Kapitel 12

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Am nächsten Tag, wurde Fine durch ein lautes Klopfen an der Tür geweckt. Mit einer rückartigen Bewegung saß sie kerzengrade in ihrem Bett und starrte auf die Tür. <<Wer ist da?>>, fragte sie, immer noch leicht erschrocken von dem plötzlichen Laut. Doch statt einer Antwort, trat Rebekah in ihr Zimmer und ging mit schnellen Schritten auf das Bett zu, auf das sie sich sogleich setzte. Bevor sie sich setzte, schmiss sie noch einen Haufen Zeitschriften auf das Bett, die Brautkleider auf dem Cover hatten. Mit einem fragenden Blick schaute sie zu Rebekah, die nur ein breites Grinsen aufgesetzt hatte. <<Du schaust dir jetzt an, was dir hier gefällt und dann machen wir uns auf die Suche nach deinem Brautkleid.>> Die Zeitschriften waren schon mit Klebpostern verziert und hatten auch schon Markierungen auf den Seiten. Eine eigene Auswahl würde sie demnach nicht haben, doch wusste sie gar nicht wofür sie überhaupt ein Kleid brauchte. <<Rebekah, wozu brauche ich ein Brautkleid. Ich hab gedacht ich muss mich nur... naja du weißt schon... körperlich verbinden.>> <<Hat dir den niemand genau erklärt, wie dieses Ritual genau ablaufen wird?>> Fine schüttelte den Kopf und wurde leicht rot, da sie selbst nachgefragt hat und so unwissend erschien. Die Tatsache, dass sie noch Jungfrau war und sich körperlich mit einem Mann verbinden musste, den sie dazu eigentlich kaum kannte, hatte sie nicht dazu bewegt weiter nachzufragen. <<Nun meine Süße, das Ritual muss erstmal an einem Vollmond stattfinden, wo ihr durch die Ehe eine Blutverbindung eingeht und danach einen Nachkommen zeugt.>> Der Kloß blieb ihr im Hals stecken, als Rebekah den Abend beschrieb. <<Was ist eine Blutverbindung?>>, hackte sie nach. <<Um eine Blutverbindung herzustellen müssen die Betroffenen, jeweils das Blut des anderen trinken. Dadurch vermischen sie Ihre Blutsysteme miteinander, was eine Verbindung herstellt.>> Fine musste wieder schlucken, bei dem Gedanken sie müsste Blut trinken. Für Vampire war dies nichts Neues, doch sie bekam schon bei ihrem eigenen Blut oft das Gefühl von Ekel und Übelkeit. <<Aber bis dahin dauert es noch ein bisschen>>, versuchte die Blondine das Mädchen zu besänftigen. <<Wir suchen dir als aller erstes ein schönes Kleid aus. Ich will das alles perfekt ist.>> Fine wunderte es nicht , dass Rebekah sich so sehr für ihr Kleid interessierte, da sie selbst immer top gestylt herum lief. Wahrscheinlich würde sie sich auch so herausputzen, wenn sie den ganzen Tag im Haus bleiben würde. Sie war jedoch auch froh, dass Rebekah sich so dafür begeisterte, denn das führte dazu, dass sie selbst nicht viel darüber nachdenken musste. Die Vorstellung mit einem Vampir zu schlafen und sich zu verbinden, war ihr schon fast zu viel. Doch hatte sie sich nicht selbst ein Abenteuer gewünscht? Hatte sie nicht das Leben in dem sie vorher war gehasst und verabscheut? Doch hatte sie mit Abenteuer was sichtlich anderes gemeint. Fasst ohne den Magazinen Beachtung zu schenken, blätterte sie Seite um Seite. <<Gefällt dir eins?>>, riss Rebekah sie aus ihren Gedanken. Ohne lange zu überlegen deutete sie auf das Kleid, das auf der aufgeschlagenen Seite zu sehen war. <<Oh nein. Das hat Pufferärmel. Das kommt mir nicht ins Haus.>> Als Fine das Kleid näher betrachtete, war ihr auch klar warum Rebekah dieses nicht dulden würde. Ein kurzes Brautkleid mit langen Pufferärmeln und eng geschnittener Stoff.

