Frank ist verzweifelt (er fragt tatsächlich Lewis um Rat)

48 3 1
                                    

Es war die letzte Stunde am Freitag. Professor McGonagall erzählte ihnen gerade irgendwas über Ovids „Metamorphosen", ein Gedicht des römischen Dichters Publius Ovidius Naso, geschrieben vermutlich um das Jahr 1 n. Chr. bis 8 n. Chr., aber Lewis passte nicht sonderlich gut auf. Das Gedicht konnte er gegebenenfalls im Buch nachlesen und bräuchte er zusätzliche Informationen, würde er einfach Lily fragen, die, wie es schien, jedes einzelne Wort McGonagalls notierte.

„Hey", er stieß Frank mit seinem Ellenbogen an. „gehen wir morgen zusammen nach Hogsmeade?"

„Geht nicht", flüsterte Frank zurück. „ich bin mit Alice verabredet, sorry", aber Lewis schüttelte leicht den Kopf. „Ist schon gut."

Aber in Wahrheit war gar nichts gut. Er und Frank sind immer zusammen nach Hogsmeade gegangen, es war Tradition. Natürlich war ihm klar gewesen, dass Frank, sobald er mal eine Freundin hatte, nicht mehr so viel Zeit für Lewis hat, aber so hatte er sich das ganze irgendwie nicht vorgestellt. Immerhin verbrachten Alice und Frank schon so gut wie jede Pause miteinander und Frank kam auch immer erst kurz vor der Sperrstunde in den Gemeinschaftsraum und meistens war er dann schon zu müde, um noch großartig was zu machen.

Es fühlte sich so an, als hätte Alice Lewis seinen besten Freund gestohlen.

„Alice hat mich nicht gestohlen, Lewis", flüsterte Frank plötzlich.

Lewis sah ihn geschockt an. Hatte er alles laut gesagt?

„Lewis, ich kenne dich seit über sechs Jahren", sagte Frank. „ich kann deine Gesichtsausdrücke lesen und deuten. Du hast gerade daran gedacht, dass du es überhaupt nicht toll findest, dass ich so viel mit Alice mache, richtig?"

„Ich – du hast keinen Beweis", erwiderte Lewis hastig. „Deine Antwort ist mir Beweis genug", Frank grinste. „Wenn man dich einmal richtig kennt, bist du so leicht zu lesen, Lewis."

Darauf wusste Lewis nicht zu antworten, weshalb er einfach beschloss McGonagall zu zuhören. Frank fing an zu lachen.

„Darf ich fragen, was so witzig ist, Mr Longbottom?", fragte daraufhin McGonagall.

Schlagartig wurde Frank still und sah hoch zu McGonagall, während sein Gesicht zu einer Tomate mutierte. „Nichts, Professor", sagte er. McGonagall glaubte ihm nicht, aber sie ging auch nicht weiter darauf ein. „Also", machte sie mit ihrem Unterricht weiter. „als Hausaufgabe befassen Sie sich bitte noch einmal mit dem Gedicht und schreiben Sie eine Zusammenfassung darüber bis zur nächsten Stunde.", kaum hatte sie aufgehört zu reden, da klingelte es auch schon zum Stundenende.

„Das ist eine ziemlich große Hausaufgabe", meinte Frank, während er seine Sachen zusammenpackte. „Findest du?", Lewis, der keine Ahnung hatte, wie lang oder worum es überhaupt in dem Gedicht geht, empfand eine einfache Zusammenfassung als nicht sehr groß.

„Das Gedicht geht über fünfzehn Bände, Lewis", sagte Frank mit hochgezogener Augenbraue. „Wo warst du in der letzten Stunde?"

„Fünfzehn?", wiederholte Lewis erschrocken und ziemlich laut. „Fünfzehn komplette Bücher, Mr Travers, Sie haben richtig gehört", McGonagall stand hinter ihm. „Hätten Sie aber während des Unterrichts richtig hingehört, wüssten Sie, dass wir uns bisher nur mit den ersten paar Strophen befasst haben, über die sie eine Zusammenfassung schreiben sollen, welche auch nur in Ihrem Buch zu finden sind."

„Vielen Dank für die Information", sagte Lewis. „Ich wüsste nicht, was ich ohne Sie machen würde."

Professor McGonagall rollte mit den Augen und schmunzelte. „Dafür bin ich schließlich da", sie ging raus aus dem Raum, wahrscheinlich um Aufsätze zu korrigieren oder sich als Katze streicheln zu lassen, oder was Lehrer auch sonst in ihrer Freizeit tun.

Verlorene Liebe - eine Sirius Black FanFictionNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