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Lizzy
Angespannt erzählten Brandon und ich von dem eben passierten. Ich war immer noch ziemlich außer Atem und war mir sicher, ich würde die nächste Zeit ganz sicher nicht mehr Auto fahren.

Trotzdem lenkte es mich ab, mit meinen Freunden zu quatschen und miteinander zu lachen.

Mit einem Mal ertönte ein Klingelton.

Zach nahm den Laptop von dem Wohnzimmertisch und klappte ihn auf.

Unbekannt.

Nach allem was eben war, hätte ich am liebsten geschrien. Mal wieder pochte mein Herz wie verrückt und ich wusste nicht, was für eine Bombe als nächstes platzen würde.

Angespannt sah ich zu Brandon, welcher genauso schluckend auf den schwarzen Bildschirm sah.

Es wurde von einer Sekunde auf die andere völlig still in dem gesamten Raum.

Brandon drückte schließlich auf annehmen und ich wünschte mir sofort, er hätte es nicht getan.

Ich blickte auf das Bild.

Ich konnte Brandon's Küche sehen und auf zwei Stühlen saßen Serena und Helen, Brandon's Mom. Beide mit den Händen auf den Rücken gefesselt und einem Tape auf dem Mund.

Ich wusste nicht mehr wie man atmen und für eine Sekunde schien alles still zu stehen.

Ich blinzelte einmal. Kein Traum. Scheiße-

Ein Kerl mit braunen, kurzgeschorenen Haaren trat in das Bild.

Einer der Typen, die uns im Krankenhaus überfallen haben. Ich erinnere mich noch genau an sein Gesicht. Eine Narbe über seine Wange.

Erst dann bemerkte ich die Waffe in seiner Hand. Verdammt- Ich wusste genau, was er vor hat.

Ich blickt zu Zach und Cayden, welche sich wortlos erhoben haben. Sie zeigten den Autoschlüssel hoch und machten sich schließlich auf den Weg. Von hier aus dauert es eine Stunde, bis zu Brandon. Ich denke nicht, dass sie es schafften. Hoffte es aber inständig.

Der Typ fuchtelte mit der Pistole herum. „Ihr habt jemanden von uns umgebracht und hinter's Gitter gebracht." Er blickte uns finster an. Seine Augen schienen mich regelrecht zu durchbohren.

„Jetzt werdet ihr dafür leiden."

„Warte", kam es aus meinem Mund.

„Nehm mich. Dann hast du deine Rache- bitte."

Ich dachte nicht nach. Es kam einfach so aus mir heraus. Ich konnte niemanden von beiden sterben sehen.

„Wo bliebe dann der ganze Spaß?", fragte er und grinste dämlich in die Kamera, welche anscheinend auf irgendeinem Tresen positioniert war.

Mir war übel und kalt und auch warm. Alles drehte sich und ich musste mich an dem Sofa festhalten, um nicht umzukippen.

Mit der Waffe zeigte er auf Helen. Nein- Nein. Das konnte nicht wahr sein. Auch Serena riss ihre Augen auf und versuchte trotz Tape irgendetwas zu sagen. Es kam aber nichts verständliches heraus.

„Bitte. Ich würde wirklich alles machen." In diesem Moment konnte ich nicht mehr klar denken. Alles drehte sich. Das alles kam mir nicht real vor. Es fühlte sich an wie irgendein Fiebertraum.

Es ertönte ein Schuss.

„Zu spät".

In diesem Moment fühlte es sich an, meine ganze Welt würde zusammenbrechen.

Der Laptop flog einmal quer durch den gesamten Raum. „Fuck!", schrie Brandon und ich zuckte sofort zusammen.

Völlig wortlos stand ich auf und hob den Schlüssel hoch. Ich wusste selbst nicht, ob ich fähig war irgendwie zu fahren. Aber wir mussten so schnell wie möglich, zurück zu Brandon's Haus.

Ich nahm Brandon's Hand. Er war wie benommen, stand völlig neben sich.

Ich gab genauso Gas wie vorher, machte mir keine Mühe mich irgendwie an die Geschwindigkeitsbegtenzung zu halten.

Es war still. Die ganze Zeit und ich war auch viel zu aufgeregt um irgendein Wort herauszubringen.

Als wir in Brandon's Straße einbogen, sahen wir bereits Zach's Auto stehen.

Brandon sprang aus dem Wagen und stürmte in die geöffnete Tür. Ich folgte ihm. All das spielte sich wie in Zeitlupe ab. Ich war wie auf irgendwelchen Drogen und nahm nicht ganz wahr, wie ich Brandon bis in die Küche folgte.

Mein Körper spannte sich völlig an, als ich Helen's reglosen Körper da vor uns sah.

Sie hatte eine Schusswunde an ihrem Kopf, aus welcher ihr noch Blut lief und ich konnte nichts mehr gegen die Tränen machen, die einfach über meine Wangen liefen.

Ich nahm Brandon's Hand, welche eiskalt war. Er bewegte sich nicht, sondern stand einfach nur da und starrte auf den Boden.

Ich habe ihn noch nie so erlebt. Sein Blick war so kühl und leblos. Sein Gesicht völlig blass.

Zach und Cayden kamen auf uns zu. Ich bemerkte sie erst nicht, so sehr war ich schockiert von diesem Anblick. Dann sah ich auf.

Serena hatte eine Decke um den Körper und wurde von Zach gehalten.

Brandon machte keine Anstalten den Kopf auch nur irgendwie zu bewegen. Er tat gar nichts und das war noch schlimmer, als wenn er wütend oder traurig wurde. Ich hatte keine Ahnung, was in seinem Kopf abging.

Ich drückte seine Hand nochmal, aber keine Regung von ihm.

Ich wusste nicht, wie er das aufnehmen würde. Ich weiß, er hat seine Mom mehr als alles andere geliebt und sie zu verlieren ist das schlimmste für ihn.

Ich wollte Brandon unbedingt in den Arm nehmen, aber wusste er würde es nicht zulassen. Ich würde ihm gerne sagen, alles wird gut. Aber das konnte ich ihm nicht sagen. Denn das tut es nicht.

Gar nichts ist gut

coming downWo Geschichten leben. Entdecke jetzt