Kapitel 9

914 99 19
                                    

„Deshalb will ich Schülersprecherin werden", beendete ich meinen Vortrag vor meinem Publikum

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Deshalb will ich Schülersprecherin werden", beendete ich meinen Vortrag vor meinem Publikum. Dieses bestand aus Mister Rex, Rebeka und Adi, die mich alle mit großen Augen vom Sofa aus betrachteten.

„Was? Habe ich etwas falsch gemacht?", fragte ich verunsichert nach.

Meine Schwester schüttelte ihren Kopf und ihre geflochtenen Zöpfe flogen umher.

Adi klatschte Beifall und Mister Rex schaute mich nichtssagend an. Ich nahm das Plüschtier und schmiss es im nächsten Moment quer durch das Zimmer. Wie kam ich nur auf die Idee, dass ein Plüsch-Hund meine Sicherheit beim Vortragen verstärken würde? Der Hund war einfach nur gruselig.

„Ich fand es super. Du hast so viele ausdrucksstarke Stilmittel verwendet. Alliterationen, Anaphern, ja sogar die Metaphorik ist super gelungen", lobte mich Adi mit einem Lächeln.

„Also ich weiß zwar nicht, was eine Anpher ist, aber ich fande es auch supi. Klang echt schön, auch wenn ich einiges nicht verstanden habe", bestätigte Rebeka und brachte mich damit zum Lächeln. Die Rede hatte ich ja auch nicht auf die Zielgruppe der Drittklässler angepasst. Obwohl sich einige der Teenager manchmal wie solche verhielten.

Mir fiel gerade ein kleiner Stein vom Herzen, da mich die beiden darin bestätigten. Es würde mich wahnsinnig viel Kraft kosten, das vor dem Schülerrat in einigen Tagen vortragen zu müssen.

Jetzt hieß es: üben, bis ich die Rede auswendig konnte.

„Danke für eure Rückmeldungen. Habt ihr noch Verbesserungsvorschläge?", hakte ich nach.

„Nö. Du könntest höchstens versuchen, keinen deiner Zuschauer durch den Raum zu werfen", merkte meine Schwester mit einem Grinsen an. Dann stand sie auf und suchte Mister Rex auf dem Fußboden im Flur.

„Ich würde dir noch raten an deiner Gestik und Mimik zu arbeiten. Ich denke, da kannst du noch einiges rausholen. Wenn du was betonen willst, dann mach eine Bewegung mit der Hand", merkte Adi an. Dazu stand er auf und machte mir die komische Impulsbewegung vor.

Ich verkniff mir mein Lachen. Das sah eher aus, als hätte er einen epileptischen Anfall.

„Okey, ich werde es mir merken und versuchen", log ich höflich.

In diesem Moment kam mein Vater ins Wohnzimmer und musterte Adi mit einer hochgezogenen Augenbraue. Adi stoppte mit seiner Impulsbewegung.

„Wann macht ihr denn los und wann seid ihr zurück?", hakte mein Papa nach.

Tatsächlich hatte ich Adi nur als Vorwand eingeladen, mein Vater glaubte, dass wir heute zu dritt ins Kino gingen. Tatsächlich stand heute jedoch das Doppel-Date an. Nico hatte mir immer noch nicht verraten, wer eigentlich mein Date-Partner werden sollte. Ich fühlte mich nicht sehr wohl dabei, meine Eltern zu belügen. Unsere Beziehung war meist sehr harmonisch. Ich befürchtete aber, dass mein Vater mir das Treffen mit zwei fremden Jungs an einem Freitagabend nicht erlauben würde.

FederfreiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt