Spitznase ist echt großzügig

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Das Gleis neundreiviertel war voller Schüler und deren Eltern, die sich verabschiedeten und ihre Koffer verstauen ließen. Caleb setzte Loki in seinem Käfig auf dem Boden. „Sind deine Freunde hier irgendwo?", fragte er und sah sich um. Lewis schüttelte den Kopf. „Nein", das war gelogen. Frank stand etwas weiter hinten, aber er unterhielt sich mit Alice und da wollte Lewis nicht stören. „Ich werde mir ein Abteil suchen gehen, bevor alle besetzt sind."

„Du könntest noch auf Matthew und Imogen warten.", schlug Caleb vor. Lewis schlug ihm gegen die Schulter. „Natürlich" sagte er sarkastisch. „Wer würde denn nicht sein neues Schuljahr mit einem Babysitter-Job beginnen?"

Caleb rieb sich den Arm. „Ist doch gut", meinte er. „Es geh schon, oder der Zug fährt ohne dich. Keine Ahnung, ob ich ein ganzes Jahr mit dir aushalten könnte."

„Haha", lachte Lewis trocken, doch dann wechselte sein Gesichtsausdruck und er sah seinen Bruder todernst an. „Versprich mir, dass du dich um unsere Mutter kümmern wirst.", verlangte er.

Caleb nickte, ebenso ernst. „Warum sollte ich es nicht tun, Lewis? Nenne mir einen guten Grund."

„Weil du zur anderen Seite gehörst und Mutter das nicht gefällt.", Lewis hatte seine Stimme gesenkt.

Calebs Haltung versteifte sich. „Dennoch duldet Mutter mich in unserem Haus und akzeptiert meine Entscheidung.", seine Stimme war ebenso leise, wie die von Lewis. „Wieso also sollte ich Mutter allein lassen?"

„Weil – weiß ich doch nicht.", Lewis zuckte mit den Schultern. „Vielleicht wirst du ja mit deinen ganzen Treffen zu beschäftigt sein. Ihr müsst ja planen, wie ihr die Welt erneut erschafft und-!", Lewis wedelte theatralisch mit seinen Armen und Caleb drückte sie schnell runter. „Sei leise, verdammt!", zischte er. Dann atmete er tief durch und ließ Lewis' Arme los. „Sieh mal, Lewis", sagte er. „ich bin noch immer Mutters Sohn. Ich bin noch immer dein Bruder, Lewis. Und, bitte, bitte rede nicht davon in der Öffentlichkeit."

„Ist noch geheim, oder was?", Lewis ging los, um seinen Koffer abzugeben. „Ehrlich, es hört sich an, wie bei so einer Kinderbande, die einfach nur zu viel Langeweile hatten, Caleb, und du hast dich denen angeschlossen!", rief er über den halben Platz.

Caleb sah ihn wütend an. „Du würdest nicht so denken, wenn du mir zuhören würdest!", fauchte er. „Dann würdest du es endlich verstehen!"

„Ich denke nicht.", sagte Lewis und ging zu ihm zurück. Calebs Gesicht war rot vor Wut. „Ich gehe jetzt.", kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da disapparierte er schon.

„Elendiger Mistkerl", murmelte Lewis und nahm Lokis Käfig in die eine und seinen Gitarrenkoffer in die andere Hand und stieg in den Zug. Einige Abteile waren bereits besetzt, vor allem mit älteren Schülern, die gelernt haben, dass man sich möglichst schnell einen freien Platz suchen sollte. Die jüngeren Schüler waren eher damit beschäftigt, sich von ihren Eltern zu verabschieden.

Loki beschwerte sich miauend. „Ja, doch", murrte Lewis. „ich such doch schon ein Abteil.", er entschied sich am Ende des Zugs für eines, wo noch niemand drinnen saß. Lewis schloss die Tür hinter sich und beugte sich runter zu Loki. „Du kannst jetzt raus, aber wehe du zerfetzt die Sitzpolster! Die darfst du dann von deinem eigenem Geld bezahlen.", er öffnete das Gitter und Loki zischte wie eine Rakete heraus und machte es sich auf einem Platz gemütlich.

Lewis hievte den Katzenkäfig auf die Gepäckablage und setzte sich dann neben Loki, den Gitarrenkoffer zwischen seinen Beinen. Er schaute aus dem Fenster zum Gleis, während er seinem Kater hinter den Ohren kraulte. Immer mehr Schüler machten sich auf dem Weg in den Zug, während ihre Eltern wieder disapparierten oder sich wieder durch die Absperrung zum Gleis der Muggel bewegten.

Verlorene Liebe - eine Sirius Black FanFictionWhere stories live. Discover now