"Jimin, alles okay?", fragte mich Kookie mit besorgten Blick.
Die Blicke der anderen richtete sich auf mich.
"Ja schon, nur ich möchte alle meine Erinnerungen wieder haben, ich möchte mich so gern wieder an euch Erinnern können."
"Das wirst du auch Jimin, gib dir Zeit.", sprach Kookie.
"Kookie hat Recht Jimin, wir helfen dir. Du bist nicht allein. Sieh dir all die Bilder an die wir haben. Schaffe neue Erinnerungen, halte daran fest und denke nicht so viel nach. Durch Druck allein, wirst du nichts erreichen. Du verletzt dich nur selbst...", sprach Jin besorgt aus.
Leichter gesagt als getan. Ich will mich erinnern! Diese Bilder in meinem Kopf und noch kein erkennen. Es macht mich fertig, aber recht hatten sie. Ich muss mir neue Erinnerungen schaffen. Dann lerne ich sie eben neu kennen.
"Ihr habt recht. Ich darf nicht aufgeben oder zermürben. Ich muss vorausschauen."
"So ist es richtig!", sprach Hobi und nickte mir bekräftigt zu.
Die anderen lächelten mich an. In Jins Augen konnte ich sowas wie stolz erkennen.
"Das ist unser Jimin, er gibt nie auf, auch wenn es manchmal schwer wird", sprach er.
"Richtig, auch wenn du immer an dir selbst gezweifelt hast, bist du mit geradem Rücken voran gegangen.", fügte Tae hinzu. Kookie nickte zur Bestätigung.
"Seid ihr alle fertig? Ich würde sagen wir Räumen alles weg und dann verfrachten wir uns mit Getränken auf die Couch und dann erzählen wir Jimin was er wissen möchte.", sprach Jin. Wir nickten alle. Ich wollte gerade aufstehen bis Yoongi zu mir kam.
"Du bleibst sitzen. Ich glaube kaum das du mit deinem Bein etwas tragen kannst. Das einzige was passieren könnte, dass du etwas fallen lässt. Glaube mir, du willst Jin nicht erleben wenn etwas kaputt geht. Namjoon hat schon des öfteren Schläge einkassiert.", brummte mir Yoongi zu.
"Was soll das denn heißen? Ich bin doch kein Schläger.", verteidigte Jin sich, der alles gehört hat. Die anderen Kicherten los. Nur Namjoon sah Yoongi hektisch verneinend an. Yoongi hob nur eine Augenbraue an und sah zu Namjoon. Jins Blick schnellte zu Namjoon. Dieser sah ertappt zu Jin.
"Was hast du Yoongi erzählt?", sprach Jin ihn an.
"Nicht schlimmes Baby, eigentlich nur die Wahrheit. Jedesmal wenn ich ausversehen etwas kaputt mache, bekomme ich ein auf die Rübe. Bald bin ich derjenige der mit einer Amnesie dasitzt.", sprach Namjoon sich verteidigend.
Jin sah Namjoon geschockt an, bis sein Blick angepisst wurde.
"Baby, sei nicht Sauer, eigentlich ist das gar nicht so schlimm. Hau mich ruhig!", versuchte er beschwichtigt auf Jin einzureden.
"Ich zeig dir gleich Baby. Du bist einfach ein Tollpatsch. Ich habe dir oft genug gesagt du sollst gewisse Dinge nicht anfassen, die mir wichtig sind, aber du tust es dennoch. Soll ich dich an meine Lieblingskanne erinnern, die von meiner Oma? Oder meine Tonfigur von meiner Tante? Die Schneekugel von meinem Onkel? Die Kette meiner Mutter?…"
"Stop!", unterbrach Namjoon hektisch und legte eine Hand auf Jins Mund. Diese Geste brachte uns zum Lachen.
"Baby, es tut mir wirklich Leid. Ich mach das wirklich nicht mit Absicht.", sprach er jammernd aus und schmollte. Das sah so ulkig aus, das ich noch mehr auflachen musste, den anderen erging es nicht anders.
Doch Jin wurde weich. "Naja, schon gut mein Schatz. Ich kann dir einfach nicht lange Böse sein.", sagte er und gab Namjoon einen Kuss.
"Ihr seid vielleicht zwei.", sprach Hobi.
"Tja, die beiden haben sich eben nicht gesucht, aber gefunden.", fügte Tae hinzu. Die anderen Stimmten zu.
Ich kicherte noch etwas vor mich hin. Yoongi der immer noch neben mir Stand, beugte sich zu mir herunter und hob mich wieder auf seine Arme.
"Ich bringe dich in dein Zimmer, da kannst du dir etwas frisches anziehen, dann trage ich dir wieder raus, in das Wohnzimmer."
Ich nickte nur. Yoongi setzte mich auf mein Bett ab und lies mich allein.
Ich humpelte zu meinem Kleiderschrank, was zum Glück nicht weit weg war. Ich öffnete die Tür und zog einen Langarmshirt heraus, aber dieses mal ein dunkles. Man sollte ja das Schicksal, nein die Nase nicht herausfordern. Jedoch als ich das Oberteil raus zog. Flog mir etwas entgegen. Es war ein schmales Buch, eine Art Notizbuch. Ich zog mein Oberteil aus und das andere an. Hob das Buch auf. Ich setzte mich zurück auf mein Bett und sah mir das Buch an. Es war schon etwas abgenutzt und leicht wellig, so als wäre es ab und an Nass geworden.
Ich schlug das Buch auf und was ich sah, machte mich stutzig. Das war meine Handschrift. Ich Blätterte mehrere Seiten um, es waren Einträge, mit Datum eingeschrieben. Manche Einträge fingen mit einem Spruch an, andere normal. Doch was da geschrieben Stand, brachte mich gewaltig zum nachdenken. Was war ich für ein Mensch? Was hat man mir angetan das ich so dachte? Ich laß mir ein paar Einträge durch...
10.08.2018
"Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben.
Nur Licht kann das."
Die Dunkelheit war in letzter Zeit so präsent. Machte mich fertig. Wann verschwindet sie? Wann kommt das Licht um mich von der Dunkelheit zu befreien? Ab und an war das Licht da. Jin, Tae, Kookie und Minie. Sie sind meine Glühwürmchen, die meinen Alltag erhellen, ich bin so dankbar sie zu haben.
Doch auch wenn ich sie habe, fehlt etwas…
Werde ich mein Glück je finden?
17.09.2018
Wieder sahen sie mich an, als wäre ich ein Nichts. Ein Niemand. Warum? Was habe ich getan, umso behandelt zu werden? Ich bin doch nur ich. War das nur, weil ich nicht das liebte was sie liebten? Die Firma.
Jeder sollte doch seinen Weg gehen. Jeder sollte das tun was er mag. Das tat ich auch und war dankbar das ich es geschafft hatte bis hierhin zu kommen. Andere gaben schon auf.
Doch ich halte durch, ich habe es bis hierhin geschafft, dann schaffe ich auch den Rest!
13.10.2018
Diese Scheinheiligkeit... sie war zum Kotzen. Warum machten sie das? Was brachte ihnen das? Und das zum meinem Geburtstag...
Ich wäre viel lieber bei Jin, Tae und Kookie geblieben. Wir hätten uns etwas leckeres zu Essen bestellt und uns einen Film angesehen. Ein gemütlichen Abend, wie ich es mochte, aber Nein.
Um nur das ansehen zu wahren, taten sie es. Eine Party mir zu Ehren. Nein, es war nur für sich, für ihr Image...
Ich war nur Mittel zum Zweck.
Was? War ich denn so unglücklich? Um was ging es? Ich blätterte weiter vor fast bis zum letzten Eintrag. Dieser war gar nicht so lange her.
29.04.2021
"Einige Wurzeln werden reißen und wenn sie reißen, ist es Zeit Abschied zu nehmen."
Hat es denn noch Sinn? Energie reinzustecken? Nein, eigentlich nicht…
Es wird Zeit, Abschied zu nehmen, loszulassen! Sie sind es nicht Wert. Ich hatte die Hoffnung, das sie mich lieben. Ich strengte mich an, gab mein bestes und doch reichte es nie aus. Taemin war mein kleiner Bruder, mein Schatz, mein kleines Licht in der Dunkelheit, er weiß nicht wie mich unsere Eltern behandeln. Er weiß auch nicht die ganze Wahrheit, doch ich schon. Sie schrien es mir ins Gesicht, ohne Rücksicht auf meine Gefühle, weil ich anders war. Ist es so Falsch auf ein anderes Geschlecht zu stehen? Liebe ist Liebe, egal männlich oder weiblich. Sie halten es mir immer wieder vor. Seit zwei Jahren!
Sie sagen immer wieder, das ich es nicht Wert bin, sie hätten diesen einen Fehler niemals tun sollen.
Ich war der Fehler, denn ich war nicht der leibliche Sohn...
Ich verstand es nicht. Was hatte das zu bedeuten? Ich war noch mehr verwirrt.
Es klopfte an meiner Tür. Ich schlug das Heft zu und steckte es unter meinem Kissen. Scheinbar war es wie ein Tagebuch. Zuerst wollte ich wissen was Taemin zu berichten hatte oder die andern. So wie es sich herraus lesen ließ, hatte ich keine gute Bindung zu unseren Eltern.
Yoongi kam herein.
"Bist du fertig?", fragte er. Ich nickte. Er kam zu mir und hob mich wieder hoch. Im Wohnzimmer angekommen saßen alle schon auf der Couch.
Yoongi setzte mich ab und gab mir eine heiße Tasse Kakao. Ich bedankte mich. Er setzte sich neben mich. Das würde mir gut tun, mich etwas beruhigen. Mir gingen diese Einträge nicht aus den Kopf und da hatte ich nur vier davon gelesen, doch der letzte Eintrag war umso schlimmer…
...ich war nicht der leibliche Sohn…
~•~
Ui, ui… ;)
Copper-Curly
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Lost Memory ||•Yoonmin•||
FanfictionPark Jimin. 26 Jahre alt. Tanzlehrer. Sein Traum ging bisher nicht in Erfüllung. Seine Eltern machen ihm das Leben schwer, doch ein weiter Schicksalsschlag, ändert sein Leben komplett. Seine Freunde sind für ihn da und noch viel mehr... Neue Story...