Noch mehrere Stunden lang schauten die beiden Mädchen in die Zeitschriften und diskutierten über die verschiedensten Kleider, wobei es weniger eine Diskussion war, sondern eher eine Abschlagen jedes einzelnen Kleides das Josephine sich aussuchte. <<Können wir vielleicht wann anders weiter gucken Rebekah? Ich bin wirklich hungrig.>> <<Na klar>>, sagte die Blondine, setzte sich auf und ging Richtung Tür. Auf der Hälfte des Weges machte sie kehrt und guckte Josephine an:<< Wie wärs, wenn wir beide etwas in die Stadt gehen und etwas Essen. Danach können wir unser Glück vielleicht in dem ein oder anderen Geschäft versuchen.>> Da Fine nicht Nein sagen konnte, nickte sie und begann sich fertig zu machen. Unter der Dusche begannen ihre Gedanken erneut verrückt zu spielen. Nach und Nach kamen ihr die seltsamsten Vorstellungen in den Kopf, bei der sie halb Ausbluten musste und Elijah sich wie ein Tier, auf ihr Blut stürzte. Diese Gedanken kreisten in ihrem Kopf und wurden immer schräger, bis sie ein Klopfen aus diesen riss. <<Du bist immer noch am Duschen? Komm schon ich warte schon eine Ewigkeit.>> Hörte sie Rebekah aus dem Zimmer aus, die schon sichtlich genervt klang. Sofort drehte Fine das Wasser ab und antworte ihr: <<Ich bin sofort fertig.>> Schnell schlüpfte sie in ihre Klamotten und bürste sich ihre Haare. Trocken würde sie auch an der frischen Luft, weshalb sie sich gegen das Föhnen ihrer Haare entschied.

Kaum waren die zwei aus dem Haus und hatten eine Kleinigkeit gegessen, versprühte Rebekah so viel Euphorie, dass sie Josephine damit nur so ansteckte. Ein Laden nach dem Anderen wurde besucht, um das perfekte Kleid zu finden. Die Begeisterung von Fine schwand immer mehr, da sie schon unzählige Kleider anprobierte und noch immer keins gefunden hatte, das sowohl ihr als auch Rebekah zusagte. <<Wenn wir hier nichts finden, dann weiß ich auch nicht weiter. Hier gibt es so wunderschöne Kleider, da muss eins für dich dabei sein.>> <<Rebekah, das hast du schon über die letzten beiden Geschäfte gesagt>>, sagte Fine und guckte Rebekah mit einem leicht genervten Blick hinterher, während diese immer noch voller Euphorie in den Laden spazierte. Nachdem sie selbst ebenfalls in den Laden trat, staunte sie nicht schlecht, denn dieser war wirklich anders als die anderen. Von Außen sah das Geschäft nicht gerade einladend aus, doch im Inneren verbarg sich ein Raum, der aussah wie ein kleiner Ballsaal. Von der Decke hingen Kronleuchter mit funkelnden Diamanten daran. Am Ende des Raumes war eine kleine Bühne und an den Wänden erstreckte sich eine Garderobe aus tausenden von Braut- und Ballkleidern. Sofort fingen sie an sich durch das Sortiment zu wühlen. Es gab alles von A-Line- bis Meerjungfrau- bis Mini- oder auch Umstandskleider. Kleid um Kleid wurden von den Stangen geholt, damit sie Fine anprobieren konnte. <<Na los. Komm schon raus>>, sagte Rebekah, die es sich mit Champagner auf einer Couch gemütlich gemacht hatte, um jedes Kleid aufs kleinste zu analysieren und auch bis jetzt zu kritisieren. Doch bei diesem Kleid viel ihr nichts ein. Sie blickte nur auf das Mädchen in einem wunderschönen A-Linienkleid, mit Spitze besticktem Oberteil, die sich im schlichtem Rock verläuft. Spitzenärmel, Rückenfrei und eine lange, aber doch schlichte Schleppe verfeinerten das Kleid nochmals. Keiner der beiden vermochte etwas zu sagen. Sie standen nur dort und wussten, dass dieses Kleid für sie bestimmt war. Ohne ein Wort zu wechseln ging Rebekah auf die angehende Braut zu und umarmte sie fest, wobei sie auch eine Träne verdrückte. <<Mein Bruder weiß gar nicht was für ein Glück er mit dir hat. Du bist wie ein Engel der uns geschenkt wurde Fine. Ich kann dir einfach gar nicht genug dafür danken, dass du das alles auf dich nimmst.>> Sie drückten sich voneinander weg und fingen beide an zu Lachen, da sie beide ihre Tränen nicht länger halten konnten. Von dort an waren die beiden keine Fremden mehr, sondern viel mehr...


Hallo meine Lieben.

 Es tut mir so leid, dass es so lange gedauert hat mit dem nächsten Teil. Ich hatte einfach wenig Zeit und auch ehrlich gesagt wenig Motivation. Doch jetzt ist das nächste Kapitel da. Ich hoffe es gefällt euch. Lasst gerne ein Vote oder auch Kommentar da. Was denkt ihr von dem Ritual und denkt ihr Elijah wird das Kleid ebenfalls gefallen?

Eure Katherine0903

Fall in LoveWhere stories live. Discover now