Kapitel 1 | ✔︎

30.8K 626 109
                                    

"Wie konntest du mich nur zu dieser Scheiße überreden?", fragte ich meine beste Freundin frustriert und vergrub kopfschüttelnd das Gesicht in den Händen. Sie drehte sich zu mir um und verdrehte nur die Augen.

"Gott Kiara, hab doch einmal in deinem Leben etwas Spaß", entgegnete sie mir genervt und zog mich an meinem Arm mit sich. Seufzend lies ich meine Hände wieder sinken, bevor ich meine Augen zusammenkniff und meinen Oberkörper zu ihr drehte.

"Wie wurden wir überhaupt auf diese Party eingeladen? Das ist doch nur 'ne Party für die Abschlussstufe", stellte ich verwirrt fest und richtete den Blick wieder nach vorne, um die riesige Villa vor uns zu betrachten.

"Ein Typ aus dem Kurs, in dem die elften und zwölften Klassen gemischt sind, hat mich eingeladen und meinte, ich könne noch jemanden mitbringen", erklärte sie mir grinsend, woraufhin ich nur abwesend nickte.

Warum musste sie dieser Pfosten auch fragen?

Ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich was hier grad abgeht.
Nun ja, meine beste Freundin hatte die tolle Idee mich mit auf eine Party zu schleppen. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich mag Partys. Ich bin einfach überhaupt nicht der Typ für Alkohol, laute Musik und vor allem nicht für diese bescheuerten Teenagerspiele, wie Wahrheit oder Pflicht oder so ein Scheiß.

Wie auch immer. Ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich: Wie hat diese Irre neben dir aka Jolene es bitte geschafft dich zu überreden hierher mitzukommen.


1 Stunde zuvor

"Spinnst du?! Ich hab dir schonmal gesagt, ich komm nicht auf irgendwelche dämlichen Partys mit", fuhr ich meine beste Freundin durchs Telefon an. Ich hörte sie auf der anderen Seite der Leitung genervt aufstöhnen, ehe sie auflegte.

Ha geschafft. Ein Glück.

Fett grinsend lies ich mich auf meinem Bett nieder und schloss die Augen. Doch dann schoss mir ein Gedanke durch den Kopf und meine Augenlieder flattern wie von selbst wieder auf.

Was gibt es besseres, als an einem Samstagabend Netflix zu gucken und sich mit Eis voll zustopfen?
Richtig, nichts.

Also erhob ich mich von meinem ach so gemütlichem Bett, lief geradewegs zum gegenüberliegenden Schreibtisch und schnappte mir meinen Laptop. Dann lies ich mich wieder auf mein Bett fallen, legte den Laptop auf meinem Schoß ab und klappte ihn auf. Anschließend swippte ich mich durch Netflix und entschied mich letztendlich für eine Serie, die ich mir schon um die hundert Male reingezogen hatte, trotzdem nie genug von ihr bekam. Ich legte den Laptop zur Seite, flitzte aus meinem Zimmer die Treppen runter und ging in die Küche, um mir ein paar Snacks zu holen.

Ich schaute gerade zufällig aus dem Küchenfenster, als plötzlich ein mir leider viel zu bekanntes Auto in unsere Einfahrt fuhr. Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen bückte ich mich und kaute auf meiner Unterlippe rum. Und da klingelte es auch schon.

"Liebling, machst du bitte auf", bat mich meine Mum aus dem Wohnzimmer. Ich gab nur ein kurzes Ja von mir, bevor ich mich mit einem frustrierten Seufzer erhob und zur Haustür trottete.

"Naaaaa" Jolene grinste mich breit an und stieß mich einfach zur Seite, um in den Flur zu gelangen. Wütend schlug ich die Tür hinter mir zu und drehte mich zu meiner sogenannten besten Freundin. Doch dann überkam mich wieder die Frustration und ich wäre beinahe vor ihr auf die Knie gegangen und hätte sie um Gnade angebettelt.

"Bitte Jolene, ich will da nicht hin", quengelte ich rum. Sie stemmte erst wütend ihre Hände in die Hüfte, bevor sie mir um den Hals fiel.

Eh girl?

"Bitteeeee Kiara. Ich werde dich auch niewieder fragen. Versprochen", flehte sie mich an und blickte mich mit großen Augen an. Bei ihren Worten hielt ich inne und überlegte kurz. Schließlich entnervt stieß ich sie von mir und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Nie wieder?", hakte ich misstrauisch mit hochgezogenen Augenbrauen nach. Sie nickte schnell, woraufhin ich aufseufzte.

