Menschliche Verzweiflung

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Zwar hat man nun vielleicht einen Weg gefunden wie man sie aufhalten kann, doch muss man sie erst finden bevor dieser Plan in die Tat umgesetzt werden könnte. In den ersten vier Tagen konnte Maxwell alles erledigen was angefallen ist und auch hat er die Erlaubnis von ganz oben bekommen. Makube und Renaldo waren nicht sonderlich begeistert da nun ein zweites Mitglied fehlt, aber zumindest können sie sich nun sicher sein das alles in die richtige Richtung läuft. Für Pater Anderson hat sich herausgestellt, dass er an sich nur noch zugriff auf insgesamt drei Paar Bajonetten hat, mehr gibt es nicht. Er muss also wirklich aufpassen wie er damit umgeht und er wird wohl seine Faust nutzen anstatt Alucard die Klingen in den Körper zu treiben. TJ erwähnt von ihren Verletzungen überhaupt nichts und lässt Phil auch soweit im Dunklen deswegen. Das Training steht so oder so an vorderster Stelle und alles andere hat niemanden zu interessieren. Im textlichen Kontakt steht sie kaum zu Enrico, nur wichtige Informationen werden mitgeteilt. Dieser muss sich ebenfalls damit zufrieden geben im Hellsinganwesen zu leben, denn die Kirche möchte kein Geld ausgeben wenn eine Unterkunft bereitsteht. Somit hat Anderson wenigstens eine Möglichkeit sich mit jemandem seines Standes zu unterhalten und Diskussionen zu führen die vielleicht auch bitter nötig waren. Seras genießt ihr Leben in vollen Zügen und lässt sich ein wenig von Pip verwöhnen was das Essen und Trinken angeht. Alucard hingegen ist nun an sich allein was das alles angeht. Seras hat Pip, Anderson hat Maxwell und die Lady ist beschäftigt genug mit dem Planen der Idee. Sie hat unter anderem auch herausgefunden dass Khalista nur ruhige Orte bevorzugt. Gewässer mit viel Trubel egal ob es badende Menschen oder Straßen mit hoher Verkehrsdichte sind, meidet sie komplett. Und sie scheint nie zu einem Gewässer zurückzukehren, somit hat sie zwei verschiedene Routen aufgezeichnet die sie nehmen könnte wenn sie dem bisherigen Verlauf folgt. Aber Integra wird die Gruppe nicht aufspalten, nur um den zwei verschiedenen Routen zu folgen und zu riskieren dass etwas passiert. Es reicht das Alucard der einzige mit Fähigkeiten ist, mehr als Regeneration. Die Lady steht vor der Karte die sie sich geholt und an eine der Wände in ihrem Büro gehängt hat. „Gibt es ein Problem?" Alucard steht schräg hinter ihr und sieht zu ihr und dann zur Karte. „Fast. Khalista ist jedes Mal verschwunden wenn ihr aufgetaucht seid und wir müssen sie auf diese Route locken. Ich frage mich nur wie wir die anderen Standorte so gestalten, damit sie da nicht auftaucht und unseren Plan zerstört." Integra deutet auf eine der beiden Routen und seufzt. Wenn sie die andere Route nimmt, dann haben sie eventuell ein Problem und können den eigentlichen Plan nicht mehr durchziehen. Denn Route Nummer eins, die bevorzugte der Gruppe für den Plan, ist die wichtigere und die, mit der der Plan erfolgreich werden könnte. Die beiden Routen teilen sich an einem Punkt und an dem müssen sie wirklich aufpassen, damit sie die richtige nimmt. Der Urvampir denkt kurz nach und ein Mundwinkel geht hoch. „Ihr solltet froh sein, Lady Integra. Denn Eurem wunderbaren Untergebenen ist gerade eine Idee gekommen. Habe