Kapitel 20

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Im Badezimmerspiegel betrachtete ich meine gerötete Haut

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Im Badezimmerspiegel betrachtete ich meine gerötete Haut. Eine Platzwunde hatte sich an meiner linken Schläfe gebildet und meine rechte Schulter hatte eine Prellung. Einige Schürfwunden an meinen Beinen hatte ich mir bei meinem Unfall ebenfalls zugezogen, aber es war nichts lebensbedrohliches.

Das positive an der Situation war, dass ich mit der Prellung definitiv in der nächsten Zeit kein Tennis spielen konnte. Meine Eltern hatten sich nach meinem Unfall bezüglich dieses Themas einigermaßen zurückgehalten - vorerst. Meine Mutter hatte sich tatsächlich um mich gesorgt, als sie mich im Krankenhausbett erblickte, mein Vater hatte sich nicht einmal sehen lassen. Ich hatte seit unserem Streit kein Wort mehr mit ihm geredet.

Ich drehte den Wasserhahn auf und ließ die kühlen Tropfen auf meine Hände fallen, dann bildete ich eine Schale und spritzte mir die Kälte ins Gesicht. Anschließend richtete ich meinen Blick wieder in den Spiegel.

Fast mehr wehgetan als meine Verletzungen und die anschließende Überwachung im Krankenhaus hatte die Tatsache, dass Monica mich nicht besucht hatte. Immerhin hatten wir beschlossen, es mit einer Freundschaft zu versuchen... Ich hatte im Krankenhaus viel Zeit zum Nachdenken gehabt und war mir nun ziemlich sicher, dass ich nicht nur eine Freundschaft wollte. Monicas Sticheleien gehörten zu meinem Leben, ich konnte es mir nicht mehr ohne sie vorstellen. Sie war klug, schlagfertig, stark, freiheitsliebend und wahnsinnig schlau. Ihr Lächeln hatte sich so in meinem Kopf verfestigt, genauso wie der Gedanke an ihre um mich geschlungenen Arme und die körperliche Anziehung, die ich nicht bestreiten konnte.

Ich atmete schwer aus und schloss meine Augen für einen Moment. Ich musste sie irgendwann darauf ansprechen... irgendwann. Vorher sollten wir aber erstmal klären, warum sie sich nicht bei mir gemeldet hatte. Mein Handy hatte meinen Unfall leider nicht überlebt.

„Mach schneller, Eli! Ich muss mal!", schrie mein Bruder in diesem Moment durch die Tür. Ich schnappte mir genervt mein Handtuch und öffnete die Badezimmertür. Ich war nicht bereit für diesen Schultag.




Zum Glück konnte mich Moris mit seinem Luxuswagen zur Schule fahren. Er ersparte mir damit die Peinlichkeit, von meiner Mutter abgesetzt zu werden. Wir schwiegen jedoch bis zur Schule, weil Moris die Musik viel zu laut aufgedreht hatte. Mein Moped hatte einige Schrammen abbekommen und ich würde es in den nächsten Wochen reparieren müssen. Als ich die Autotür nach unserer Ankunft zuschlug, umfasste mich ein selten sentimentales Gefühl. Ich vermisste meinen Opa. Schnell schob ich meine Sonnenbrille auf die Nase und klatschte Nico ab, der am Schuleingang auf uns wartete.

„Alles gut bei dir, Elias?", fragte er direkt.

Moris hatte ich bereits in alles eingeweiht und ich wollte nicht nochmal alles wiederholen, deshalb gab ich dem Künstler eine Kurzversion auf dem Weg zum Schließfach.

FederfreiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt