Kapitel 17

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Kiara

Hasst mich mein Schicksal denn so sehr, dass ausgerechnet wir beide Partner werden mussten. Ich meine die Wahrscheinlichkeit war so extrem gering und trotzdem werden wir zusammen geteilt.

"Was müssen wir eigentlich machen?", brach schließlich Chase' Stimme die Stille. Ich blickte den großen Jungen neben mir an und zuckte mit den Schultern.

"Wahrscheinlich müssen wir irgendein Zettel oder so finden um zum nächsten Hinweis zu gelangen", murmelte ich und redete dabei eher mit mir selbst. Chase nickte nur und wir gingen stillschweigend weiter. Es war jedoch keine unangenehme Stille. Jeder war in seinen eigenen Gedanken vertieft. Gerade setzte Chase an etwas zu sagen, da erkannte ich einen weißen Zettel an nem Baum hängen. Schnell rannte ich hin und grinste breit.

"Hier ist unser erster Hinweis" ich hielt den Zettel hoch und strahlte. Da es glücklicherweise erst dämmerte, konnte man alles noch relativ gut erkennen. Er grinste, jedoch war es kein ehrliches Lächeln, da es seine Augen nicht erreichte. Stirnrunzelnd musterte ich ihn.

"Was ist? Bist du etwa eifersüchtig, weil ich den ersten Hinweis gefunden hab?" ich legte meinen Kopf schief und grinste breit. Er hingegen sah mich einfach nur an. Mein Lächeln verschwand.

Was ist nur los mit ihm?

Bevor ich jedoch danach fragen konnte, ging er auf mich zu und entnahm mir den Zettel. Verwirrt krauste ich die Stirn. Wieder wollte ich etwas sagen, doch er kam mir zuvor.

"Das ist ein Teil einer Karte. Der markierte Punkt wird uns bestimmt zum nächsten Teil der Karte führen", vermutete er und studierte nachdenklich die Karte. Jedenfalls versuchte er nachdenklich zu wirken.

"Ist alles oka-"

"Wir müssen da lang" er zeigte in eine Richtung und ging einfach los. Wütend stapfte ich ihm hinterher. Er ging ziemlich schnell und bemerkte gar nicht, dass ich fast nicht hinterher kam. Stumm eilte ich ihm nach. Zwar war ich extrem genervt von seinem Verhalten gerade, aber ich wollte nicht ausrasten.
Außerdem nervte mich doch immer sein Verhalten, oder?

Nach ein paar Minuten blieb er plötzlich stehen, weshalb ich voll gegen seinen Rücken knallte.

"Au!"
Er ignorierte mich weiter und hob irgendwas auf.

Das reicht.

"Was ist los mit dir?!", hakte ich aufgebracht nach und stellte mich vor ihn. Er sah mich verwirrt an.

"Ich weiß nicht was du meinst"

"Ach tu nicht so. Ich merk doch, dass du irgendwas hast oder dich etwas bedrückt" ich sah ihn eindringlich an. Er hingegen wich meinen Blicken aus und blickte auf das Stück Papier, was er gerade aufgehoben hat. Da mochte ich seine nervige und provozierende Art sogar lieber, als diese abweisende und ignorierende Art und Weise.

"Hmm..ich glaube wir müssen.." er kratzte sich nachdenklich am Kinn. Dabei blendete er mich komplett aus. War das etwa seine neue Art mich zu provozieren, denn das funktionierte scheiße gut.

"Chase", knurrte ich wütend und riss ihm den Zettel aus der Hand. Er sah wieder auf mich herab und blickte mich kühl an.

"Was ist mit dir verdammt?!"

"Nichts"

"HÖR AUF ZU LÜGEN!", schrie ich ihn an. Gereizt entriss er mir den Zettel und ging einfach davon.

"Ist das dein scheiß Ernst?!", kreischte ich ihm entsetzt hinterher.

"Komm mit", rief er über seine Schulter. Da mir aber nicht Mal der Gedanke komme würde, auf ihn zu hören blieb ich stur stehen. Er merkte dies aber nicht und verschwand in irgendeine Richtung. Langsam war er aus meinem Blickfeld. Immer noch eingeschnappt, rührte ich mich nicht vom Fleck und verschränkte meine Arme vor der Brust.
Und dann erst realisierte ich, dass ich mitten im Wald war und das im Dunkeln, ganz alleine, nur mit einem T-Shirt und einer Shorts und ohne Karte.

Ich bin sowas von am Arsch.

Langsam aber sicher geriet ich in Panik und lief in irgendeine Richtung. Plötzlich stolperte ich über etwas, weshalb ich schmerzerfüllt aufzischte und auf den Laubboden fiel. Ich wollte wieder aufstehen, doch dann spürte ich ein starkes Ziehen in meinem Knöchel. Erneut zischte ich auf und lies mich wieder auf den Boden fallen. Da ich nichtmal ein Handy dabei hatte, war ich endgültig verloren. Fröstelnd schlang ich meine Arme um meine Oberkörper und zog meine Beine an meine Brust.
Plötzlich hörte ich ein Rascheln und knacken, weshalb ich zusammenzuckte und mich umsah.
Niemand da.

"Chase?", fragte ich vorsichtig, bekam jedoch keine Antwort. Plötzlich raschelte es wieder, weshalb ich aufschrie und trotz Schmerzen losrannte. Ich rannte und rannte und rannte. Ich schnappte beim Laufen hysterisch nach Luft, hielt aber nicht an. Ich weiß nicht wie lange ich rannte, doch irgendwann, als ich mich kurz beim Rennen umdrehte, stieß ich gegen etwas.

Woher kommt schon wieder diese Betonwand?






A/N:

Ich bin echt stolz auf mich, dass ich heute 6 Kapitel an einem Tag geschrieben hab. Das 18. Kapitel hab ich auch schon fertig, muss es jedoch noch einmal durchgehen, aber da ich zu müde bin, weil es fucking halb vier nachts ist, werde ich es später veröffentlichen:))

xoxo

Seven Minutes In Heavenحيث تعيش القصص. اكتشف الآن