ich die Erlaubnis dafür?" Er hat eine Idee? ER? „Hau raus, was ist durch deine verstaubten Hirnwindungen gekrochen und NICHT gestorben." Man könnte schon fast meinen sie hat schlechte Laune! Doch Alucard lässt sich davon nicht abhalten und er deutet auf die verschiedenen Punkte, während er seine Idee erklärt. Ausführlich, mit allen Vor- und Nachteilen und so weiter und so weiter. „Du bist dir sicher dass sie da mitmachen werden?" Das ist die einzige Sorge der Lady, denn sonst scheint ihr der Plan schon fast perfekt vorzukommen. Der schwarzhaarige lacht und winkt ab. „Und wenn nicht, kann ich sie manipulieren. Das ist eine meiner leichtesten Übungen. Aber vertraut mir! Was Verzweiflung alles anstellen kann... Ihr würdet es nicht glauben." Doch, immerhin arbeitet sie freiwillig mit Maxwell zusammen und lässt ihn hier wohnen. „Gut, ich gebe dir bis heute Abend. Dann will ich wissen wie der Stand ist, wie viele Leute du hast und ob wir spontan ab morgen damit anfangen können." Die roten Augen leuchten für einen Moment auf, ehe er den Kopf neigt. „Es ist mir eine Ehre Euch zu dienen, Lady Integra." Sie sieht dabei zu wie er verschwindet und sieht dann skeptisch zur Karte. Wenn dieser Plan Erfolg haben soll, muss Hellsing wohl wirklich mit allen zusammenarbeiten die sich freiwillig dafür melden. Hoffentlich funktioniert es so wie es geplant ist und sie können Khalista bald endgültig aus der Welt schaffen.

Ein Schlag mit der rechten Faust trifft jedoch nur auf Luft. Der folgende Tritt wird ohne Probleme abgewehrt. Aus der Drehung folgt ein zweiter Schwinger mit der Faust, der knapp am Kopf vorbeirast und auch der zweite Kick nutzt nichts da der Schwung das Gleichgewicht durcheinander gebracht hat. „Und jetzt stellen Sie sich vor dass der Feind noch zurückschlagen würde! Sie würden untergehen!" Phil hat das alles mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtet und schüttelt leicht den Kopf. Sie haben so viel mit ihnen trainiert und dann das? „Sir! Ist es mir erlaubt offen zu sprechen, Sir?" Trancy tritt einen Schritt zurück, verschränkt die Arme auf dem Rücken und sieht gerade aus. „Sprechen Sie, Trancy!" Er nickt und sieht Phil an. „Sir, es ist schwierig einen Kampf nachzuahmen wenn der Feind nur ausweicht, Sir!" Langsam gehen die Mundwinkel von Phil hoch und er sieht zu TJ. „Wenn du so freundlich wärst, Mom?" Sie erwidert seinen Blick und nickt, blickt dann zurück zu Trancy und nickt ihm erneut zu. „Sie bekommen den ersten Schlag." Nun ein wenig motivierter, stellt sich Trancy hin und wartet für einen Moment, ehe er einmal kurz nach vorn zuckt um ihr eine Reaktion zu entlocken. Aber eine Mutter kennt ihre Kinder und so kennt TJ auch ihre Soldaten. Er macht das gern um zu zeigen dass man Angst vor ihm hätte, ist im Augenblick nur etwas nachteilig für ihn. Sekunden vergehen, in denen er nur dumm in der Gegend rumzustehen scheint und Phil seufzt. „TJ, mach ihn fertig, aber lass ihn nicht im Krankenflügel landen. Er hat morgen einen Auftrag." Die braunhaarige Frau richtet sich auf, sieht Phil aus dem Augenwinkel an, nickt wieder und sieht zu Trancy. Es knackt mehrfach als sie ihre Finger kurz dehnt um nachher keine Probleme damit zu haben. Das hatte sie einmal, da hatte sie sich einen Finger gezerrt. Seit dem vermeidet sie es gern. Der