Kapitel 6

655 15 0
                                    

Nach dem Kuss heute Vormittag, hätte ich erwartet, dass er sich wenigstens freuen würde mich zu sehen. Es versetzte mir einen Stich, dass er mir nicht Mal hallo gesagt hatte.

Die Stunden verstrichen und ich versuchte immer wieder Blickkontakt zu ihm aufzubauen, doch er sah nicht einmal zu mir. Ich brauchte definitiv Alkohol.
„Hat jemand was zu trinken dabei oder soll ich schnell was von Zuhause holen?“, fragte ich vorsichtig.
„Wir haben noch jede Menge im Van“, rief John B und warf mir die Schlüssel zu. Also lief ich Richtung Van, um für alle Trinken und Becher zu holen.
Als ich den Van aufschloss, entdeckte ich jede Menge Vodka und Bier. Nichts teures, das hätten wir uns sowieso nicht leisten können, aber immerhin Alkohol.
„Heute also Mal kein Bier?“, kam es von Pope als ich mit sechs Bechern und einer Flasche Vodka zurück zur Gruppe kam.
„Nope, da die Party gestern für mich sehr früh zu Ende war und ich nicht wirklich was trinken konnte, wird jetzt Mal bisschen was gesoffen. Als kleine 'Wiedergutmachung'“, sagte ich lächelnd.
„Na dann Mal los“, Sarah freute sich sichtlich einen weiteren Grund fürs Saufen zu haben.
„Juhuuu“ Auch Kie freute sich.

Unsere Party blieb nicht lange klein. Nach und nach kamen immer mehr Menschen hinzu.
Mittlerweile war ich so betrunken, dass ich nicht mal mehr geradeaus laufen konnte.
Natürlich überkam mich im betrunkenen Zustand das Bedürfnis nach JJ zu suchen und mit ihm zu reden.
Meine Augen erfassten ihn an einem der umstehenden Bäume zusammen mit einem Mädchen, dem er seine Zunge in der Hals schob.
Autsch
Wie könnt er nur. Erst küsste er mich und dann sie!? Das konnte unmöglich sein Ernst sein! Oder war das heute morgen nur eine Art Entschuldigungskuss? Verdammt.
Ich wusste nicht mehr woran ich bei ihm war, dass wusste ich zugegebener Maßen noch nie, aber in diesem Moment noch weniger als sonst.
Mit einem Mal war mir die Lust auf feiern vergangen.
„Kie, ich geh nach Hause“, lallte ich.
„Jetzt schon? Warum?“
„Mir ist die Lust auf feiern ordentlich vergangen“, sagte ich mit einem giftigen Blick zu JJ.
„Na gut, dann gute Nacht“, lallte auch Kie.

Ich brauchte ewig um den Schlüssel ins Schloss zu befördern. Nach einigen Minuten gelang es mir Gott sei Dank.
Ich zog meine Schuhe aus und stolperte ins Wohnzimmer. Es war klein und es passte gerade so ein Sofa und ein Fehrnsehr hinein. Zu meiner Überraschung saß mein dad in meinem Wohnzimmer.
„Dad, was machst du hier?“, lallte ich noch immer.
„Dir etwas mitteilen“
„Und was?“, fragte ich ungeduldig. Ich hatte gerade wirklich keine Lust mit meinem Dad zu reden.
„Ich werde wieder heiraten“, platzte es einfach aus ihm heraus.
„Was!?“, fragte ich entsetzt. Ich kannte schließlich nicht Mal den Namen seiner Freundin, weil ich mich weigerte sie kennenzulernen.
„Ich wollte es dir nur mitteilen. Ich bin auch schon wieder weg“, er verließ das Haus.
Er sagte mir er würde wieder heiraten, um dann direkt danach das Haus zu verlassen!?
Heute wurde ich nicht nur einmal, sondern gleich zweimal enttäuscht.

Pogues for life x JJ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt