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Lizzy
Zwei Tage sind vergangen. Und ich selber fühle mich elend.

Helen war mehr eine Mutter für mich, als meine es jemals war.

Ich blickte auf das Schmuckset, dass sie uns geschenkt hat. Es lag auf meinem Nachttisch.

Ich fühlte mich einfach nur scheiße. Brandon kann ich zudem schon seit dem Vorfall nicht mehr erreichen und ich habe wirklich Angst, dass er irgendwas dummes macht. Ich weiß, wie es ihm nach dem Tod seines Vaters ging. Er konnte das ganz sicher nicht nochmal durchmachen.

Ich nahm mein Handy in die Hand und klickte erneut auf seinen Kontakt. Ich drückte auf Anrufen. Aber wieder nichts. Ich schrieb Serena eine Nachricht und ob sie weiß wo er ist. Aber auch sie hat ihn seit gestern nicht gesehen. Anscheinend ist er Abends gegangen. Er hat aber nicht ein Wort gesagt.

Fuck- Wo könnte er verdammt nochmal sein?

Ich beschloss einfach zu Serena zu fahren und auf ihn zu warten. Mehr konnte ich wirklich nicht machen.

Doch die nächsten Tage vergingen und keine Spur von ihm.

Ich schlief neben Serena, welche mehrmals im Schlag aufschreckte und immer wieder unter Alpträumen litt. Ich musste sie so oft ihn den Arm nehmen und unter Tränen sagen, dass alles gut wird und sie in Sicherheit ist, das ist bei ihr bin.

Wir gingen nicht in die Schule und ich weiß, wie sehr meine Noten bereits gesunken sind. Allerdings gibt es keine direkte Rechtfertigung für unser langes Verschwinden und trotz alledem wusste ich nicht, was ich so mit meinem Leben anfangen sollte. Es ist ziemlich scheiße, wenn alles den Bach runter geht und man sich trotzdem noch Sorgen um sowas dämliches wie Noten machen muss. 

„Ich kriege kein Bissen runter", sagte Serena und schob ihren Teller zur Seite.

„Ich auch nicht", entgegnete ich und starrte auf die Pizza, die wir uns treffen ben noch warm gemacht haben,

„Ich frage mich wirklich, was Brandon macht." Serena nickte und gleich darauf schwiegen wir wieder. Beide versunken in Gedanken.

Mit einem Mal hörte ich das in lautes Krachen und eine Tür wurde geöffnet.

Ich konnte es kaum fassen und voller Aufregung sprang ich auf, in der Hoffnung es würde Brandon sein.

Ich lief in den Eingangsbereich, in dem unsere ganzen Schuhe sich sammelten.

Brandon torkelte und das Haus. Er war nicht mehr ganz bei sich. Seine Pupillen waren groß, seine Stirn schweißgebadet und seine Kleidung dreckig.

Aber all das machte mir in diesem Moment nichts aus. Ich war einfach nur froh, dass er hier war.

Ich umarmte ihn stürmisch. „Brandon", sagte ich fast schluchzend, versuchte aber mich zusammenzureißen und nicht wieder in Tränen auszubrechen. Ich musste jetzt stark für ihn sein.

Er erwiderte meine Umarmung nicht, sondern gewährte jemand anderem Eintritt. Erst dann, erkannte ich seine Begleitung. Emba aus meinem Jahrgang, grinste mich frech an.

Ihre Lippen waren leicht geschwollen und ich konnte mir denken, was hier gerade abging.

„Ihr-", fing ich an, wusste aber nicht genau, was ich sagen sollte.

Serena trat hinter mich. „Verdammtes Arschloch Brandon", fluchte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen.

Ich wollte mich mit Brandon streiten und trotzdem war da dieser Teil von mir, der ihm leid tat. Er hat seine Mom verloren und ich möchte nicht noch mit ihm streiten. Aber Gott- Er ist mit Emba hier. Verdummt nochmal Emba. Ich will gar nicht wissen, was sie vor hatten.

coming downWhere stories live. Discover now