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Brandon
Mein Kopf dröhnte, als ich aufwachte. Und mein Nacken schmerzte auch. Oh fuck- Was ist gestern passiert?

Ich öffnete meine Augen und blickte direkt in das grelle Licht der Sonne. Ah-

Gleich darauf sah ich mich um. Ich bin in meinem Badezimmer?

Ich stand auf und merkte dabei, wie mit jeder einzelne Knochen weh tat.

Ich dachte an die letzten 24 Stunden aber nichts. Das letzte woran ich mich erinnere ist- Ja, der Tod meiner Mom. Wie ich vor ihrem leblosen Körper zum stehen gekommen bin und auf das ganze Blut gestarrt habe, wie ich mich danach immer und immer wieder übergeben habe und danach- Danach ist nicht mehr. Nur noch schwarz.

Sofort fing meine Brust wieder an zu schmerzen und ich hielt meine Hand auf diese Stelle. „Fuck", kam es mir über die Lippen.

Ich stampfte bis in die Küche, in der ich bereits meine Freundin und meine Halbschwester vorfand.

Als sie mich sah, hielt sie in ihrer Bewegung inne. Sie legte das eben noch gegessene Toast vor sich hin und blickte mich finster an.

Auch Serena hat ihr Handy neben sich gelegt und folgte dem Blick meiner Freundin.

„Was?", fluchte ich, eher zu mir selbst und wünschte meine Mom würde jetzt hier mit am Tisch sitzen.

Ich hatte kein Bock mir schon am frühen Morgen diesen Scheiß zu geben, also torkelte ich rüber bis zum Kühlschrank und nahm die Whiskeyflasche heraus.

Ohne nachzudenken, nahm ich einen großen Schluck. Ich merkte, wie das Brennen in meinem Hals und der ekelige Nachgeschmack mich etwas auf andere Gedanken brachten und immer mehr entspannten.

„Heute ist die Beerdigung", sagte Lizzy knapp.

Ich riss meine Augen etwas weiter auf. „Es ist Dienstag?" Meine Mutter ist vor einer Woche gestorben. Einer Woche! Was ist passiert?

Sie nickte bloß, wagte es aber nicht in meine Richtung zu gucken.

...

Ich war ziemlich angetrunken, als ich in die Trauerhalle torkelte. Ich hielt mich an den Bänken fest um einigermaßen gerade zu gehen und den Weg bis zu meinem Platz zu finden.

Vorne, war ein Sarg platziert, mit mehreren Pflanzen und einem Bild meiner Mom.

Ich zückte den kleinen Flachmacher aus meiner Anzugtasche und nahm einen weiteren Schluck. Um das hier zu überstehen, bin ich noch viel zu nüchtern.

Meine Freundin saß zwei Reihen vor mir. Sie hielt Serena's Hand und nahm sie mehrmals in den Arm, um sie zu beruhigen.

Sie ist der einzige Grund, der mich noch auf dieser verdammten Welt hält. Wenn es nach mir ginge, hätte ich schon längst alles beendet. Aber das könnte ich Lizzy nicht antuen und mir auch nicht. Ich könnte sie nie wieder in den Arm nehmen oder nie wieder ihre Lippen auf meinen fühlen oder mich über ihre Größe witzig machen. Das ist Grund genug für mich noch weiter zu kämpfen.

Ich starrte wieder nach vorne. Sofort füllte sich mein Körper wieder mit dieser Leere.

Kurz bevor der Pastor durch die Tür kam, erschien ein ziemlich großer Mann, mit einem schwarzen Hut und einer Sonnenbrille. Er starrte auf den Boden und es schien, als würde er sich verstecken. Allerdings war meine Sicht relativ verschleiert durch den vielen Alkohol und die vermutlich nahen Tränen, die ich schnell wieder weg blinzelte.

Der Pastor hielt eine Rede über was für eine hilfsbereite und gute Person meine Mutter war. Schon witzig, wie er sie nicht mal kennt und es trotzdem so sehr auf sie zutrifft.

coming downWhere stories live. Discover now