"Na gut"


Gegenwart

"Na los Kiara", nörgelte sie rum und rüttelte ungeduldig meinen Arm. Genervt schlug ich ihre Arme weg und befreite mich aus ihrem Griff, bevor ich auf das Haus - welches man nicht Haus nennen konnte -, zu stapfte. Ich hörte sie hinter mir jubeln, woraufhin ich nur die Augen verdrehen konnte. Dann rannte sie mir hinterher und als sie zu mir aufgeholt hatte, hakte sie sich bei mir ein. Und ich fragte mich erneut, wie sie mich nur dazu überreden konnte.

Als wir das Haus betraten, kam uns sofort der Geruch von Alkohol und Gras entgegen, weshalb ich angeekelt das Gesicht verzog und am liebsten sofort wieder umgedreht wäre. Leider hatte ich Jolene an meiner Seite.

Die Party war bereits voll im Gange und überall standen Teenager rum, die entweder tanzten, lachten oder total betrunken waren.
Oder eben alles auf einmal.

"Hey Ladies, willkommen auf meiner Party", begrüßte uns ein Typ und wohl auch der Besitzer der Villa, der schon gut angetrunken war. Das merkte man sofort an seinem Torkeln.

"Hey, wo gibt es was zu trinken?", schrie Joe ihm zu, da es durch die Musik unheimlich schwer war, überhaupt etwas zu verstehen.
Er deutete mit dem Daumen nach links, woraufhin sich Jolene bedankte und mich mit sich zog.

Nachdem wir in der Küche angekommen waren, nahm sie sich einen der roten Pappbecher von der Arbeitsfläche und lehnte sich an der Kücheninsel an. Sie drückte mir ebenfalls einen Drink in die Hand, den ich zunächst skeptisch beäugte. Und als ich an dem Gemisch roch, rümpfte ich die Nase. Nach kurzem Zögern setzte ich den Becher an meine Lippen an und nahm einen Schluck. Der Alkohol floß meine Speiseröhre herunter und hinterließ ein starkes Brennen, weshalb ich das Gesicht verzog und Joe auflachen hörte. Ich nahm noch einen Schluck und auch dieses Mal war es ungenießbar, doch vielleicht würde ich ja durch den Intus lockerer werden.

"Komm lass uns tanzen", sagte Joe irgendwann aufgeregt, nachdem sie ihren Drink leer getrunken hatte. Innerlich stöhnte ich genervt auf, nickte jedoch mit einem gezwungenen Lächeln.

Auf der sogenannten Tanzfläche angekommen, begann sie sich sofort zum Beat zu bewegen und wild mit ihren Hüften hin und her zu schwingen, während ich stocksteif neben ihr stand. Joe verdrehte die Augen, nahm meine Hände in ihre und hüpfte mit mir auf und ab.

"Mach dich locker, Ki", rief sie über die Musik hinweg und lächelte mich aufmunternd an. Ich erwiderte ihr Lächeln ganz kurz, bevor ich die Lippen fest aufeinander presste und versuchte etwas entspannter zu sein.

Nach einiger Zeit klappte es sogar einigermaßen und langsam gefiel es mir immer mehr und ich fühlte mich immer ausgelassener.

"Na ihr hübschen", sprach uns irgendwann ein blondhaariger Typ an und gesellte sich tanzend zu uns. Nachdem wir ihn mit einem einfachen Hi zurück begrüßt hatten, kam er uns etwas näher.

"Habt ihr Lust mit Sieben Minuten im Himmel zu spielen?", fragte er uns dann schief grinsend. Während Jolene sofort lächelnd nickte, zog ich verwirrt die Augenbrauen zusammen und sah zwischen dem Jungen und Joe hin und her.

Was sollte das denn sein?

"Sieben Minuten im Himmel?" Ich sah Jolene total perplex an. Sie nickte eifrig und nahm meine Hand in ihre.

"Ja wir spielen mit", entgegnete sie dem Typen, woraufhin sich sein Grinsen weitete. Dann dirigierte er uns durch die verschwitzten Leute, lief mit uns durch einen langen Flur, während das flaue Gefühl in meinem Magen immer stärker wurde.






A/N:

So Friends, das war mein erstes Kapitel. Und tut mir leid, aber das ist meine allererste Geschichte, weshalb sie nicht wirklich gut ist. Ich hoffe aber dennoch, dass es euch gefallen hat:)

Trotzdem würde ich mich mega über Feedback und/oder einen Vote freuen, damit ich weiß, ob euch meine Story überhaupt gefällt.

xoxo

Seven Minutes In HeavenWhere stories live. Discover now