Lily schleift Lewis ins Mädchenklo

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Gespräche verteilten sich im Raum, während die Schüler ihre Bücher und anderen Sachen einpackten. Sie unterhielten sich über die Amulette und wie sowas kleines, so spannend sein kann.
Es wunderte aber auch keinen, dass Remus derjenige war, der sich das zerlesene Buch von Rutherford schnappte und in seiner Tasche verschwinden ließ.

Lewis hatte einen Moment lang nachgedacht, ob er es sich ausleihen sollte, aber gewiss konnte er es noch immer tun, sobald Remus es ausgelesen hatte.

„Was machen wir jetzt?", fragte Frank und schmiss sein Buch in seine Tasche. „Wir haben jetzt Freistunde."

Lewis zuckte mit den Schultern. „Das Wetter ist nicht gut und-", krächzte er, wurde aber sofort von Frank unterbrochen: „Lass das lieber", sagte er. „schon deine Stimme.", Lewis nickte. Das war wahrscheinlich wirklich das Beste.

„Lewis!", rief jemand seinen Namen.

Er drehte sich um und sah Lily auf ihn zukommen. „Komm", sagte sie und nahm seinen Arm. „Wir reden jetzt.", Lewis hatte keine Chance, sich zu wehren. Er griff nur noch schnell nach seiner Tasche.

„Hey!", beschwerte sich Frank. „Was soll das? Worüber wollt ihr reden?"

Lily sah zu Lewis und dann zu Frank. Sie lächelte allwissend und sagte: „Über Jungs"

„Über Jungs?", wiederholte Frank leise und sah ihnen verwirrt hinterher.
Lewis muss wohl auch ziemlich bald mit Frank reden.


Lily zog ihn in den zweiten Stock die Treppe hoch. Er ließ es über sich ergehen, Lily wurde alles andere auch nicht dulden. Notfalls würde sie ihn hochtragen, da war er sich sicher. Nicht, dass Lily irgendwie so rüberkam, als würde sie gerne Leute zu etwas zwingen. Nein, Lily war eine der gütigsten und liebsten Menschen, die er kannte. Er wusste nur, dass Lily alles tun würde, um das umzusetzen, was sie als wichtig empfand und wenn das nun ein Gespräch mit Lewis im Privatem war, dann war es nun mal so.

Aber als sie ihn in das Mädchenklo ziehen wollte, stoppte er. „Nein, Lily", sagte er. „Das ist ein Mädchenklo. Ich bin kein Mädchen und gehöre da nicht hinein."

„Stell dich nicht so an.", meinte sie nur und deutete hinein, aber Lewis blieb stur. „Was ist, wenn sich ein Mädchen dann unwohl durch mich fühlen wird? Oder was, wenn ich Dinge sehe, die ich nicht sehen sollte?"

„Dir ist klar, dass wir Klokabinen da drinnen haben, oder?"

„Nein, weil ich noch nie in einem Mädchenklo war", erklärte er. „Ich respektiere eure Privatsphäre.", dass man aus reiner Logik schließen könnte, dass Mädchenklos ebenfalls Klokabinen haben, ließ Lewis außer Acht. Es würde nur sein Argument schwächen.

„Ach, Lewis, da wird niemand anderes drin sein", sagte Lily. „Da lebt die Maulende Myrte. Komm, jetzt lass uns reingehen.", sie öffnete die Tür. Es war der düsterste und trostloseste Toilettenraum, den Lewis je betreten hatte. Unter einem riesigen gesplitterten und fleckigen Spiegel zog sich eine Reihe angeschlagener Waschbecken entlang. Der Boden war feucht und spiegelte trübe das Licht einiger Kerzenstummel wider, die in ihren Haltern ausbrannten; von den zerkratzten Holztüren der Kabinen schälte sich die Farbe ab und eine hing in den Angeln. Lewis vermied jeden weiteren Blick dorthin.

Lily aber legte sich einen Finger auf die Lippen und schlich dann zur hintersten Kabine. Dort angelangt, sagte sie: „Hallo, Myrte, wie geht es dir?"

Lewis' Neugierde gewann und er trat neugierig zu ihr. Die Maulende Myrte schwebte über ihre Kloschüssel und drückte an einen Pickel auf ihrem Kinn herum. Lewis hatte bereits von dem Geist in der Mädchentoilette gehört, sie aber nie gesehen, weshalb er Myrte aufmerksam musterte; sie war der Geist eines plumpen Mädchens mit dem trübseligsten Gesicht, das Lewis je gesehen hatte, halb verborgen hinter glattem Haar und einer dicken Perlmuttbrille.

Verlorene Liebe - eine Sirius Black FanFictionWhere stories live. Discover now