Nott zockelt gerne (aber er darf nicht, sonst kriegt er Ärger mit Hooch)

43 5 2
                                    

Lewis hatte die Aufgabe des Stadionsprechers deutlich unterschätzt.

Diese Erleuchtung kam ihm nur wenige Minuten bevor das Spiel begann. Er stand nervös und unbehaglich vor der Treppe, die zum Podium führte, und wartete auf Professor McGonagall, die seine Arbeit beaufsichtigen würde.

Immer wieder strich er sich die Haare aus dem Gesicht, putzte seine Brille oder zupfte an seinem Pullover herum. Er hatte seine Meinung geändert, er wollte das nicht mehr machen. Er war sich nicht einmal mehr sicher, ob er es überhaupt jemals machen wollte. Was hatte ihn dazu gebracht diese Aufgabe anzunehmen? Er musste verrückt gewesen sein.

Doch insgeheim wusste er, warum er zugesagt hatte; McGonagall hatte zuversichtlich und überzeugend gesagt, dass Lewis gut als Stadionsprecher wäre. Sie hatte ihm Mut gemacht und Lewis glaubte für einen Moment, dass er es tatsächlich auch könnte.

Er atmete tief durch. Gerade weil McGonagall so vertrauensvoll geklungen hatte, konnte er gar nicht mehr ablehnen. Zum einen war es nun viel zu spät und zum anderen wollte er sie nicht enttäuschen. Er wusste nicht wieso, aber er hatte das Gefühl, dass er indirekt auch seine Mutter enttäuschen würde, und das war etwas, was er niemals in seinem Leben tun wollte.

„Hallo, Herr Stadionsprecher!", begrüßte ihn jemand plötzlich und Lewis zuckte zusammen. „Was?", fragte er und sah sich um; Sirius grinste zu ihm hoch. „Na?", fragte er. „Aufgeregt?"

„Ein bisschen", gab Lewis zu. „Müsstest du nicht in der Umkleide sein?"

„Ich dachte mir, dass ich mich heute mal draußen umziehe. Frische Luft und so ...", als er sah, wie Lewis' Blick an ihm runterwanderte, musste er lachen. „Ganz ruhig mit den jungen Pferden, Lewis", rief er. „So offen bin ich nun auch wieder nicht."

„Schade", sagte Lewis, konnte ein bisschen rotwerden aber nicht vermeiden. „Viele hätten es bestimmt genossen."

„Besonders unser neuer Stadionsprecher, nicht wahr?", neckte Sirius ihn, kramte aber nebenbei in seiner Umhangtasche. „Übrigens ... ich habe etwas für dich."

„Was denn?"

„Einen riesigen Spicker", Sirius holte ein zusammengefaltetes Blatt Pergament hervor und öffnete es. „Ich habe alle Flugtaktiken und Fouls aufgeschrieben und mit kleinen Bildchen verziert, damit du sie leichter und schneller erkennst", stolz zeigte Sirius auf die kleinen comicähnlichen Skizzen, die die einzelnen Taktiken und Verstöße noch verdeutlichten. „Ich hoffe, dass es dir hilft", nun bildete sich doch ein leichtrosa Schatten auf Sirius' Wangen.

Lewis nahm das Blatt Pergament entgegen. „Wow", stammelte er. „Ich – danke! Das ist wirklich ein Meisterwerk, allein die Bilder – nein, wirklich. Ich meine es ernst. Danke dir, Sirius."

Sirius winkte ab. „Ach, sowas ist doch üblich unter ... Leuten, wie uns."

„Leute wie uns?", wiederholte Lewis und hob eine Augenbraue.

„Du weißt schon, was ich meine ... Leute, die unbedingt dafür sorgen müssen, dass Slytherin verliert, damit sie von Marlene die Bilder bekommen.", erklärte Sirius knapp. Lewis nickte, wusste aber, dass das nicht die richtige Erklärung war. „Stimmt", sagte er. „deshalb ist es wahrscheinlich auch am besten, wenn du dich jetzt umziehen gehst, oder Gryffindor hat einen Treiber zu wenig."

Sirius salutierte. „Jawohl, Sir!", rief er. „Wird gemacht, Sir!", damit drehte er sich um und ging eilig zu den Umkleideräumen der Gryffindors.

„Mr Travers", sagte dann wieder eine Stimme, aber dieses Mal hinter Lewis; Professor McGonagall stand dort und sah ihn erwartungsvoll an. „Sind Sie bereit?"

Verlorene Liebe - eine Sirius Black FanFictionWhere stories live. Discover now