1. Kapitel

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Gehetzt rennt Kylian durch die Flure und sucht seine Klasse, um dem Matheunterricht zu besuchen. Nicht nur, dass er schon eine halbe Stunde zu spät ist, sondern auch noch ein neuer Schüler. Ein komplett fremder Mensch. Er sucht in den Gängen, Raum 204. Er rennt fast vorbei und klopft hektisch. Die Lehrerin öffnet grinsend die Tür. Schnappatmend entschuldigt sich Kylian und läuft dann in die Klasse. Alle Blicke sind auf ihn gerichtet und ein leises Flüstern hallt durch die Klasse. Aiden sieht nur kurz auf. Er sieht gut aus. Richtig heiß. Diese Augen. Er konnte nicht anders als Lächeln‏. Die Lehrerin stellt Kylian vor die Klasse und erklärt: "Ich hab doch gesagt, dass wir einen neuen Schüler bekommen. Das ist Kylian Monroe, er ist gerade hier hin gezogen."

Kylian unterbricht Sie: "Sorry, weil ich zu spät bin, meine Freundin geht auf die Schule und sie hat mir ein kleines Willkommensgeschenk gegeben... wenn sie wüssten, was meine Freundin für eine kleine Domina ist.", und grinst die Lehrerin schief an‏.

Sofort vergeht Aiden das Lächeln und er sieht nur wieder auf den Block auf den er mit Kugelschreiber rum gekritzelt hat. Er murmelt zu sich selbst: "Nicht anders als die Anderen. Ich dachte schon.."

Kylian spürt, dass seine Finger zucken und schiebt sie dann in die Hosentasche: "Wo kann ich mich setzen?"

Die Lehrerin deutet nach hinten: "Dort, neben Aiden kannst du dich setzen."

Kylian nickt dankend und läuft durch den Gang. Alle starren Ihn an. Die Mädchen tuscheln grinsend, die Jungs verabscheuen Ihn. Kylian denkt sich: Also einen noch schlechteren Start in die Klasse geht gar nicht..

Aiden hat in kürzester Zeit ein kleines Bild mit Kugelschreiber gemalt über dem er hängt, dass er gar nicht mitbekommt, dass sich jemand neben ihn setzt. Manchmal schaltet sich sein Hirn einfach aus‏.

Kylian sieht auf Aidens Block: "Du kannst aber gut zeichnen. Nimmst du am Kunst Wahlpflichtfach teil?"

Aiden zuckt sofort zusammen und lässt sein Mäppchen fallen. Er setzt sich auf den Boden und sammelt alles auf: "J-Ja.."

Kylian grinst und hilft Ihm die Sachen auf zu heben: "Sorry, wollte dich nicht so erschrecken." er legt all die Sachen auf Aidens Tisch und reicht Ihm die Hand: "Ich bin Kylian."

Aiden sieht seine Hand an bevor er sie dann endlich nimmt und versucht zu lächeln: "Aiden‏."

Kylian setzt sich mit verschränkte Armen hin und mustert Aiden. Er vertieft sich in seinen Gedanken: Aiden scheint sehr schüchtern zu sein.. Umsonst ist er nicht so.. Aber er sieht so knuddelig aus.. NEIN! Kylian, reiß' dich zusammen! Du hast eine Freundin!

Aiden kritzelt weiter und ehe er sich versieht hat er ein Portrait von Kylian gemalt. Als er es fertig hat reißt er es raus und knüllt es zusammen. Er musste sich selbst sagen, dass es nur war, weil er so ein schönes Gesicht hatte. Sein Charakter... War die Hölle‏.

Kylian wispert zu Aiden: "Kannst du mir in der Pause die Schule zeigen, bitte? Sonst verirre ich mich wieder.. Und das war mir peinlich.." er streicht sich durch die Haare und grinst verlegen.

Sofort wendete Aiden sein Gesicht von Kylian und man sieht nur noch Aidens geröteten Wangen: "Kann ich machen‏."

Kylian streicht Aiden über die Wange und lacht amüsiert: "Du musst doch nicht rot werden."

Aiden drückt vorsichtig seine Hand weg: "Nicht..." Er bleibt trotzdem eine Tomate. Er denkt sich dabei: 'Ich bin Körperkontakt nicht gewohnt seit.. Ich hasse es wenn jemand des selben Geschlechts mir näher kommt. Nicht weil ich sie nicht mochte. Eher das Gegenteil, viel zu schnell verliebte ich mich in sie. Und sie fanden es abartig‏..'

Kylian sieht Aiden erst verwirrt an und widmet sich dann der Tafel und schreibt die Formeln ab. Als er seinen Stift fallen lässt, sieht er den Papierknüddel. Er hebt diesen unter dem Tisch auf, öffnet diesen kurz und muss lächeln. Dann verschwindet dieser Zettel zusammen gefaltet in seiner Manteltasche.

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Die Stunde geht nur schleppend vorbei und Aiden schleppt sich aus der Klasse so schnell es geht. Er hofft auf niemanden zu treffen. Nicht auf seine "Freunde". Einer von Aidens Hasspersonen stellt sich Ihm in den Weg und schubst Ihn: "Wo hin so eilig?", danach kommen vier weitere Jungs und stellen sich in einen kleinen Kreis um Aiden. Sie mustern Ihn schäbig grinsend.

Aiden sieht nur weg. Er hofft immer wieder, dass sie ihn einfach in Ruhe lassen würden. Wobei er eigentlich genau weiß, dass sie nicht gehen werden.  Es klingelt zur nächsten Stunde und der Flur ist menschenleer. Nur Aiden, und seine piesackenden Mitschüler, Dash, Jules, Shant, Adam und Jasser. 

Adam reißt Aiden den Rucksack vom Rücken und öffnet diesen, bevor er diesen durch die Gegend wirft: "Was denkst du, mein Kleiner Schwuchtel? Wir beide... hinter der Sporthalle?", und nähert sich seinem Ohr, dass sein feuchter Atem warm in Aidens Ohr prustet.

Aiden wird sofort knallrot und beißt bei dem Gedanken auf seine Lippe: "Meinst du nicht, dass du dann selbst ein Schwuchtel wärst?"

Adam holt aus und schlägt Aiden in den Magen: "Du hast wirklich den Mumm, mich Schwuchtel zu nennen?!"

Aiden krümmt sich und schnappt nach Luft: "In dem Fall...", er sieht schon die nächste Faust auf sich zufliegen als er anfängt zu heulen: "Nein!"

Kylian stellt sich vor Aiden und hält die Faust von Adam in der Hand. Ohne große Mühe wirft er Ihn zu Boden und geht mit Aiden aus dem Teufelskreis: "Leg' dich mit einem an, der deine Größe hat, Arschloch!", Kylian nimmt Aidens Rucksack auf seine eigene Schulter und stützt Aiden auf den Weg: "Geht's wieder?"

Aidan atmet immer noch langsam und tief durch um wenigstens etwas Sauerstoff ab zu bekommen. Er brachte mit einem Krächzen heraus: "Alles gut, du hättest nicht... das passiert immer."

Kylian geht mit Aiden auf den Schulhof um frische Luft zu schnappen. Sie setzen Sich auf eine der Bänke: "Das ist doch nicht fair... nur weil, du klein und schwul bist?!", Kylian knabbert an einer Tafel Schokolade und reicht Aiden lächelnd ein Stück: "Hier. Schokolade tröstet."

Sofort schießt Aiden wieder die Röte ins Gesicht und schüttelt den Kopf: "Nein, danke... und ich bin es nicht‏."

Kylian lacht: "Ach, komm. Jemand so Flauschiges wie du, kann nicht straight sein."

Aiden bläst seine Wangen auf: "Mhh... das heißt doch gar nichts!", wieso muss ihn jeder direkt durchschauen? Er wird Abstand halten.

Kylian isst die Tafel auf und steht auf um das Papier weg zuwerfen. Dabei guckt das Knüddel Papier aus seiner hinteren Hosentasche: "Wie lang geht das schon so?"

Aiden verliert die Sprache als er den Knüddel in der Tasche sieht. Wie? Wann? Wie peinlich!', er muss schnell weg. "Ich muss auf's Klo!", er springt schnell auf und versucht das Papier unauffällig raus zu ziehen.

Kylian dreht sich genau in den Moment um, als Aiden leicht seinen Hintern berührt. Er sieht auf Ihn runter und wuschelt durch Aidens Haare: "Sorry, Kleiner. Aber ich hab eine Freundin. Und ich denke, dass Bild gehört jetzt mir. Ich mag es."

Aiden klappt das Kinn runter: "D-Du hast' nen Knall! Ich..", er zieht seine Hand weg und sieht ihn verstört an: "Du bist gemein. Ich würde nie was von dir wollen. Und das Bild ist grässlich." Er läuft um die Ecke und wird knallrot. Wieso war er so nett? Er wollte keinen Kontakt. Er hat' ne Freundin‏...

Kylian läuft Aiden verwirrt hinter her: "Es tut mir Leid. Ich wollte nicht gemein sein!" er zupft das Bild aus der Tasche und reicht es Aiden zufrieden grinsend: "Wenn du es nicht weg wirfst, kannst du es behalten."

Aiden nimmt es verwirrt entgegen und braucht einige Sekunden: "Na gut..." er steckt es ohne Rücksicht auf Knicke in seine Tasche‏.

Kylian lächelt und zwinkert Aiden zu: "Komm. Wenn es dir besser geht, dann gehen wir zurück in den Unterricht."

Aiden sieht sich eben um und schiebt Kylian vor: "Geh' du als Erstes... Ich komm nach‏."

Kylian sieht Ihn ernst an und dreht sich skeptisch um: "Na guuut..." er reicht Aiden seinen Rucksack und läuft los.

Aiden atmet auf und fährt sich durch die Haare. Er wollte nicht, dass Kylian Schwierigkeiten bekommt indem sie zusammen gesehen werden‏.

One Of The BoysWhere stories live. Discover now