzlich war ich hellwach. Seine Berührung löste unzählige Stromschläge in meinem Körper aus und verschwunden war meine Müdigkeit.

Mein Brustkorb hob und senkte sich hektisch. Er sah von meinen Lippen hoch in meine Augen und erneut hielten mich seine Augen in ihren Bann gefangen. Verdammt, diese Augen.

Woher wusste er, dass es meine Angewohnheit war auf den Lippen zu beißen, wenn ich nervös wurde?

Dieser Mann war aufmerksamer als ich dachte. Ich durfte ihn nicht unterschätzen.

„Fass mich nicht an." Ich rutschte ängstlich zurück, bis mein Rücken den Bettrahmen berührte. Es gab keinen Ausweg mehr. Ich betete, dass er mir nichts antun würde.

Mein gesamter Körper zitterte vor Angst. Ich war ihm ohne Zweifel unterlegener. Er war ein großer Mann mit definierten Muskeln und ich eine zierliche kleine Frau. Nicht mal gewollt hätte ich eine Chance gegen ihn. Außerdem trug er Waffen bei sich und war gewalttätig.

„Dann sei ein braves Mädchen und tu was ich dir sage, Bella" sagte er und zog seine große Hand von meinem Gesicht zurück.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich unterdrückte schwer einen erschreckten Aufschrei, als er sich zu mir runter beugte und seine beiden Hände an dem Bettrahmen abstützte.

Mein Mund blieb vor Schock offen stehen und ich drückte mich enger zurück, obwohl dies nicht mehr möglich war. Ich saß mit dem Rücken am Bettrand gedrückt. Weiter zurück konnte ich nicht.

Ich legte meine Arme schützend vor der Brust und machte mich kleiner als ich es war.

Mein ganzer Körper pochte vor Aufregung und Angst.

Ich hätte mich niemals gegen ihn schubsen lassen sollen. Wie dumm ich doch gewesen bin. Mein Leben hatte nach der Begegnung mit ihm eine Wende von 180 grad genommen.
Sein markantes Gesicht schwebte vor mir, sodass sein frischer Pfefferminz Atem auf mein Gesicht prallte.

Seine hellen Augen brachten mich in Unsicherheit und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ich riss meine Augen von seinen los und senkte meinen Blick. Ich schmeckte den salzigen Geschmack meiner Tränen und leckte mir mit der Zunge über die Lippen.

„Wirst du ein braves Mädchen sein, Bella?" drang seine viel zu tiefe Stimme in meinen Ohren. Er drückte mein Gesicht anhand meines Kinns hoch, sodass ich ihm gezwungenermaßen wieder in die eisigen Augen schauen musste.

Sein Satz beinhaltete indirekt eine gefährliche Warnung. So ähnlich wie wenn du beim nächsten mal nicht auf mich hörst, ertränke ich dich im Pazifik.

Bei dem Gedanken an das große weite Meer bildete sich Schweiß auf meiner Stirn und es lief mir kalt den Rücken lang.

„Antworte mir."

Married to the Mason KnightWhere stories live. Discover now