Soldat kann den ruckartigen Schlag gerade noch so abwehren und stolpert überrascht einen Schritt nach hinten. Die offene Verteidigung nutzt sie aus um einen Tritt in die Magengrube landen zu können. Keuchend taumelt er noch weiter nach hinten und hält sich den Bauch. Die anderen Soldaten weichen zurück um Platz zu machen und sehen dabei zu, wie ihre Ausbilderin wieder auf ihren Schützling losgeht. Trancy jedoch findet seine Sinne wieder und weicht dem Schlag aus der ihn ausgeknockt hätte. Dadurch erhält er Zuversicht dass sie nicht unbesiegbar ist und lächelt leicht, auch wenn ihm der Bauch ziemlich schmerzt. TJ hingegen bleibt stehen und dreht ihren Kopf zu ihm. Sie hebt ihre Hand und zeigt den Daumen, Zeige- und Mittelfinger ausgestreckt. Dann nimmt sie den Daumen runter. Phil verschränkt schmunzelnd die Arme und wartet ab. Sie und ihre kleinen Spielchen. Trancy hingegen kneift die Augen zusammen, verdammt. Dieses Spiel spielt sie jedes Mal! Sie lässt jemanden drei Mal ausweichen, doch wenn alle Finger unten sind, dann gibt es keine Gnade mehr. „Ma'am! Dürfte ich einen Wunsch äußern? Ohne Gnade von Anfang an, Ma'am!" Nun doch ein wenig überrascht gehen ihre Augenbrauen hoch. Das hat noch nie jemand verlangt! Aber gut, wenn er es unbedingt will. TJ nickt, dann soll er haben was er sich wünscht. Mit einer viel zu großen Selbstsicherheit läuft der Soldat auf sie zu und weicht ihrem ersten Schlag aus, nur um selbst einen an ihrer linken Schulter zu landen. Zufrieden will er nachsetzen, verliert im nächsten Moment aber den Boden unter den Füßen. TJ hat ihm diese weggezogen, ist mit ihrer Hand an seinem Hals und drückt ihn auf den Boden. So schnell wie es angefangen hat, so schnell ist es auch wieder vorbei. Trancy sieht genervt auf die Seite als TJ aufsteht und nimmt ihre Hand an, nachdem sie ihm diese entgegen gestreckt hat. „Passen Sie auf ihre Wünsche auf.", gibt sie ihm als kleinen Tipp und nickt ihm zu, ehe sie an ihm vorbei sieht und irritiert die Stirn runzelt. „Nehmen Sie Schmerzmittel, das wird morgen weh tun." Mit diesen Worten geht sie an Trancy vorbei, sieht kurz zu Phil und geht dann auch an diesem vorbei. „Erzbischof Maxwell? Pater Anderson? Was kann ich für Sie beide tun?" Anderson verzieht leicht das Gesicht. „Ich bin froh dass ich nicht mehr so empfindlich bin, der Schlag sah schmerzhaft aus..." TJ zuckt mit den Schultern. „Er tut auch weh, aber was bringt die Herrschaften hier her?" Umsonst sind sie nicht da, vor allem nicht beide. „Wir wollten Sie abholen, Alucard ist unterwegs und es gibt einen Plan der morgen startet. Somit kann es jederzeit zum Beginn der hoffentlich letzten Begegnung kommen." Sie sieht zu Maxwell, dann zu ihren Soldaten und wieder zurück. Er hat nicht anrufen können? Außerdem startet das alles morgen und nicht heute! „Gebt mir einen Moment, ich gebe Phil bescheid." Ah, der Kerl dahinten ist also dieser Phil? Enrico nimmt ihn zum ersten Mal wirklich wahr und mustert ihn, als sie scheinbar mit ihm abklärt dass sie weg ist. „MOM IST WIEDER FÜR EIN PAAR TAGE WEG! ICH HABE DAS ALLEINIGE KOMMANDO!", gibt Phil fast sofort von sich und TJ nickt, ehe sie salutiert, sich umdreht und wieder zu den Männern geht. „Folgen Sie mir, ich hole meine Sachen aus der Wohnung."

Blut, Kreuz und SteinWhere stories live. Discover now