Snape muss sich vor dem Drudenfuß hüten (sonst kriegt er noch Vogelfüße)

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Lewis rannte fast schon aus der Großen Halle. Er war einfach in Panik geraten. Was erlaubte sich Sirius auch? Einfach mit seinen weichen und perfekten Lippen auf ihn zu zukommen, ohne jegliche Vorwarnung. Jeder andere hätte genauso reagiert.

Vielleicht nicht jeder, aber doch eine Menge. Und Lewis gehörte dazu.

Er hielt vor dem Klassenraum von Verteidigung gegen die dunklen Künste an und holte tief Luft. Man sagte nicht umsonst, dass man kein Sport treiben soll, wenn man erkältet war. Seine Lungen schienen in Flammen aufgegangen zu sein und er konnte sich kaum von einem Hustenanfall erholen.

Plötzlich kam ihm ein Bild von sich selbst Blut spuckend auf dem Boden liegend in den Sinn und ihm blieb kurzzeitig die Luft weg. Was wäre, wenn-?

Nein, dachte er, unmöglich. Ich habe nicht Mutters Krankheit. Es ist nur eine Erkältung, mehr nicht. Morgen oder übermorgen wird es mir besser gehen.

Aber was, wenn doch, sagte eine Stimme in seinem Kopf, du weißt es doch gar nicht. Hatte Mutters Leiden nicht auch mit einer scheinbar harmlosen Erkältung begonnen?

Das ist was komplett anderes, versuchte er sich zur Vernunft zu bringen.

Es ist das Schicksal der Travers an Krankheiten dahinzusiechen, sagte die Stimme noch, bevor sie verschwand.

Seufzend ließ sich Lewis an der Wand runterrutschen. Er vergrub seinen Kopf in seinen Händen und versuchte, sich zu beruhigen. Es mag vielleicht sein, dass seine Mutter krank war und man sie nicht heilen konnte, aber das hieß nicht, dass er dasselbe Schicksal erleiden müsste. Genauso wenig bedeutete es, dass er wie sein Vater verenden würde.

Lewis würde nicht an einer Erkältung sterben. Er würde auch nicht an einer anderen Krankheit sterben, vor allem nicht jetzt. Er war sechszehn und gesund – na ja, fast jedenfalls. Es brachte nichts, sich unnötige Sorgen zu machen. Genau das würde ihn nur krank machen.

„Ein bisschen früh, oder?", fragte Professor Rutherford und grinste zu Lewis runter. „Warum bist du nicht in der Großen Halle? Es regnet auch nicht mehr"

„Ich – ahm – wollte einfach nur pünktlich sein", sagte Lewis ausweichend.

„Das ist natürlich super, aber wie wäre es, wenn du mir von dem tatsächlichem Grund erzählst, warum du hier sitzt?", anstatt das Klassenzimmer aufzuschließen, ließ Rutherford auf den Boden fallen und sah Lewis an. „Ich bin dein Lehrer und somit eine Vertrauensperson, jedenfalls sollte ich das sein. Aber du kannst natürlich auch einfach schweigen, wenn du das möchtest."

Lewis überlegte. Er mochte Professor Rutherford, aber er war noch nicht lange Lehrer. Er war auch nur wenige Jahre älter als Lewis selbst, was vielleicht auch ganz gut war. Dennoch war Professor immer noch sowas wie ein Fremder und Lewis fühlte sich bei dem Gedanken nicht so wohl.

„Es ist alles in Ordnung, Professor", sagte Lewis. „ich wollte einfach nur pünktlich sein, mehr nicht."

„Okay", sagte Professor Rutherford und stand auf. „Aber sollte irgendwann doch mal etwas sein, dann bitte zögere nicht. Meine Bürotür steht immer offen."

Professor Rutherford hatte den Raum aufgeschlossen und Lewis setzte sich stumm auf seinen Platz. Er war froh, dass er mit dem Rücken zur Tür saß, denn er wollte nicht Sirius sehen, sobald dieser reinkommen würde.

Natürlich müsste er es ihm erklären, er konnte Sirius schlecht so verwirrt lassen. Am Ende dachte er noch, dass es seine eigene Schuld sei, was natürlich nicht wahr war. Es war Lewis seine und er müsste das klarstellen, ansonsten würde er ein schlechtes Gewissen kriegen.

„Na, Streber?", Frank hatte sich neben ihn gesetzt.

„Wieso Streber?", fragte Lewis. „Du bist gefühlt schon Stunden vor Unterrichtsbeginn hierhergekommen. Du bist ein kleiner, wissbegieriger Streber, Lewis."

Verlorene Liebe - eine Sirius Black FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt